❆ Kapitel 2 ❆

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LOUIS

YOU WILL FOREVER BE MY ALWAYS❞

Harper hat eine Neigung dazu, ihre Forderungen zu den ungünstigsten Zeitpunkten zu stellen. Ich muss heute Abend arbeiten und habe einen kranken Freund zu Hause liegen. Denn nun ja... man kennt es schließlich. Wenn ein Mann krank ist, ist es in den meisten Fällen so, dass die Welt untergeht.

„Kannst du nicht zu Hause bleiben, Lou?", fragt Asher, der unter einer Decke eingekuschelt ist und mich mit Hundeaugen anschaut. Um seinen schlimmen Gemütszustand zu untermalen, hustet er dramatisch auf und hält sich die Hand, die nicht auf seinem Mund liegt, an die Brust.

Ich setze mich auf die Bettkante und streiche ihm durch die raspelkurzen schwarzen Haare. „Du weißt, dass es nicht geht. Ich bin auf das Geld angewiesen." Da ich unbedingt Kommunikationsdesign studieren wollte und die nächstgelegene Hochschule privat ist, muss ich pro Semester sehr viel Geld auf den Tisch bringen, um dieses Privileg weiterhin haben zu dürfen.

Er zieht einen Schmollmund, da er weiß, dass er mich in neunzig Prozent der Fälle, damit herumkriegt. „Nur heute. Bitte. Ich will mit dir kuscheln."

Doch heute überwiegen mich die zehn Prozent und warnen mich davor, dass ich meinen Platz auf der Hochschule verliere, wenn ich nicht arbeiten gehe. „Damit ich auch krank werde? Nein, danke. Ich bin doch nur ein paar Stunden weg und ich koche dir gleich noch etwas." Ich lächle ihm tröstend zu.

Schon von Beginn unserer Beziehung war Asher sehr anhänglich und wollte ständig in meiner Nähe sein. Und ganz ehrlich? Ich genieße es. Er ist der erste Mann, der mich voll und ganz zu schätzen weiß und mich so nimmt, wie ich bin. Er kümmert sich aufrichtig um mich und liebt mich. Ich könnte nichts Besseres haben.

„Du bist schon seit heute Morgen auf den Beinen, Lou. Du hast keine Pause gemacht und dir Zeit für dich selbst genommen. Ich mache mir Sorgen um dich."

Es ist nun mal nicht leicht, Studium, Job, Freundschaften und Beziehung unter einen Hut zu bekommen. Manchmal bricht alles auf mich herein und ich habe das Gefühl, dass ich nicht mehr atmen kann. Zeitweise ist es einfach zu viel und ich wünschte, ich hätte einen Rückzugsort. Einmal allem entfliehen und sich keine Sorgen um das machen, was morgen folgt.

Ich lächle ihm beruhigend zu. „Es ist alles gut." Ich hauche ihm einen Kuss auf die Stirn.

„Wann musst du denn los?"

Ich sehe auf die große Wanduhr gegenüber von unserem Bett. „In einer Stunde."

Er öffnet seine Arme, um mir zu bedeuten, mich zu ihm zu legen, während seine ozeanfarbenen Augen zu funkeln beginnen.

Ich schüttle den Kopf. „Ich muss noch Essen kochen."

„Nope. Wir können uns auch später etwas bestellen oder ich schiebe uns Pizzen in den Backofen." Asher kann schließlich nicht kochen und wann immer er sich daran versucht hat, hat er die Küche beinahe in Brand gesetzt. Es erinnert mich an meine Jugend. Mir sind sogar Nudeln angebrannt.

„Na gut." Ich streife mir die Schuhe von den Füßen und lasse mich in seine Arme sinken. Binnen einer Sekunde verändert sich sein trauriger Ausdruck. Er legt die Bettdecke über mich und lässt zu, dass ich meinen Kopf auf seine Brust bette.

Seine Finger finden einen Weg in meine Haare und durchkämmen sie sanft. Er seufzt zufrieden auf und küsst meinen Haarschopf. Auch ich entspanne mich ein wenig und versuche auszublenden, dass ich gleich wieder los muss.

„Ich bin übrigens morgen zum Frühstück bei Harper eingeladen." Ich hebe meinen Kopf, um ihn ansehen zu können.

Seine schmalen Lippen verziehen sich. „Hat sie etwas zu verkünden?", fragt er leicht scherzhaft. Asher weiß selbst, dass Harper so etwas nicht ohne Hintergedanken macht.

Enraptured - Larry Stylinson (Best Friend's Brother)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt