Kapitel 23

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Lúthëa lag auf einem weichen Bett in einer kleinen, von den Rohirrim bereitgestellten Unterkunft. Die Wunden, die Saruman ihr zugefügt hatte, wurden von Gandalf und den Heilern behandelt. Der Raum war schwach erleuchtet, und die Stille wurde nur durch gelegentliches Murmeln der Heilenden und das Knistern eines kleinen Feuers unterbrochen.

Legolas betrat den Raum, seine Augen waren von der Anspannung der letzten Stunden gezeichnet. Er hatte sich umgesehen und bemerkte, dass Lúthëa in ihrem Bett lag, ihre Augen müde, aber wach. Langsam ging er zu ihr hin, ein besorgter Ausdruck auf seinem Gesicht.

„Lúthëa", sagte er leise und setzte sich neben sie. „Ich wollte dir sagen, dass es vorbei ist. Saruman ist tot. Gandalf hat seine verbleibenden Anhänger besiegt und die Festung von Isengard zerstört."

Lúthëa blickte ihn an, die Erleichterung in ihren Augen war kaum zu verbergen, aber ihre Schwäche machte es ihr schwer, sich richtig zu bewegen. „Ich bin nicht überrascht", sagte sie schwach. „Ich wusste, dass es kommen würde."

Legolas setzte sich näher zu ihr, seine Hand streichelte sanft ihr Haar. „Es tut mir leid, dass du so viel durchmachen musstest", sagte er, die Sorge in seiner Stimme deutlich zu hören. „Ich wünschte, ich könnte alles zurückdrehen und verhindern, dass du so gelitten hast."

Lúthëa lächelte schwach und griff nach seiner Hand, ihre Finger schlossen sich um seine. „Es ist nicht deine Schuld, Legolas. Du hast mir so viel geholfen. Ohne dich wäre ich verloren gewesen."

Legolas seufzte tief und schloss einen Moment lang die Augen. „Ich hätte nie gedacht, dass es so schlimm werden würde. Ich habe dich gesehen, gefangen und verletzt... es hat mich fast gebrochen."

„Aber du hast mich gerettet", sagte Lúthëa sanft. „Und dafür werde ich dir immer dankbar sein."

„Ich wollte nur, dass du weißt, dass ich alles tun werde, um dich zu schützen", erwiderte Legolas und ließ seine Hand sanft über ihre Wange gleiten. „Ich werde nie wieder zulassen, dass dir so etwas passiert."

Lúthëa fühlte sich durch seine Worte und die Wärme seiner Berührung getröstet. Dennoch spürte sie die Erschöpfung, die durch ihre Körper strömte. „Legolas", sagte sie mit einem Anflug von Besorgnis, „bitte... bleib bei mir. Es fühlt sich an, als würde alles zusammenbrechen, wenn du gehst."

Legolas sah sie mit einem gemischten Ausdruck aus Sorge und Entschlossenheit an. „Natürlich werde ich bleiben", sagte er und setzte sich auf den Rand des Bettes, während er ihre Hand weiterhin hielt. „Ich werde die ganze Nacht hier bleiben, wenn es nötig ist. Du bist nicht allein."

Lúthëa schloss die Augen und atmete tief durch. „Danke", flüsterte sie. „Es bedeutet mir mehr, als du dir vorstellen kannst."

Legolas nickte und lehnte sich zurück, immer noch ihre Hand haltend. „Du sollst dich ausruhen und wieder zu Kräften kommen. Ich werde hier sein, wenn du aufwachst."

Der Raum war nun erfüllt von der ruhigen, tröstlichen Präsenz von Legolas. Er ließ seinen Blick über die Dunkelheit des Raums schweifen, und ein leises Gefühl der Hoffnung keimte in ihm auf. Während Lúthëa langsam in den Schlaf fand, blieb Legolas wach, seine Gedanken bei ihr und den bevorstehenden Herausforderungen.

Er wusste, dass der Weg vor ihnen noch lang und voller Gefahren war, aber in diesem Moment, während er die zarte Hand von Lúthëa in seiner hielt, war er entschlossen, ihre Hoffnung und ihren Mut zu bewahren. Sie hatten gemeinsam eine dunkle Phase überstanden, und jetzt war es an der Zeit, ihre Reise mit neuer Entschlossenheit fortzusetzen.

Lúthëa erwachte langsam, ihre Augen öffneten sich in der Dunkelheit des Zimmers. Ein sanftes Licht, das durch ein kleines Fenster fiel, tauchte den Raum in ein gedämpftes, beruhigendes Leuchten. Die Müdigkeit ließ sie zunächst träge bleiben, aber als sie sich bewegte, bemerkte sie, dass Legolas noch immer an ihrer Seite saß.

Er war eingeschlafen, sein Kopf lag auf der Rückenlehne eines Stuhls, und sein Körper war entspannt, aber immer noch in der Nähe von Lúthëa. Die Erinnerung an die Kämpfe und die vergangenen Ereignisse ließ Lúthëa in einem Wellenbad aus Emotionen zurück. Trotz der Schmerzen und der Erschöpfung konnte sie nicht anders, als sich an den Momenten der Zärtlichkeit und der Unterstützung, die Legolas ihr gegeben hatte, festzuhalten.

Langsam und vorsichtig setzte sie sich auf, um ihn nicht zu wecken. Ihr Herz schlug schneller, als sie ihn betrachtete, das sanfte Gesicht des Elben von so nah zu sehen. Legolas' bleiches, aber friedliches Gesicht zeigte eine Spur von Müdigkeit, und Lúthëa konnte nicht anders, als sanft über seine Wange zu streichen.

„Legolas", flüsterte sie leise, und ihre Stimme war kaum mehr als ein Hauch.

Legolas zuckte leicht zusammen, öffnete langsam die Augen und sah Lúthëa an. Ein glückliches Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er die Realität ihrer Anwesenheit erkannte. „Lúthëa", sagte er leise, seine Stimme voller Erleichterung und Freude. „Du bist wach."

„Ja", antwortete sie sanft. „Ich bin wach. Und ich bin froh, dich hier zu sehen."

Legolas lächelte noch breiter, stand auf und beugte sich zu ihr. „Du solltest dich ausruhen", sagte er, als er ihre Hand nahm und sie zärtlich drückte. „Aber ich bin so froh, dass du wieder bei Bewusstsein bist."

Lúthëa zog Legolas sanft näher und ihre Lippen trafen sich in einem sanften, aber bedeutungsvollen Kuss. Der Kuss war voller Gefühl und Dankbarkeit, und es schien, als würde die Welt für diesen kurzen Moment stillstehen.

„Ich wollte dir einfach danken", sagte sie leise, als sie sich von ihm löste. „Für alles, was du getan hast. Du hast mir das Leben gerettet."

Legolas sah sie mit tiefen, ehrlichen Augen an. „Es war mir eine Ehre", sagte er und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Ich hätte es nie ertragen können, dich zu verlieren."

„Es war so schrecklich", flüsterte Lúthëa. „Der Kampf... Saruman... ich dachte, es wäre das Ende."

Legolas zog einen Stuhl näher und setzte sich neben sie. „Wir haben es gemeinsam durchgestanden", sagte er beruhigend. „Und jetzt sind wir hier, gemeinsam. Wir müssen einfach weiter nach vorne schauen."

„Ich weiß", sagte Lúthëa und atmete tief durch. „Aber ich kann nicht aufhören, mich zu fragen, was noch kommen wird. Die Dunkelheit ist noch nicht vollständig besiegt."

„Das ist wahr", stimmte Legolas zu. „Aber wir haben bereits so viel überwunden. Wenn wir zusammenhalten, können wir alles bewältigen."

Ein leises Klopfen an der Tür ließ sie beide aufsehen. Aragorn, Gandalf und die anderen traten ein, ihre Gesichter zeigten Erleichterung, als sie Lúthëa wach sahen.

„Lúthëa", sagte Aragorn und trat näher. „Es freut mich, dich wieder bei uns zu haben."

„Danke, Aragorn", antwortete Lúthëa schwach. „Und danke euch allen. Ohne euch wäre ich verloren gewesen."

Gandalf nickte weise. „Es gibt noch viel zu tun. Aber für jetzt ist es wichtig, dass du dich ausruhst und wieder zu Kräften kommst."

„Ja", stimmte Legolas zu und hielt Lúthëas Hand fest. „Wir werden uns um alles kümmern. Du musst dich einfach nur erholen."

Die Gruppe sprach noch eine Weile, und die Gespräche waren von Hoffnung und Plänen für die Zukunft geprägt. Lúthëa fühlte sich durch die Gegenwart ihrer Freunde und die Unterstützung von Legolas gestärkt. Sie wusste, dass noch viele Herausforderungen vor ihnen lagen, aber in diesem Moment, umgeben von den Menschen, die ihr am meisten bedeuteten, konnte sie sich für einen Augenblick entspannen und den Glauben an eine bessere Zukunft wiederfinden.

Die Elbin des Schattens [Legolas FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt