Ich hastete mit Stella an der Hand aus der Wohnung, auf die Straße. „Was sollte den diese Nummer?", keuchte Stella. Verwirrt sah ich sie an. „Zuerst mit Taddl rummachen und dann einfach abhauen?" „Wir haben nicht rumgemacht!" „Sah aber verdächtig so aus.", grinste Stella. Ich sah zu Boden. „Bist du dir sicher, dass du nur Freundschaft fühlst?", hakte sie nach. „Wir sind nur Freunde.", murmelte ich. „Freunde küssen sich nicht!", meinte Stella. „Wir haben uns nicht geküsst!", fauchte ich. „Aber du hast Felix geküsst.", warf sie ein. Langsam wurde ich wütend. „Er hat mich geküsst, klar?" Meine Stimme war immer lauter geworden. Abwehrend hob sie die Hände. „Ich versuche nur dir zu helfen." Meine Wut verflog langsam und wich Verzweiflung. Ich hockte mich auf eine kleine Mauer und meine Freundin ließ sich neben mir nieder. Das Gesicht vergrub ich in den Händen. Erst da bemerkte ich, dass ich weinte. Beruhigend strich sie mir über den Rücken. „Alles gut.", sagte sie dabei. Plötzlich ertönte eine tiefe Stimme. „Alles in Ordnung?" Ich blickte auf. Na wunderbar. Taddl. „Ja, ja alles ok.", antwortete ich und wischte mir hastig einige Tränen weg. Er setzte sich zu mir. Stella war schon aufgesprungen und machte Anstalten zu gehen. Klar verschwand die Königs-Kupplerin genau jetzt. Mit einem breiten Grinsen ging sie, natürlich nicht ohne mir nochmal zuzuwinkern. „Du siehst nicht ok aus.", meinte Taddl mit Blick auf mein verheultes Gesicht. Eine Träne rollte mir unwillkürlich die Wange herunter. Er fing sie mit einem Finger auf und sagte:„Du darfst nicht weinen." Mit dem Daumen wischte er mir die restlichen Tränen weg. Seine Hand ließ er an meiner Wange ruhen. Ich wurde rot. Belustigt sah er mich an. ,, Du bist so süß wenn du verlegen bist." Ich versuchte wütend zu schauen, was mir nicht gelang. Er rückte näher zu mir, das Gesicht dicht an meinem. ,,Was starrst du mich so an?", fragte ich leich beleidigt. Hatte ich was im Gesicht? ,,Du bist nur so wunderschön, dass man dich einfach ansehen muss." Nun errötete er auch ein wenig. Mann, ist das peinlich! ,,Haha, der war gut.", antwortete ich, halb im Scherz. ,,Das war kein Witz.", hauchte er. Sein Atem kitzelte meine Wange. ,,Das war die reine Wahrheit..." Unsere Nasen berührten sich und ich musste lächeln. Das war so klischeehaft! Normalerweise wäre es mir höchst peinlich so gesehen zu werden, aber in diesem Moment war mir das egal. Taddl beugte sich leicht vor, doch er hielt kurz inne. Er schaute mir genau in die Augen. Dann schloss er die seinen und legte seinen Mund auf meinen. Es war als hätten meine Lippen Feuer gefangen und in mir entzündeten sich tausende von Wunderkerzen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl und ich vergaß alles um mich herum. Es war ganz anders als bei Felix. Damals hatte ich es nur still über mich ergehen lassen, diesmal jedoch, erwiderte ich es. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und schmiegte mich an ihn. Er grinste in unseren Kuss hinein und zog mich auf seinen Schoß, wie ein kleines Kind. Als er sich von mir löste, schnappte ich nach Luft. ,,Nicht das Atmen vergessen, Schönheit.", grinste er mich an. ,,Das war...", setzte ich an. ,,Unbeschreiblich?", fragte er spaßeshalber. ,,Atemberaubend? Fantastisch? Fresh?" Ich grinste und kuschelte mich an ihn. ,,Alles zugleich nehme ich an.", erwiderte ich lachend. ,,Verrätst du mir jetzt warum du geweint hast?", fragte er leise. Verwundert schaute ich ihn an. ,,Naja weil... Also... Es war alles so verwirrend, das ist es immer noch... Mit Felix und-" Er senkte den Blick. ,,Also ich meine der Kuss hat mir nichts bedeutet!", ergänzte ich schnell. ,,Außerdem hat er mich geküsst, Felix und-" Er unterbrach mich. ,,Also hast du den Kuss nicht erwidert?", fuhr er mich scharf an. ,,Nein!", wehrte ich ab. ,,Da hat Felix mir aber was ganz anderes erzählt bevor ich ihn zusammengeschlagen hab!", schrie er. Er war immer lauter geworden. Ungläubig sah ich ihn an. ,,Du hast ihn verprügelt?", kreischte ich. Wie konnte es nur so schnell eskalieren? ,,Ach, jetzt machst du dir Sorgen um ihn?" Taddl sah mich wütend an. ,,Dann geh doch einfach zu ihm!", brüllte er. Es sahen sich schon Leute nach uns um. ,,Geh doch einfach zu ihm du B*tch!" Tränen stiegen mir in die Augen. Wir hatten uns doch eben noch geküsst, warum schrie er mich jetzt an? Er stand auf und lief davon. Er ließ mich einfach zurück... Stella kam um die Ecke. Genau im richtigen Moment. ,,Hey... Hey, Süße." Vorsichtig setzte sie sich neben mich. ,,Ich hab euch schreien gehört und... Da dachte ich..." Doch ich konnte sie nicht hören. Ich war wie in Trance. Ich konnte nicht atmen, ich bekam keine Luft!
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Eine Prise Glück (Youtube-FanFiction) [German]
FanfictionDie krebskranke Vanessa trifft auf den lebenslustigen Thaddeus Tjarks, der Vani zeigt wie schön das Leben sein kann und sie in seine bunte, verrückte Welt entführt. Doch was wenn einer der beiden plötzlich mehr als Freundschaft empfindet?