Bild von Dir - [Kenan Yildiz]

Kapitel 17

Kenans POV

Es war der Morgen nach der besten Nacht meines Lebens und ich kann mir nicht einmal vorstellen, wie gut unser Sex sein wird, wenn die Zeit reif ist.

Die Vögel zwitscherten, und ein Lächeln lag auf meinen Lippen, als ich aus meinen Träumen erwachte. Das Erste, was meine geöffneten Augen sahen, waren Lidya's langen, welligen Haare, die sich über meine Brust verteilten, auf der ihr Kopf lag.

Trotz der ungünstigen Lage konnte ich ihr Gesicht in der Morgensonne, die durch die Gardinen schien, genau unter die Lupe nehmen: Ihre wunderschöne Stupsnase, ihre vollen, rosafarbenen Lippen und ihre langen Wimpern. Sie ist eine wahre Naturschönheit.

Wie ein Verrückter beobachtete ich die kleinsten Details ihres Gesichts: die kleinen Muttermale und die vier winzigen Sommersprossen unterhalb ihres linken Auges.

Um 8:00 Uhr sollten sich alle nach dem Frühstück in der Lobby versammeln, damit wir zurück nach Barsinghausen fahren. Ich war allerdings zwei Stunden zu früh wach, aber das störte mich nicht. Wenn ich schlafe, träume ich von Lidya. Warum sollte ich es mir also entgehen lassen, den wahrgewordenen Traum auf meiner Brust zu genießen?

Genau, es gab keinen Grund, also wanderte meine Hand zu ihrem Haaransatz, mit dem ich etwas spielte. Als ich meine Hand ansah, erhitzten sich meine Wangen.

Die Finger, die gerade durch ihr Haar strichen, waren dieselben, die sich gestern in ihr befanden.

Eigentlich hätte mich so etwas peinlich berührt, aber in diesem Moment fühlte ich mich vollendet, ja, sogar mächtig.

Sie gehört mir.

Ihre Wimpern begannen sich langsam zu bewegen, bevor ihre verschlafenen Augen meine trafen. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, bevor sie mir auf Türkisch einen guten Morgen wünschte.

„Sana da günaydın, Nur'um. İyi uyudun mu?" {Dir auch einen guten Morgen. Hast du gut geschlafen?}

„En iyi senin kollarında uyuyorum." {Am besten schlafe ich in deinen Armen.} Ihre Worte brachten mich noch mehr zum Grinsen. Ihre Augen hatten wieder den Funken, den ich so sehr vermisst hatte. Sie drehte sich unter unserer Decke auf den Bauch und begann, auf mich zu klettern. Ich öffnete meine Arme, um ihr mehr Platz zu machen.

Als sie dann flach auf mir lag, verschränkte sie ihre Hände auf meiner Brust ineinander und stützte ihr Kinn darauf ab.

„Wie geht es dir nach gestern?", fragte sie mich nun.
„Mir ging es noch nie besser, Baby."

Ihr verschlafenes Grinsen wurde zu einem erwachten, als sie sich wahrscheinlich an den vorigen Abend erinnerte.
„Ich fand gestern wunderschön. Ich weiß nicht, was es ist, Kenan, aber mit dir fühlt sich... sowas... richtig an. Ich freue mich darauf, mehr mit dir zu erkunden. Ich kann es mir mit keinem anderen vorstellen."

Mein Herz setzte bei ihren Worten einen Schlag aus. Mein Magen begann zu kribbeln, als ich verlegen eine Antwort herauspresste: „Ich auch nicht, Lidya. Ich kann es kaum erwarten, alles mit dir auszuprobieren." Mein Kopf sank leicht, während meine halbgeöffneten Augen in ihre glänzenden blickten.

„Was bedeutet 'alles' für dich?" Sie löste ihre rechte Hand aus der linken und bewegte sie in Richtung meiner Lippen. Dort angekommen, begann sie mit ihrem Daumen an meiner Unterlippe zu spielen. Ich kräuselte meine Lippen sanft gegen ihren Daumen, während ich ihren konzentrierten Blick verfolgte.

Sie sah mir nicht in die Augen, sondern verfolgte ihre eigenen Bewegungen. Ihre rosafarbenen Lippen öffneten sich unbewusst vor Konzentration. Was war so faszinierend?