Kapitel 5

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Die Tage nach der Schlacht waren geprägt von Erholung und Neuordnung im Düsterwald. Der Palast war wieder in Ruhe, und die Elben bemühten sich, die Schäden zu reparieren und das Gleichgewicht wiederherzustellen. Lúthëa fand sich oft in den Gärten des Palastes oder in den ruhigeren Teilen des Waldes, um sich von den schockierenden Ereignissen zu erholen. Doch während diese Tage vergingen, bemerkte sie ein Gefühl in sich aufkeimen, das sie nicht ignorieren konnte: Liebe.

Es begann schleichend, zunächst nur ein flüchtiges Gefühl, das in ihrer Nähe zu Legolas aufkam. Doch je mehr Zeit sie miteinander verbrachten, desto stärker wurde dieses Gefühl. In den Momenten, in denen sie sich in den Gärten trafen, während sie trainierten oder einfach nur miteinander sprachen, merkte Lúthëa, dass ihre Gedanken und Gefühle zunehmend von Legolas eingenommen wurden.

„Legolas," begann Lúthëa eines Tages, während sie zusammen in den Gärten des Palastes spazierten. Die Luft war frisch und kühl, und die Blumen blühten in einer Farbenpracht, die den Palast noch schöner machte.

„Ja?" fragte Legolas und lächelte sie an. Er wirkte entspannt, aber zugleich aufmerksam, als ob er ihre Gedanken und Gefühle verstehen wollte.

„Ich habe nachgedacht über... alles, was passiert ist," sagte Lúthëa zögernd. „Und darüber, wie viel ich von dir gelernt habe."

Legolas nickte. „Das freut mich zu hören. Du hast dich wirklich weiterentwickelt, Lúthëa. Du bist stark und mutig geworden."

Lúthëa lächelte schwach, aber das Gefühl in ihrem Inneren machte ihr zu schaffen. „Das liegt nur an deiner Unterstützung. Ohne dich hätte ich es nicht geschafft."

„Das ist nicht ganz richtig," entgegnete Legolas sanft. „Du hast auch selbst viel beigetragen. Es ist deine eigene Stärke, die dich so weit gebracht hat."

Lúthëa senkte den Blick und versuchte, ihre Gefühle zu verbergen. „Nun, ich bin dir wirklich dankbar. Ich wollte dir das nur sagen."

Legolas legte eine Hand auf ihre Schulter. „Es bedeutet mir viel, das zu hören. Du bist mir wichtig, Lúthëa."

In den folgenden Tagen kämpfte Lúthëa darum, ihre Gefühle für Legolas geheim zu halten. Sie wusste, dass ihre Liebe kompliziert sein würde. Legolas war der Prinz des Düsterwaldes, und ihre eigene Vergangenheit und Unsicherheit machten die Situation nur noch schwieriger. Außerdem wollte sie nicht riskieren, ihre Freundschaft zu gefährden, falls ihre Gefühle nicht erwidert wurden.

Ein weiteres Zeichen ihrer aufkeimenden Liebe zeigte sich während eines gemeinsamen Ausritts durch den Wald. Sie ritten nebeneinander, und Lúthëa genoss die friedliche Umgebung und die Nähe zu Legolas. Sie sprachen über die Zukunft des Waldes und die Herausforderungen, die noch bevorstanden.

„Es ist schön hier draußen," sagte Lúthëa, während sie auf das sanfte Licht der Sonne schaute, das durch das Blätterdach brach. „Es erinnert mich daran, wie wichtig es ist, die Dinge zu schätzen, die wir haben."

Legolas nickte zustimmend. „Ja, der Düsterwald ist ein besonderer Ort. Dieser Wald hat viel durchgemacht, aber es erholt sich immer wieder."

Lúthëa spürte, wie ihr Herz schneller schlug, als sie Legolas ansah. „Und du, Legolas? Wie gehst du mit all dem um?"

Legolas lächelte. „Es ist nicht immer einfach. Aber ich habe meine Familie, meine Freunde und meine Aufgabe hier. Das gibt mir Stärke."

„Das ist bewundernswert," sagte Lúthëa. „Manchmal weiß ich nicht, wie ich mit den Dingen umgehen soll. Aber deine Stärke inspiriert mich."

Legolas sah sie an und schien nachdenklich. „Du hast eine unglaubliche Stärke, Lúthëa. Du musst nur an dich selbst glauben."

Lúthëa wollte antworten, doch die Worte blieben ihr im Hals stecken. Stattdessen drehte sie sich leicht weg und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Die Anwesenheit von Legolas, sein Lächeln, sein Verständnis – all das machte es schwierig für sie, ihre Gefühle zu kontrollieren.

Die Elbin des Schattens [Legolas FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt