Formel 1/2/3: Belgien 🇧🇪🍟

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Pierre Gasly und Victor Martins
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Victor sitzt noch immer in der Hocke, als ich hinter ihn an die Stelle trete, an der ich meinen Blumenstrauß schon abgelegt hatte.

Zu gerne würde der Part in mir, der sich in den jungen Franzosen verliebt hat, ihn einfach nur in den Arm nehmen und ihn halten...
Der Teil in mir, der selbst trauert, sagt mir, dass ich es lassen soll, denn wenn ich gerade mit Anthoine reden würde, dann würde ich auch nicht gestört werden wollen.

Also lasse ich ihn.
Gebe ihm die Zeit, die er braucht.

„Pierre...Ich..gehe ruhig...",murmelt der Jüngere leise, als er sich erhebt.
In seinen Augen stehen Tränen und seine Wangen sind schon nass.

„Ich war schon, alles gut",lächele ich ihn schwach an, öffne dann meine Arme,"Komm her"
Zögerlich kommt Victor auf mich zu.

Tritt in meine Arme, die ich sofort um ihn schlinge.
Ihn warm an mich ziehe.

Spüre, wie mein Shirt direkt nass wird und mir selbst die Tränen kommen.
Schniefend vergrabe ich meinen Kopf an seinem Hals, lasse die Tränen ebenfalls laufen.

Die Emotionen überwältigen mich komplett.
Lasse sie los.

Spüre, wie sie jede Zelle meines Körpers durchströmen.
Spüre die Kälte, die der Verlust meines langjährigen Freundes immer wieder auslöst, gepaart mit der Wärme meines klopfenden Herzens, die von er nähende Victor ausgelöst wird.

Der Jüngere zittert leicht, mitunter kann man auch ein Schniefen wahrnehmen.
„Tut.. tut mir leid",hickst Victor leicht, als er sich ein Stück von mir löst, denn ganz loslassen kann ich ihn einfach noch nicht,"Ich...Ich weiß auch nicht, wieso es mich dieses Jahr so überwältigt und überrennt...Es tut mir leid."

„Du musst dich für nichts entschuldigen. Es ist mehr als schwer und mir geht es jedes Jahr so. Ich habe immer ein kleines Gefühl seitdem, wenn ich hier fahre und es ist okay. Es fährt uns immer wieder vor Augen, wie schnell es gehen kann. Wie schmal der Grad ist, auf dem wir uns bewegen. Wie ein kleiner Fehler alles ändern kann..."

Plötzlich eintretender Regen lässt mich verstummen.
„Meinst du er weint gerade mit uns?",Schluckt Victor leise, was mir Tränen in die Augen treibt.

„Ganz bestimmt ist das ein Zeichen, dass er bei uns ist",ziehe ich Victor wieder an mich.
Halte ihn und wiege ihn sanft hin und her.

„Das ist er immer Pierre",spüre ich,wie sich warme Lippen auf meine Stirn legen, was mir nur noch mehr Tränen in die Augen treibt.
Diese Geste war dann doch zu viel für mein Gefühlschaos.

Fest ist es nun Victor, der mich sachte hin und her wiegt.

So bleiben wir einfach im leicht auf uns nieder prasselnden Regen stehen.

Geben uns Kraft.
Helfen uns gegenseitig.

Mein Herz pocht, während kalter Wind dazu kommt.

„Pierre...Es ist Zeit".

Anthoines Stimme.
In meinem Kopf...

🤍

Juan Manuel Correa & Jak Crawford
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Als ich aus der Besprechung komme, ist Juan schon in unserem Fahrerzimmer.

Stumm liegt er auf der Liege und schaut auf seinen Handybildschirm, der komplett schwarz ist.
Sein ganzer Körper ist angespannt und sofort beginnt mein Herz zu klopfen.

„Juan?",Hocke ich mich neben die Liege und lege meine Hand auf die Schulter.

Bis jetzt sehe ich nur seinen Rücken, was sich jedoch ändert, als der Ältere sich unter meinem Griff leicht dreht.

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