-----Lyras Sicht------
Ich saß seit Stunden einfach nur neben ihm. Ich antwortete nicht auf Madame Pomfreys Fragen, was passiert sei oder wie die beiden Arschlöcher, die mich zu all dem gebracht hatten, gestorben waren. Ich reagierte nicht, als meine Freunde hereinkamen und mich mit allen möglichen Fragen löcherten. Auch als Madame Pomfrey mich untersuchen wollte, reagierte ich nicht. Ich saß einfach nur da und starrte ihn an, suchte nach einem Lebenszeichen. Sein schwaches Senken und Heben der Brust verursachte eine Angst in mir, jedes Mal, wenn ich blinzelte. Ich hatte Angst, dass, wenn ich meine Augen schloss und sie wieder öffnete, sein Herzschlag erloschen war. Madame Pomfrey hatte mir zwar versichert, dass er wieder gesund werden würde, aber ich wollte lieber mein eigenes waches Auge auf ihn haben, um mir auch wirklich sicher sein zu können. Als alles still wurde und Madame Pomfrey in ihr Büro ging, erwachte ich langsam aus meiner Trance.
„Ich wusste, dass du irgendwann wieder kommen wirst!" Mein Vater trat aus einer dunklen Ecke und sah Matheo mitleidig an. „Hm, armer Junge, hatte Potenzial, seinen Vater zu besiegen. Nur ein Problem: Seine Freundin ist ein Monster!" Ich zuckte zusammen. „Vater, ich—"
„Ich will es nicht hören, Lyra! Du bist verantwortlich für die Tode zweier Schüler, und wenn das ans Licht kommt, wirst du ins Irrenhaus gebracht, und ich verliere meine Stelle. Also sag ein Wort zu irgendwem, und ich schwöre dir, du bist die nächste in der Zelle in Askaban." Ich schrumpfte merklich in meinem Stuhl zusammen, und er verschwand. Ich drehte mich zu Matheo und betrachtete ihn. Ich war schuld, dass dieser wunderschöne junge Mann fast sein Leben verloren hatte. Er liebte mich, eine Bombe, die ihn irgendwann mit ins Verderben reißen würde. „Es ist fürs Beste!" flüsterte ich, beugte mich vor und küsste ihn. Ich drehte mich um und ging, ohne ein Wort zu sagen, aus dem Krankenflügel hinaus.
---------Matheos Sicht-----------
„Mr. Riddle, können Sie mich hören?" Nach und nach verließ mich das Gefühl der Taubheit, und meine Gedanken tauchten seit einer Ewigkeit in unrealistische und verzerrte Träume ein. „J...ja." Ich brauchte einige Sekunden, um meine Stimme wiederzufinden, und öffnete nach einigen Überlegungen vorsichtig die Augen. Ich schloss sie sofort wieder, da ein gleißendes Licht mich blendete. „Oh, verzeihen Sie, ich werde das Licht löschen!" Als ich einige Sekunden später meine Augen wieder öffnete, begrüßte mich der Krankenflügel in einem trüben Licht der Sonne, verursacht durch die wenigen Sonnenstrahlen, die durch die geschlossenen Vorhänge fielen. Das freundliche Gesicht von Madame Pomfrey saß neben meinem Bett auf einem Stuhl und schaute mich besorgt an.
„Haben Sie irgendeine Ahnung, was passiert ist?" Ich versuchte mich krampfhaft zu erinnern, und nach einigen Sekunden fiel alles wieder in meinen Kopf. Ich dachte an Lyra, wie sie die Kontrolle verloren hatte und dann alles schwarz geworden war. „Nein, keinen blassen Schimmer!" log ich und schaute mich um. „Wo ist Lyra?" Ich konnte sie auf keinem der Betten erkennen. „Sie ist gestern Abend gegangen und seitdem nicht mehr gekommen," sagte sie, und ich war erleichtert, dass ihr nichts passiert war. „Wann darf ich gehen?" fragte ich sie, da ich so schnell wie möglich mit Lyra sprechen wollte. „Sie dürfen womöglich übermorgen gehen!" sagte sie vage, und ich ließ mich wieder zurück in die Kissen sinken. Ich würde warten müssen, auch wenn ich nicht wollte.
------------Lyras Sicht------------
Ich lag die ganze Nacht weinend im Bett und überlegte, wie ich es am schmerzlosesten für Matheo und für mich selbst machen konnte. Die einzige Lösung, die mir am leichtesten vorkam, war nicht schön. Es war die Version, dass ich ihn ignorierte und anfing, ihn zu hassen. Am nächsten Morgen ging ich ganz normal zum Unterricht und berichtete den anderen, was mit Matheo passiert war. Ich sagte nicht ein Wort über meine Kräfte oder dass ich zwei Schüler getötet hatte.
„Was hast du, Lyra? Du sprichst anders über Matheo?!" Pansy sah mich durchdringend an, und ich wich ihrem Blick aus. „Es ist nicht so, ich habe nur bemerkt, dass das zwischen uns nicht klappt!" Ich versuchte, meine Stimme so gleichgültig wie möglich klingen zu lassen, aber eine Stimme zitterte trotzdem. „Lyra?" Pansy legte eine Hand auf meine. „Du kannst mit mir reden!" Ich nickte und schaute dennoch weg und schwieg.
Nach dem Unterricht beschlossen sie, nach Matheo zu sehen, und ich ging alleine zurück zu den Gemeinschaftsräumen. Ich setzte mich auf eines der Sofas und überlegte, wie ich es glaubhaft verpacken konnte.
„Hey, Lyra, richtig? Du bist doch die Freundin meines Cousins?" Ein Junge mit denselben dunkelgelockten Haaren wie Matheo setzte sich neben mich. „Du bist Riddles Cousin?" Er nickte. „Howard Lestrange. Wir sind nicht nur Cousins, wir sind Halbbrüder, aber das verleugnen wir gerne!"
„Ihr könnt euch nicht ausstehen?" vermutete ich, und er lachte. „Ja..." Er schaute mir in die Augen, und er hatte dunkelgrüne Augen, die von dunkelbraunen Rändern gesprenkelt waren. „Haben wir uns nicht schon mal gesehen?" Ich deutete auf seinen linken Unterarm, und er krempelte den Ärmel hoch. Das Tattoo, das ich selbst an derselben Stelle besaß, zeichnete sich an seinem Unterarm ab.
„Ja, ich habe dich gesehen, aber ich war nur kurz beim Ball." Ich starrte ihn lange an und witterte eine Chance. Wenn ich mit ihm abhing, wäre das eine plausible Erklärung, dass ich nichts mehr mit Matheo zu tun haben wollte. „Wo ist dein Freund eigentlich gerade?"
„Er ist nicht mein Freund. Ich habe ihn als Sprungbrett zu den Todessern benutzt. Ich will meinen Vater loswerden!" Er sah mich bewundernd an. „Also bist du eine moral-lose Killermaschine, die jeden aus dem Weg räumt?" Ich lachte und schüttelte den Kopf. „Nein, Moral habe ich schon, aber ab und zu ist sie mir egal."
Er nickte und starrte auf den schwarzen See hinaus. „Lyra, die Leier, bist du fröhlich und lebensfroh?"
„Ich kann es sein, wenn ich nicht darüber nachdenke, wie kaputt diese Welt ist!" Er lachte abermals und starrte mich wieder an. „Wollen wir zusammen essen gehen, Lyra?" fragte er und zog meinen Namen in die Länge, als würde er ihn sich auf der Zunge zergehen lassen.
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Out of Control
FanfictionFertig// Lyra Dumbeldore hat eine besondere Fähigkeit die ihr nur Probleme bereitet denn immer wenn sei traurig oder sauer ist wid ihre welt schwarz weiß und dann ist sie kurz davor gefähliche magie strahlen abzusondern. ihr Vater hasst sie aufgrund...