Kapitel 26

15 2 0
                                    

Während die Soldaten von Rohan sich auf den Weg zu ihrem Lager machten, um sich für den bevorstehenden Krieg vorzubereiten, schloss sich die Gemeinschaft ihnen an. Aragorn führte die Gruppe, dicht gefolgt von Legolas, Lúthëa und Gimli, während die restlichen Soldaten in geordneter Formation marschierten. Die Stimmung war angespannt, denn jeder wusste, dass sie bald Gondor im Kampf unterstützen würden – eine Schlacht, die über das Schicksal Mittelerdes entscheiden könnte.

Lúthëa ritt neben Legolas, während sie nervös in die Ferne blickte. Sie kannte Mordor nur allzu gut, und die Erinnerungen daran, wie die Orks von Mordor grausam die Menschen von Gondor abschlachteten, brannten tief in ihrem Herzen.

„Was bedrückt dich, Lúthëa?" fragte Legolas leise, während er ihren angespannten Ausdruck bemerkte.

„Ich..." Lúthëa hielt inne und biss sich auf die Lippe, als sie einen Moment lang mit sich rang. „Ich habe Mordor aus nächster Nähe erlebt. Die Schrecken, die dort geschehen, und die Grausamkeit der Orks sind jenseits dessen, was sich jemand vorstellen kann. Sie haben kein Mitleid, kein Gefühl. Und Gondor wird der erste Ort sein, der unter ihnen leidet, wenn wir nicht rechtzeitig dort sind."

Legolas legte beruhigend eine Hand auf ihren Arm. „Wir werden Gondor nicht im Stich lassen. Aragorn, Théoden und die Armeen von Rohan werden alles tun, um den Menschen beizustehen."

Lúthëa schüttelte den Kopf. „Es geht nicht nur darum, dort anzukommen, Legolas. Diese Orks... sie schlachten ohne Rücksicht auf Verluste. Sie lassen nichts als Zerstörung zurück. Gondor hat bereits so viel verloren, und ich fürchte, dass wir es nicht rechtzeitig schaffen werden."

„Du hast Angst", stellte Legolas ruhig fest. „Das ist verständlich. Aber wir sind hier, um zu kämpfen. Und mit dir an unserer Seite werden wir es schaffen."

Lúthëa schloss die Augen für einen Moment, als eine Welle von Erinnerungen durch ihren Kopf schoss. Die Dunkelheit von Mordor, die Schreie der Menschen, die von den Orks verschleppt wurden, und das ewige Gefühl der Hoffnungslosigkeit. „Ich habe gesehen, was Mordor mit Gefangenen macht. Es ist nicht nur der Tod, der sie erwartet, Legolas. Es ist etwas viel Schlimmeres."

Legolas sah sie ernst an, seine Augen suchten nach einer Möglichkeit, sie zu beruhigen. „Wir sind nicht allein, Lúthëa. Die Soldaten von Rohan, die Männer von Gondor und alle unsere Freunde stehen zusammen. Was auch immer kommt, wir werden uns gemeinsam dagegen stellen."

Aragorn, der ihren Austausch bemerkt hatte, drehte sich im Sattel um und ritt zu ihnen zurück. „Lúthëa, du kennst die Gebiete um Mordor besser als jeder andere hier. Wenn du Hinweise hast oder etwas siehst, das uns helfen kann, dann zögere nicht, es zu sagen."

Lúthëa nickte. „Es gibt Pfade, die die Orks oft benutzen. Sie verstecken sich in Schluchten und greifen plötzlich an. Wir sollten besonders vorsichtig sein, wenn wir uns der Grenze von Gondor nähern. Ihre Späher sind schnell und tödlich."

Aragorn runzelte die Stirn und warf einen Blick in die Ferne, als ob er bereits die Bedrohung spüren konnte, die vor ihnen lag. „Danke für die Warnung, Lúthëa. Wir werden unsere Wachsamkeit erhöhen."

Gimli, der neben ihnen auf seinem Pony ritt, brummte laut. „Ich sage, lasst sie nur kommen. Meine Axt ist bereit, ein paar Ork-Schädel zu spalten."

„Das werden wir bald genug sehen, Gimli", sagte Legolas, ein schwaches Lächeln auf den Lippen, das jedoch schnell verschwand, als er den besorgten Blick von Lúthëa erneut bemerkte.

„Ich werde bei dir sein, Lúthëa", flüsterte er sanft. „Was auch kommen mag, du musst dich nicht allein den Schatten stellen."

Lúthëa atmete tief ein und schenkte ihm ein dankbares Lächeln. „Das weiß ich. Und ich werde mein Bestes tun, um zu helfen."

Die Sonne begann langsam unterzugehen, als sie ihr Lager für die Nacht aufschlugen. Während die Soldaten ihre Zelte aufbauten und sich auf die Ruhe vor dem Sturm vorbereiteten, fühlte Lúthëa ein seltsames Kribbeln im Nacken. Sie sah zu den düsteren Bergen von Mordor in der Ferne hinüber und konnte den bedrohlichen Schatten spüren, der sich über das Land legte.

„Sie kommen", murmelte sie leise zu sich selbst, während sie in die Dunkelheit starrte.

Legolas trat neben sie und legte eine Hand auf ihre Schulter. „Was hast du gespürt?"

„Die Orks", flüsterte Lúthëa, ihre Augen weiteten sich. „Sie sind näher, als wir denken."

Legolas' Griff um seinen Bogen verstärkte sich. „Dann sollten wir bereit sein."

Die Elbin des Schattens [Legolas FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt