Prolog

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In den düsteren Schatten von Mordor, wo die Landschaft von rauchenden Vulkanen und unbarmherzigen Klippen geprägt war, lebte die junge Elbin Lúthëa. Ihr Haar war schwarz wie die Nacht, und ihre Augen leuchteten grün wie die tiefsten Wälder, die sie nie wieder gesehen hatte. Seit ihrer Entführung durch Orks war sie in diesem Land des Grauens gefangen, als sie gerade drei Monate alt war. Nun war sie acht Jahre alt und die Jahre des Schmerzes und der Dunkelheit hatten sie geprägt.

Die Orks, deren Herzen ebenso finster waren wie ihre Heimat, betrachteten Lúthëa als nichts weiter als eine nützliche Ware. Sie hatten sie zu einem nützlichen Werkzeug gemacht, und ihre Aufgabe war es, in den erbarmungslosen Schmieden von Mordor zu arbeiten. Die Elbin hatte gelernt, in diesem Chaos zu überleben. Jeden Tag kämpfte sie gegen den Schmerz und die Entbehrungen, die ihr auferlegt wurden.

Eines düsteren Morgens, als der Himmel von dichten, grauen Wolken verhangen war, saß Lúthëa in einer Ecke der Schmiede. Die Hitze des Feuers, das die Luft zum Flimmern brachte, war kaum zu ertragen. Ein Ork, der so groß war wie zwei gewöhnliche Männer, trat grimmig ein. Sein Name war Gromm, und sein unbarmherziges Lachen hallte durch die Höhlen.

„Lúthëa!" brüllte Gromm, während er sich den schweißbedeckten Körper der kleinen Elbin ansah. „Was machst du hier? Hast du die neuen Eisenplatten noch nicht fertig?"

Lúthëa, deren Hände von Blasen und Narben übersät waren, richtete sich mühsam auf. „Es dauert noch ein wenig, Gromm. Ich arbeite so schnell ich kann."

Gromm knurrte verächtlich. „Schnell genug ist nie schnell genug für uns! Wenn du nicht bald fertig wirst, werde ich dir ein Beispiel geben, wie wir mit faulen Sklaven umgehen."

Lúthëa senkte den Kopf, versuchte, ihre aufkommende Angst zu unterdrücken. „Ich werde mich beeilen."

Der Ork wandte sich ab und ließ Lúthëa allein in der glühenden Hitze der Schmiede. Sie wusste, dass eine falsche Bewegung oder ein Fehler sie tödlich kosten konnte. Trotzdem hegte sie in ihrem Herzen einen unaufhörlichen Wunsch nach Freiheit, einen Traum, der sie durch die düsteren Tage trug.

Eines Nachts, als der Mond durch die dichten Rauchwolken schien, schlich sich Lúthëa durch die dunklen Tunnel von Mordor. Die Orks hielten ihre Wachposten streng, doch Lúthëa wusste, dass es immer eine Möglichkeit gab, sich ihnen zu entziehen, wenn man nur vorsichtig genug war. Sie hatte das geheime Geräusch der Ketten und die veränderten Wachen studiert und wusste, dass heute der richtige Zeitpunkt war, um einen Fluchtversuch zu wagen.

In den tiefsten Ecken der Befestigungsanlagen entdeckte sie einen alten Tunnel, der in die freie Wildnis führte. Der Tunnel war voller Schmutz und Spinnweben, aber Lúthëa war entschlossen. Mit jedem Schritt, den sie machte, spürte sie, wie ihre Hoffnung wuchs. Nach stundenlangem Kriechen und Kämpfen gegen ihre Erschöpfung sah sie schließlich das Licht am Ende des Tunnels.

Mit einem letzten kräftigen Zug kämpfte sie sich hinaus in die Freiheit, die sich vor ihr ausbreitete. Sie konnte den kühlen Wind auf ihrem Gesicht spüren und die frische, reiche Erde unter ihren Füßen. Doch die Freiheit war teuer erkauft, und die Welt außerhalb Mordors war ebenfalls gefährlich und ungewiss.

Lúthëa wusste, dass sie sich nicht nur vor den Orks verstecken musste, sondern auch vor anderen Gefahren, die in der weiten Welt lauerten. Dennoch, der Gedanke an die Freiheit gab ihr die Kraft, weiterzugehen, und die Erinnerungen an ihre Kindheit wurden zu einem Treibstoff für ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

Die Reise war lang und beschwerlich, aber Lúthëa war entschlossen, sich nicht von ihrem Ziel abbringen zu lassen. Eines Tages würde sie die Schatten ihrer Vergangenheit hinter sich lassen und die Welt sehen, die jenseits der dunklen Grenzen Mordors lag. Bis dahin würde sie weiterkämpfen, für sich selbst und für die Freiheit, die sie sich so lange erträumt hatte.

Die Elbin des Schattens [Legolas FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt