Kapitel 18

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Der Kampf tobte um sie herum, als Legolas plötzlich eine Bewegung in der Wildnis wahrnahm. Seine scharfen Elbenaugen erfassten die drohende Gefahr, und er stürzte sich mit einem gezielten Schuss in die Schlacht. Seine Pfeile fanden schnell ihre Ziele und die ersten Orks fielen zu Boden. „Orks!", rief er über den Lärm hinweg, „Sie kommen von allen Seiten!"

Lúthëa, die den Klang von Legolas' Warnung hörte, eilte zu ihm und zog ihr Schwert. Zusammen kämpften sie Seite an Seite, und ihre Bewegungen waren so synchron, dass es fast wie eine choreografierte Tanzaufführung wirkte. Doch trotz ihrer Fähigkeiten war der Kampf hart, und die Orks schienen unaufhaltsam.

Plötzlich sah Lúthëa, wie ein Ork sich auf Gimli stürzte, dessen Axt vergeblich versuchte, den Angriff abzuwehren. Lúthëa wollte eingreifen, doch Legolas war schneller. Er schoss den Ork ab, bevor dieser den Zwerg erreichen konnte. Gimli sah sich um, bemerkte Legolas' Hilfe und brüllte: „Das war meiner!"

Legolas zuckte nur mit den Schultern und grinste schief. „Hast du eine andere Lösung?"

In der Zwischenzeit kämpfte Aragorn tapfer, als er von einer Klippe stürzte. Lúthëa sah den Sturz und wollte gerade zu ihm eilen, als sie plötzlich von einem Ork zu Boden gedrückt wurde. Die Erde unter ihr war hart, und sie kämpfte gegen den Ork, der auf sie losging. Der Anblick war düster, als sie einen schrecklichen Gesichtsausdruck sah. Der Ork war ihr aus ihrer Vergangenheit nur zu vertraut.

Der Ork, der sie während ihrer Gefangenschaft in Mordor gequält hatte, grinste bösartig. „Nun, was haben wir hier?", knurrte er. „Eine alte Bekannte. Ich dachte schon, ich hätte dich nie wiedersehen."

Er hob seine Klinge und setzte sie an Lúthëas Hals, die sich vergeblich versuchte zu befreien. In diesem Moment bemerkte Legolas den Angriff und warf sich mit aller Kraft auf den Ork. Doch der Ork reagierte blitzschnell und ließ Legolas' Angriff nur knapp passieren. Der Schock in Legolas' Gesicht war deutlich zu sehen, als er sah, wie der Ork Lúthëa bedrohte.

„Lass sie los!", rief Legolas, während er versuchte, den Ork zurückzudrängen.

Der Ork lachte nur höhnisch und drückte die Klinge fester gegen Lúthëas Haut. „Glaubst du, du kannst mich aufhalten?"

Lúthëa konnte kaum atmen, als der Ork die Klinge noch enger an ihren Hals drückte. Ihre Gedanken rasten, und sie dachte an Legolas, an ihre Freunde, und wie sie diesen Moment überstehen konnte. Es schien, als ob alles um sie herum still stand, der Kampf schien zu verblassen, während sich ihre Welt nur auf diesen einen Moment konzentrierte.

Legolas' Herz raste, als er den verzweifelten Ausdruck in Lúthëas Augen sah. Er sammelte all seine Kräfte und schoss einen präzisen Pfeil ab, der den Ork direkt in die Schulter traf. Der Ork taumelte zurück, ließ Lúthëa los und schrie vor Schmerz. Der Pfeil war nicht tödlich, aber genug, um den Ork zu verwunden und ihm die Gelegenheit zu geben, Legolas einen klaren Schlag zu verpassen.

Mit einem letzten verzweifelten Stöhnen stürzte der Ork zu Boden, und Legolas stürzte sich auf Lúthëa, um sie von der Erde zu ziehen. „Lúthëa, bist du okay?", fragte er besorgt, seine Stimme zitterte vor Anspannung.

Lúthëa keuchte, als sie sich langsam aufrichtete. „Ja... ich bin in Ordnung", antwortete sie, ihre Stimme zitterte ebenfalls. „Danke... du hast mir das Leben gerettet."

Legolas zog sie in eine feste Umarmung und atmete tief durch. „Ich werde dich nie wieder verlieren, Lúthëa", flüsterte er, während er sich von ihr löste, um sicherzustellen, dass sie nicht weiter verletzt war.

Der Kampf ging weiter, aber für diesen kurzen Moment schien alles andere auszublenden. Die Welt schien sich auf nur noch diesen Augenblick zu konzentrieren, als Legolas und Lúthëa sich in die Augen sahen und ein tiefes Verständnis und eine unausgesprochene Bindung zwischen ihnen spürten.

Der Krieg war noch lange nicht vorbei, aber in diesem Moment war es ihre Liebe und ihre Entschlossenheit, die ihnen Kraft gaben.

Lúthëa spürte, wie die Tränen in ihren Augen brannten, und konnte die Schwere der Situation nicht länger ertragen. Sie vergrub ihr Gesicht in Legolas' Brust und ließ die Tränen freien Lauf. Ihre Schultern zitterten, während sie die vertraute Wärme und Sicherheit von Legolas' Umarmung suchte.

Legolas, der das Zittern ihrer Schultern spürte, schlang seine Arme fester um sie und strich sanft über ihren Rücken. „Lúthëa, es ist alles in Ordnung", flüsterte er beruhigend. „Ich bin hier. Du bist sicher."

Lúthëa schniefte und hob schließlich den Kopf, ihre Augen rot und tränennass. „Es tut mir leid, Legolas. Ich habe mich nicht kontrollieren können. Der Ork, der mich gefangen genommen hat... ich dachte, ich würde wieder durch die gleiche Hölle gehen."

Legolas sah ihr tief in die Augen und wischte vorsichtig eine ihrer Tränen mit dem Daumen weg. „Du musst dich nicht entschuldigen", sagte er sanft. „Es ist verständlich, dass diese Erinnerungen dich belasten. Wir werden das gemeinsam durchstehen."

Während sie sich beruhigte, konnten sie die Geräusche des Kampfes um sie herum wieder deutlicher hören. Der Druck der Situation war nach wie vor stark, aber der Moment, in dem sie sich gegenseitig Halt gaben, brachte eine flüchtige, aber dringend benötigte Ruhe.

Gimli, der gerade einen Ork besiegt hatte, kam herüber und sah die beiden besorgt an. „Legolas, lass uns nicht nur hier stehen. Es gibt noch mehr von diesen Monstern, die uns nicht im Stich lassen werden. Wir müssen weiterkämpfen."

Legolas nickte und wandte sich wieder Lúthëa zu. „Bist du sicher, dass du weitermachen kannst?" fragte er sie, sein Blick war voll Sorge.

Lúthëa nickte entschlossen. „Ja, ich kann das. Danke, dass du da bist, Legolas. Ich werde es nicht vergessen."

Mit einem letzten, beruhigenden Blick nahm Legolas ihre Hand und zog sie sanft in Richtung des Gefechts. „Kommen wir", sagte er. „Wir müssen sicherstellen, dass wir alle sicher sind."

Während sie zurück ins Getümmel stürmten, wurden sie von einem energischen Aufschrei von  Théoden begleitet, der gerade eine neue Angriffswelle anführte. Legolas und Lúthëa kämpften zusammen, ihre Bewegungen waren präzise und harmonisch, während sie sich durch die feindlichen Reihen kämpften.

In der Nähe sahen sie, wie die Soldaten aus Rohan tapfer gegen die Orks kämpften. Théoden brüllte Befehle, und die Reiter kämpften entschlossen, um ihre Heimat zu verteidigen. Lúthëa spürte den Zusammenhalt und die Entschlossenheit der Kämpfer um sich herum, was ihr zusätzliche Kraft verlieh.

Plötzlich stürzte sich ein besonders großer Ork auf sie zu, sein Messer blitzen in der Dunkelheit. Lúthëa reagierte schnell und traf ihn mit einem gezielten Schlag. Legolas stand ihr zur Seite und schoss präzise Pfeile ab, die den Ork zurückdrängten. Gemeinsam gelang es ihnen, die Bestie zu besiegen.

Der Kampf dauerte noch eine Weile, doch schließlich zog sich die Ork-Armee zurück, und die Ruhe kehrte langsam zurück. Die Soldaten und die Gefährten atmeten erschöpft auf und versammelten sich, um sich von den Verletzungen zu erholen.

Legolas und Lúthëa standen nebeneinander und sahen sich an, ihre Blicke voller Erleichterung und Dankbarkeit. „Es ist vorbei", sagte Legolas leise. „Für jetzt jedenfalls."

Lúthëa nickte und lächelte schwach. „Ja, wir haben es geschafft. Und ich bin so froh, dass du bei mir bist."

In den folgenden Stunden halfen die Gefährten, die Verwundeten zu versorgen und sich um die Verletzten zu kümmern. Legolas und Lúthëa arbeiteten zusammen, um sicherzustellen, dass alle sicher waren und die nötige Unterstützung erhielten.

Trotz der Erschöpfung, die sie alle empfanden, blieb zwischen Legolas und Lúthëa eine tiefe Verbundenheit bestehen. Ihre Beziehung war stärker geworden durch die Herausforderungen, die sie gemeinsam überwunden hatten, und sie wussten, dass sie sich aufeinander verlassen konnten, egal was noch kommen mochte.

„Wir müssen noch weitermachen", sagte Legolas schließlich, als sie sich einen Moment ausruhten. „Der Weg nach Mordor wird nicht einfacher werden."

„Das weiß ich", antwortete Lúthëa. „Aber wir werden es schaffen. Gemeinsam."

Mit neuem Mut und Entschlossenheit machten sich die Gefährten auf, um ihren Weg fortzusetzen, bereit, die nächsten Herausforderungen zu meistern und ihr Schicksal zu erfüllen.

Die Elbin des Schattens [Legolas FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt