Die Elbin des Schattens [Legolas FF]

Kapitel 2

Die Wochen vergingen schnell, und Lúthëa fand sich immer besser im Palast des Düsterwaldes zurecht. Ihre Genesung war vollständig, und die Dunkelheit in ihrem Inneren schien sich ein wenig zurückzuziehen, während sie neue Fähigkeiten erlernte und sich in den Alltag der Elben integrierte. Legolas nahm sich intensiv Zeit, um Lúthëa in verschiedenen Disziplinen zu unterrichten, und ihre Freundschaft vertiefte sich dabei auf unerwartete Weise.

An einem klaren Wintermorgen, als die Sonne über den verschneiten Wäldern des Düsterwaldes aufging und die Kälte die Luft prickelnd machte, standen Lúthëa und Legolas in einem Trainingsbereich des Palastes. Der Boden war mit einer dünnen Schicht Schnee bedeckt, und die Bäume um sie herum waren mit einer glitzernden Schicht Frost überzogen.

„Heute werden wir mit dem Bogenschießen beginnen", kündigte Legolas an und hielt einen eleganten Elfenbogen in der Hand. „Es ist eine Kunst, die Geduld und Präzision erfordert. Du hast bereits die Grundlagen gelernt, aber jetzt werden wir deine Fähigkeiten verfeinern."

Lúthëa nickte, während sie den Bogen von Legolas entgegennahm. „Ich bin bereit. Ich habe das Gefühl, dass ich mich dabei immer mehr entfalten kann."

Legolas lächelte und zeigte ihr die korrekte Haltung. „Der Bogen ist ein Teil von dir. Du musst ihn so behandeln, als wäre er ein verlängerter Arm. Spanne die Sehne gleichmäßig, halte die Pfeilspitze auf dein Ziel gerichtet und konzentriere dich."

Lúthëa nahm eine Pfeil und spannte die Sehne, wobei sie sich auf Legolas' Anweisungen konzentrierte. Der Pfeil flog durch die Luft und traf das Ziel. Es war nicht perfekt, aber der Fortschritt war offensichtlich.

„Gut gemacht", lobte Legolas. „Aber du kannst noch mehr Präzision erreichen. Versuche es noch einmal, und achte auf deine Atmung und die Ruhe deines Körpers."

Während Lúthëa weiter übte, gab Legolas ihr immer wieder Feedback und korrigierte ihre Technik. Ihre Fortschritte waren beeindruckend, und bald schon konnte sie die meisten Ziele ohne Mühe treffen. Legolas zeigte sich stolz und zufrieden mit ihren Fortschritten.

„Du machst das großartig", sagte Legolas eines Tages, als sie eine kurze Pause machten. „Du hast das Talent für das Bogenschießen, und deine harte Arbeit zeigt sich in deinen Ergebnissen."

„Danke", erwiderte Lúthëa. „Es macht mir wirklich Spaß, und ich fühle mich immer stärker. Aber ich möchte auch andere Fähigkeiten lernen. Was ist mit dem Schwertkampf?"

Legolas' Augen funkelten. „Das ist eine großartige Idee. Schwertkampf ist eine andere Kunstform, die sowohl Geschicklichkeit als auch Stärke erfordert. Lass uns morgen mit dem Training beginnen."

Am folgenden Tag standen sie auf einem abgelegenen Trainingsplatz, der von hohen Bäumen umgeben war und genug Platz bot, um sich frei zu bewegen. Legolas führte Lúthëa zu einem Holzstapel, auf dem verschiedene Trainingsschwerter lagen.

„Der Schwertkampf ist komplex", erklärte Legolas, während er ein Schwert in die Hand nahm und es vorführte. „Er erfordert nicht nur körperliche Stärke, sondern auch Präzision und Taktik. Es ist wichtig, dass du lernst, deine Bewegungen zu kontrollieren und deine Technik zu verfeinern."

Lúthëa nahm ein Schwert in die Hand und testete das Gewicht. „Es fühlt sich schwerer an, als ich gedacht habe."

„Das ist normal", sagte Legolas. „Das Gewicht kann am Anfang eine Herausforderung sein, aber mit der Zeit wirst du dich daran gewöhnen. Beginnen wir mit den Grundlagen: den richtigen Griff und den korrekten Stand."

Legolas demonstrierte die Grundtechniken des Schwertkampfs und erklärte, wie man sich richtig positionierte und wie man Angriffe parierte. Lúthëa folgte seinen Anweisungen und versuchte, ihre Bewegungen zu perfektionieren. Obwohl es schwierig war, begann sie schnell, ein Gefühl für das Schwert zu entwickeln.