Versöhnung?

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Wir standen vor der Tür. Vor seiner Tür. Man hörte leise Stimmen aus dem Inneren. Entschlossen hämmerte Stella gegen das Stückchen Holz, welches mich von dem Jungen trennte den ich so verletzt hatte. Taddl. Ardy öffnete. „Oh.", sagte er kalt als er mich sah. „Taddl will dich nicht sehen, du kannst gehen." Stella funkelte ihn wütend an. „Lass das mal meine Sorge sein.", entgegnete sie herablassend und stolzierte einfach an ihm vorbei in die Wohnung. Mich zog sie am Handgelenk hinterher. Aus Taddls Zimmer hörte man leises Schluchzen. Stella klopfte. „Geh weg Ardy!", bekam sie als Antwort. „Ich bin nicht Ardy", flötete sie. Langsam wurde die Zimmertür geöffnet. Taddl stand vor uns. Aber er war nicht mehr mein Taddl. Seine Haare waren zerzaust und leicht verfilzt, seine Augen rot und geschwollen und darunter lagen tiefe Schatten. Er schaute Stella verwirrt an. Sie trat zur Seite und schubste mich in den Raum. Ich stolperte gegen Taddl und hörte nur noch wie sie sich gegen die Tür stemmt. „Ich lasse euch erst raus, wenn ihr geredet habt!", rief sie dumpf. Manchmal könnte ich ihr echt den Hals umdrehen. Im Zimmer war es dunkel und unordentlich. Es war warm und etwas stickig. „Warum bist du hier?", hörte ich Taddl aus der Dunkelheit. Seine Stimme klang rau. „Um zu reden.", antwortete ich und tastete im Dunkeln nach ihm. Ich stolperte über etwas und fiel. Er half mir nicht auf. „Dann rede.", sagte er. Es quietschte, wahrscheinlich hatte er sich aufs Bett gesetzt. „Du musst wissen, dass-" „Es dir Leid tut?", beendete er meinen Satz. „Natürlich tut es mir Leid.", flüsterte ich. „Das brauch es nicht.", murmelte Taddl. „Wir sind nur Freunde, es geht mich nichts an wen du küsst. Und es sollte mir auch egal sein." „Also bin ich dir egal?", entfuhr es mir. Er lachte leise mein geliebtes Taddl-Lachen. „Keineswegs, was glaubst du warum es mir so schlecht geht?" Ich schwieg. „Weil mir etwas an dir liegt, Vani. Und zu sehen wie ihr... Es tat nur so weh. Weil du es weißt. Weil du weißt, dass ich dich liebe." Ich hatte den Weg zum Bett gefunden und setzte mich zu ihm. „Es tut mir Leid.", sagte ich. „Hör auf das zu sagen...", flüsterte Taddl. Ich spürte seinen Atem auf meiner Wange. „Du hast keine Schuld..." Er kam näher. „Also hör auch auf das zu denken..." Seine Stimme war kaum mehr als ein Hauch. Ich fühlte wie er mich in seine Arme nahm. Da ging die Tür auf.

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Wer unterbricht denn diesmal? Ratet mit, in den Kommentaren!

Eine Prise Glück (Youtube-FanFiction) [German]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt