Kapitel 9

15 1 0
                                    

Die Reise durch das gebirgige Gelände des Roten Gebirges war hart, und die Schatten des Ringes schienen immer dichter zu werden. Lúthëa kämpfte tagtäglich gegen die Zunahme ihrer dunklen Kräfte, die durch die Nähe zu Mordor immer mächtiger zu werden schienen. Ihre Schwächeanfälle wurden häufiger, und die Schmerzen, die sie ertrug, schienen sich in ihren Körper zu fressen.

Legolas war stets an ihrer Seite. Er begleitete sie, half ihr bei jedem Schritt und war unermüdlich darin, sie zu unterstützen. Er konnte sehen, wie sehr sie litt, und es brach ihm das Herz, aber er wusste, dass er ihr nicht die nötige Ruhe gönnen konnte. Ihre Kämpfe gegen die dunklen Kräfte erforderten jede Menge Energie, und er war entschlossen, sie so gut es ging zu schützen.

Eines Nachmittags, als die Gruppe eine kurze Rast einlegte, sah Legolas, wie Lúthëa sich unsicher auf einem Stein niederließ. Ihre Hände zitterten, und sie versuchte, tief durchzuatmen, aber ihre Atmung war flach und unregelmäßig.

„Lúthëa, wie fühlst du dich?" fragte Legolas besorgt und kniete sich neben sie. Seine Augen waren voller Mitgefühl und Sorge.

„Es wird immer schlimmer, Legolas," antwortete sie, ihre Stimme schwach. „Die Dunkelheit... sie wird stärker, je näher wir Mordor kommen. Ich fühle mich, als ob ich bald ganz verlieren könnte."

Legolas legte sanft seine Hand auf ihre Schulter. „Du bist stark, Lúthëa. Du musst es nur noch ein wenig länger aushalten. Wir sind schon so weit gekommen."

Boromir, der die Szene aus einiger Entfernung beobachtete, schnaubte verächtlich. „Was nützt es, sich hier herumzuschleppen, wenn wir nicht vorankommen? Diese Elbin scheint unsere Zeit nur zu verschwenden."

Legolas drehte sich zu Boromir um, seine Augen blitzten vor Ärger. „Sie gibt ihr Bestes, Boromir. Wenn du nicht helfen kannst, dann halte wenigstens den Mund."

Gimli, der sich neben Boromir niedergelassen hatte, schnaubte ebenfalls und wandte sich ab. „Elben und ihre Probleme. Ich bin hier, um zu kämpfen, nicht um ihnen bei ihren inneren Dämonen zu helfen."

Gandalf, der sich ebenfalls in der Nähe aufhielt, beobachtete die Diskussion mit ernster Miene. Er wusste um die Gefahren, die die dunklen Kräfte für Lúthëa darstellten, und hatte keine einfachen Antworten. „Es gibt nichts, was wir tun können, um die dunklen Kräfte vollständig zu stoppen," sagte er ruhig, als er zu Legolas und Lúthëa trat. „Nur du kannst lernen, mit ihnen umzugehen, Lúthëa. Wir können nur hoffen, dass deine Stärke ausreicht, um bis zur Zerstörung des Ringes durchzuhalten."

Legolas half Lúthëa sanft auf die Füße und stützte sie, als sie sich langsam wieder aufrichtete. „Wir müssen weitermachen. Es gibt kein Zurück. Aber ich werde nicht zulassen, dass du alleine kämpfst."

Die Gruppe setzte ihren Weg fort, und Lúthëa kämpfte weiter gegen die Zunahme ihrer dunklen Kräfte. Jedes Mal, wenn sie schwach wurde oder ihre Schritte unsicher wurden, war Legolas sofort zur Stelle, um sie zu unterstützen. Trotz der Schwierigkeiten fand Lúthëa Trost in seiner Nähe. Sie wusste, dass ihre Kräfte nicht nur eine Bedrohung für sich selbst, sondern auch für die Gruppe darstellen könnten, und sie war entschlossen, nicht den Verstand zu verlieren, bevor sie ihr Ziel erreichten.

Eines Nachts, als sie ihr Lager aufschlugen, war die Stimmung gedrückt. Die Dunkelheit schien besonders dicht und drückend, und Lúthëa konnte kaum schlafen. Legolas saß neben ihr am Lagerfeuer, sein Blick in die Flammen gerichtet.

„Legolas," sagte Lúthëa leise, „danke, dass du bei mir bleibst. Ich weiß, dass es nicht einfach für dich ist."

Legolas sah sie an, und sein Gesicht war von Sorge und Zuneigung geprägt. „Du brauchst mich, Lúthëa. Und ich werde nicht von deiner Seite weichen, egal wie schwierig es wird."

Lúthëa nickte und lehnte sich leicht gegen ihn. „Ich weiß nicht, wie lange ich das noch ertragen kann. Die Dunkelheit in mir wird stärker, und ich habe Angst, dass ich irgendwann die Kontrolle verliere."

„Du wirst es nicht zulassen," sagte Legolas fest. „Du bist stärker als du denkst. Und ich werde dafür sorgen, dass du nicht alleine kämpfen musst."

In dieser Nacht schlief Lúthëa wenig, doch die Worte Legolas' gaben ihr eine kleine Portion Zuversicht. Die Reise ging weiter, und jede Stunde brachte sie näher an ihr Ziel. Lúthëa wusste, dass die endgültige Konfrontation mit der Dunkelheit bevorstand, aber mit Legolas an ihrer Seite und dem Wissen, dass die andere Gemeinschaft sich ebenfalls für den Sieg einsetzte, fand sie die Kraft, weiterzukämpfen.

Die Tage wurden kürzer, und die Kälte nahm zu. Die Gruppe näherten sich dem Eingang zum Land von Mordor, und die Atmosphäre wurde immer drückender. Lúthëa kämpfte weiter gegen ihre inneren Dämonen, doch die Dunkelheit um sie herum schien sich mit den dunklen Mächten in ihrem Inneren zu vermischen.

Jedes Mal, wenn sie schwach wurde, war Legolas da, um sie zu stützen. Ihre Liebe und Freundschaft gaben ihr die Kraft, weiterzumachen. Die Dunkelheit von Mordor konnte sie nicht brechen, solange sie einander hatten. Und das war vielleicht die größte Stärke, die sie besaßen.


Die Elbin des Schattens [Legolas FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt