❆ Kapitel 34 ❆

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LOUIS

IT SUCKS THAT YOU HAVE TO KEEP YOURSELF BUSY TO FEEL OKAY.

Der Raum, in den ich Harry gezogen habe, ist klein und gedämpft beleuchtet. Die Musik von draußen dringt schwach durch die Wände, aber hier drin fühlt es sich wie eine andere Welt an. Eine Welt, die ich kontrollieren kann. Eine Welt, in der nur er und ich existieren.

Mein Atem geht noch immer schwer, und meine Gedanken rasen. Doch ich weiß, dass ich mich zusammenreißen muss. Für ihn.

Harry sitzt auf dem einzigen Stuhl in der Mitte des Raumes. Seine Augen sind weit geöffnet, schon fast als wäre er überrascht von meinem Angebot, und seine Hände greifen die Stuhllehnen so fest, dass seine Fingerknöchel weiß werden. Sein Blick ist starr auf mich gerichtet. Ich kann das Feuer darin brodeln sehen. Das Feuer, das mich brennen lässt.

Ich schließe die Tür hinter uns und gehe auf ihn zu. Mein Körper fühlt sich plötzlich schwer an, als würde jede Bewegung mehr Energie kosten, als ich habe. Aber ich weiß, was ich tue. Ich weiß, wie ich mich bewegen muss, um jemanden zu gefallen. Ich habe das unzählige Male gemacht.

Doch diesmal ist es anders. Diesmal ist es Harry. Und im Vergleich zum ersten Lapdance sind wir uns noch näher gekommen und das lässt mich innerlich verrückt werden. Weil dieses Näher nicht nah genug ist.

Die stickige Luft im Raum umhüllt uns und am liebsten würde ich einfach umdrehen und abhauen, aber dann erinnere ich mich daran, dass es Harry ist. Harry, der mich in den letzten zwei Monaten öfter aufgefangen hat, als Asher es in den letzten Jahren konnte. Harry, der mich gehalten hat, als es mir schlecht ging. Harry, dem ich mich zum ersten Mal anvertraut habe und der mich in gewissermaßen vor meinem sicheren Tod bewahrt hat. Harry, den ich dabei erwischt habe, wie er sich selbst einen heruntergeholt hat.

Harry, den ich von der ersten Sekunde, als er nach sieben Jahren vor mir stand, sofort als unwiderstehlich heiß empfunden haben.

Ich nehme einen tiefen Atemzug und zwinge mich, mich zu konzentrieren. Ich will gut für Harry sein. Ich will ihm gefallen und dieses Bedürfnis ist neu. Wann wollte ich das letzte Mal jemandem so richtig gefallen? Es muss Jahre her sein.

Langsam, sehr langsam, beginne ich mich zu bewegen. Meine Schritte sind schwer, fast träge, aber ich weiß, dass sie genau die richtige Wirkung haben werden. Zumindest haben sie das bei meinen anderen Kunden... nur Harry, er ist kein Kunde. Er ist mehr. So viel fucking mehr. Jeder Schritt, jeder Schwung meiner Hüften ist kalkuliert, perfekt abgestimmt.

Harrys Augen verfolgen jede meiner Bewegungen, und ich sehe, wie sein Blick sich verändert. Er ist konzentriert, fast hypnotisiert. Seine Hände greifen fester an die Lehnen, und seine Lippen teilen sich leicht, als er schwerer atmet. Die Spannung zwischen uns ist beinahe physisch greifbar, sie füllt den Raum, macht die Luft dicker und nur ein kleines Wort würde ausreichen, um sie zu zerreißen.

Ich beginne langsam, meine Hände über meinen eigenen Körper gleiten zu lassen, als würde ich ihn zum ersten Mal erkunden. Meine Finger streifen über die glatte, kühle Oberfläche meines durchsichtigen Shirts, über die leicht muskulösen Konturen meiner Brust.

Ich sehe, wie Harry schluckt, seine Kehle bewegt sich nervös. Mir ist bereits in der Kabine aufgefallen, dass ihm das Outfit mehr getaugt hat, als ihm lieb war.

Ich trete näher an ihn heran, meine Knie berühren fast seine Oberschenkel. Dann drehe ich mich langsam um, so dass mein Rücken ihm zugewandt ist, und beuge mich leicht nach vorn. Meine Hände gleiten über meine Oberschenkel, über die Rückseite meiner Jeans, bevor sie an meinem Gürtel entlang gleiten. Ich kann förmlich fühlen, wie seine Augen mir folgen, und ich bin mir sicher, dass er seine Blicke nicht abwenden kann. Gut so.

Enraptured - Larry Stylinson (Best Friend's Brother)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt