Kapitel 22

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Kenan liebkoste meine Lippen, als mir wieder einfiel, dass man nach dem Sex auf die Toilette gehen sollte, um eine Blasenentzündung zu vermeiden.

Panik ergriff mich, und ich schob ihn von mir, besorgt, dass es schon zu spät sein könnte, und eilte zur Toilette.

Doch schon beim ersten Schritt bereute ich es. Mein Unterleib war komplett wund, und ich konnte meine Beine kaum bewegen, ohne vor Schmerz zu jammern.

„Scheiße, Kenan, was hast du mit mir gemacht?", lachte ich durch den Schmerz, den ich lautstark zum Ausdruck brachte, während ich mich weiter zur Toilette schleppte. Als ich die Tür hinter mir schloss, hörte ich nur noch Kenans Lachen.

Als ich schließlich fertig war, schaute ich in den Spiegel und war einerseits glücklich über meinen Zustand, andererseits aber auch schockiert.

Mein Hals war von Blutergüssen übersät. Während dem Sex hatte ich es kaum bemerkt, aber meine Oberschenkel waren von seinen Händen gezeichnet. Meine Lippen waren angeschwollen und blutrot, genau wie meine Wangen. Meine Babyhaare klebten durch unseren Schweiß an meiner Stirn, während sich schwarze Mascara-Flecken unter meinen Augen abzeichneten.

Ich konnte nicht anders, als zu grinsen, während meine Ohren begannen zu piepen, weil das Blut in meinem Kopf auf Hochtouren arbeitete. Erfüllt von Glückshormonen und einem einigermaßen geordneten Erscheinungsbild trat ich wieder in das Zimmer, wo ich glücklicherweise Kenans Shirt auf dem Boden fand.

Schnell zog ich es mir über, nachdem ich meinen BH ausgezogen hatte, während Kenan in Boxershorts beim Mülleimer stand, vermutlich um das Kondom zu entsorgen.

Ich tappte zu ihm hinüber und kniff ihm aus Spaß in den Hintern. Er schrie kurz auf, bevor er sich lachend zu mir umdrehte. Er zog mich an meiner Hand wieder zum Bett, wo wir uns Arm in Arm hinlegten.

„Meine Klamotten stehen dir besser als mir", lächelte er gegen meine Stirn, bevor er mir einen Kuss darauf gab.

„Ich kann's irgendwie gerade nicht richtig glauben, dass es passiert ist", sagte ich verträumt, während ich in seine Augen starrte, die auf meine herabblickten.

Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen. „Bei weitem der beste Sieg meines Lebens."

Ich begann laut zu lachen und drückte sein Gesicht sanft ins Kissen, weil ich nicht wollte, dass er sah, wie meine Wangen rot wurden.

„Ganz ehrlich, ich hatte Angst, dass es wie in diesen ganzen Horrorstorys über das erste Mal endet."

„Jetzt bin ich aber beleidigt."

„Kenan, du weißt, was ich meine."

„Ja, schon, aber Lidya, wir haben so viel Zeit miteinander verbracht und so viel Vertrauen zueinander aufgebaut. Ich wusste, dass es nicht schiefgehen kann."

„Du hast recht, mein Naturtalent." Grinsend küsste ich seine roten Lippen, und er erwiderte es.

„Ich meinte zu dir, Fußball ist nicht das Einzige, das ich kann."

„Ich dachte, du hast das auf Kochen oder so bezogen", sagte ich spielerisch unwissend, weil wir beide genau wussten, was er damals meinte. Er drehte seinen Kopf zur Seite und warf mir einen gespielten misstrauischen Blick zu. Wir mussten wieder ein bisschen lachen, bevor wir in unsere eigenen Gedanken versanken.

Meine Hand begann, kleine Kreise auf seiner Brust zu malen, während seine Finger meine Hüften unter seinem Shirt umkreisten.

„Weißt du, was der eigentliche Fiebertraum ist?" – „Hau raus."

„Wie zur Hölle kamst du auf die Idee, mit Semih gleichzeitig an meinem Hals rumzulecken? Und zweitens, wie hast du ihn bitte dazu überredet, ohne dass er eine Frage gestellt hat?"

Bild von Dir - [Kenan Yildiz]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt