Kapitel 15

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„Und wie findest du es bisher?" fragte mich Hakan, während wir uns an der Bar einen Softdrink bestellten.

„Es ist so wunderschön. Wer auch immer hier die Fäden gezogen hat, wusste genau, was er tut. Dankbarer könnte ich nicht sein." Ich schrie ihm das halblaut ins Ohr, damit er mich trotz der lauten Musik verstand.

Hinter ihm sah ich die Alster, die in den verschiedensten Farben durch die tiefstehende Sonne schimmerte. Es fühlte sich an wie ein Traum.

„Freut mich zu hören, das werde ich weitergeben." Er zwinkerte mir zu, schaute dann aber nach unten, weil eines seiner Kinder sich an seinem Bein festhielt. Ich grinste wie ein Freak, aber ich fand den Anblick einfach so niedlich.

Ich freue mich schon auf die Zeit, wenn ich eigene Kinder habe.

Hakan entschuldigte sich und entfernte sich mit seinem Kind auf dem Arm. Während ich auf mein Getränk wartete, schaute ich mich im Raum um.

Meine Mutter unterhielt sich angeregt mit Kenan, der sie ständig zum Lachen brachte. Auch meine Tante, die neben meiner Mutter stand, warf ab und zu einen Kommentar ein, und mein Magen zog sich vor Eifersucht zusammen.

Ich spürte oft Angst oder Panik, wenn es um Kenan ging, aber zum ersten Mal verspürte ich durch und durch Eifersucht.

Wie falsch wäre es, einfach zu ihnen zu gehen und mitzureden?

Mein Drink wurde mir in die Hand gedrückt, während ich mir einredete, dass es sehr falsch wäre. Ich wollte aber auch endlich wieder mit Kenan lachen dürfen, besonders wenn er sich so gut mit meiner Mutter und meiner Tante verstand, die bei weitem die wichtigsten Menschen in meinem Leben sind.

Seine Grübchen, die ab und zu zum Vorschein kamen, verstärkten nur die Qual, die ich empfand. Wie gerne würde ich diese Grübchen wieder küssen oder ihm, während er lachte, durch die Haare fahren. Alles in mir wollte gerade einfach bei ihm sein, aber mit all den Augen im Raum wusste ich, dass es nicht richtig wäre.

„Gel, benimle dans et," {Komm, tanz mit mir.} erklang Semihs Stimme über die laut dröhnenden Boxen, die „Welcome to St. Tropez" spielten. Trotz des Satin-Stoffs meines Kleides spürte ich seine Hand auf meinem unteren Rücken, als er mich zur tanzenden Gruppe führte.

Unter ihnen waren auch Hakan mit seinen Kindern und seiner Frau, Baris, Ferdi mit Sera, Cenk, Bertug und auch Ahmetcan Kaplan, ein weiterer Nachwuchsspieler der Mannschaft. Die Runde bestand aus mindestens 30 Personen, darunter auch weitere Mitarbeiter und Spieler.

Verschiedenste Lichter fielen auf die Runde, und die Stimmung war heiter, auch ohne einen Tropfen Alkohol. Als wir bei Baris, Ferdi und Sera ankamen, fingen Semih und ich an, gemeinsam mit ihnen zur Musik zu tanzen. Sera lachte mich an, als Baris einen seiner Tanzmoves zum Besten gab.

Als Ferdi einstieg, begannen alle zu lachen. „Deliler, ya," {Die sind verrückt.} sagte Semih in mein Ohr, während er lächelte und seine Hände auf meinen Hüften ruhten. Ich lächelte zurück, überwältigt von der glücklichen Stimmung im Raum.

Wer auch immer sich um die Musik kümmerte, machte einen großartigen Job, denn niemand, der einmal angefangen hatte zu tanzen, hörte auf. Von türkischer Musik bis hin zu spanischer, es lief alles. Als Duru mit Arda an mir vorbeilief, zog ich sie mit in die Runde.

Duru und Arda begannen mit uns zu tanzen, aber nach drei Songs lag Semihs Hand immer noch auf meiner Hüfte. Duru schaute mich fragend an.

Sie blickte auf die Hand auf meiner Hüfte und dann in mein Gesicht, mit einem sarkastisch-schockierten Ausdruck. Ich zuckte nur mit den Schultern, um ihr zu zeigen, dass ich selbst keine Ahnung hatte, was gerade passierte.

Bild von Dir - [Kenan Yildiz]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt