🔥 Samthandschuhe 🔥

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Samuel

Drei lange, quälende Tage lang habe ich mich in meinem Büro verschanzt.

Ich habe sogar abgeschlossen, damit Bree nicht rein kommen kann.
Ich kann das immer noch nicht verstehen, mein Vater sagt, er ist frei und sie setzt sich einfach entspannt auf den Hocker.

Sie meint, im Daniel wäre noch ein anständiger Mensch, dass es schon einen Grund geben würde, dass der Richter so entschieden hat.

Vorher weint sie wie verrückt und zittert vor Angst und dann das!

Wie kann sie denken, dass Daniel noch ganz sauber in der Birne ist, der Typ wollte uns umbringen!

Weil ich auf sie stehe, nein, viel schlimmer, jetzt liebe ich die Frau der Mann wird das nicht einfach so akzeptieren.
Wir sind doch nicht bei "wünsch dir was”.
Die Anwälte von Daniel lassen Bree stehen, als wäre sie ein Gegenstand, der herumgereicht wird, das macht mich Fuchsteufelswild.

Sie hat Daniel geliebt, hätte er wie ein normal denkender Mensch in einer Beziehung, sie sich frei entfalten lassen, dann wäre das alles überhaupt nicht passiert.
Na gut, das ist bullshit, wie sie sagte, ich wäre trotzdem vorbei gekommen.
Wer weiß wie ich dann sofort auf sie reagiert hätte?

Ganz egal wie ich es drehe jetzt ist die scheiße am dampfen und wütend bin ich obendrein auch noch weil meine Freundin ihren ex irgendwie in Schutz nimmt.
So kommt es mir jedenfalls vor, wie soll ich das denn sonst deuten?

Ich hätte sofort ja sagen sollen und sie mit nach Philadelphia nehmen sollen, dort hätte ich zumindest das Recht, eine Waffe bei mir zu tragen, um mich und mein Zuhause zu schützen.
Fuck was für ein Gedanke!
Ich will doch niemanden umbringen!

Als es klopft, stehe ich mit hängenden Schultern auf, seit drei Tagen penne ich in diesen Raum, nur zum Essen gehe ich nachts raus.

Ich verkrieche mich aus Angst!
Angst um Bree, nicht mal um mich, sondern nur Bree.
"Samuel, lass uns bitte reden”, klopft sie wieder leise, kurz bevor ich die Tür öffne, halte ich inne.

Ich will sie nicht einsperren, aber ich will sie auch nicht verlieren, ich weiß jetzt, dass ich abgehauen bin, weil ich völlig überfordert war.
Ihre Aussage hat mir zusätzlich Angst gemacht, ich dachte plötzlich, sie geht zu ihm zurück!

Als ich die Tür öffne, lehnt sie traurig an der Tür, ich kriege vor lauter Angst die Zähne nicht auseinander.
Verdrossen gehe ich wieder zu meinem Sessel, Bree folgt mir wenig später und lehnt sich wieder an meinen Schreibtisch, wo sie zuletzt die Bilder angesehen hat.

Scheiße zu der Zeit habe ich selbst nicht einmal einen Gedanken daran verschwendet was mit Daniel passiert da war meine größte Sorge wie ich Bree begreiflich machen soll das ich nicht wie Daniel bin.
Und nun habe ich schiss, dass sie zu diesem Wichser zurückgeht.

Ich fühle mich so erschlagen, dass ich sie nicht ansehen kann, die Codes, die ich seit Tagen schreibe blinken wie ein Feuerwerk auf den Bildschirmen, doch sehen tue ich nichts.

"Ich wollte dem ganzen nur die Ernsthaftigkeit nehmen, wir reden hier über ein Leben Samuel, krankhaften Eifersucht kann durchaus therapiert werden das entschuldigt selbstverständlich nicht was er uns beiden angetan hat aber”, wütend sehe ich zu ihr weil sie einfach den Mund hält und sich wieder die Bilder ansieht.

“Aber was, ich finde schon, dass er dafür bestraft werden sollte, schön, dass es therapiert werden kann, Bree, aber glaubst du ernsthaft, die paar Wochen, die er in Untersuchungshaft gesessen hat, haben ihn verändert?”.

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