Kapitel 28

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Der Kampf tobte wild um sie herum, als Lúthëa plötzlich einen stechenden Schmerz in ihrem Bein verspürte. Ein scharfer Pfeil hatte sie getroffen und sie sackte schmerzerfüllt zu Boden. „Verdammtes Ungeheuer!" fluchte sie und versuchte verzweifelt, den Pfeil aus ihrem Bein zu ziehen, doch die Bewegung verschärfte nur den Schmerz.

„Lúthëa!", rief Legolas, als er sah, wie sie zu Boden fiel. Mit schnellen Schritten rannte er zu ihr, seine Augen voller Sorge. „Bleib hier! Ich komme!"

Doch gerade als er sich näherte, wurde er von einem massigen Ork erfasst. Der Ork, deutlich größer als die anderen, schlug mit einer brutalen Wucht zu. Legolas wurde an eine Wand geschleudert und knallte mit dem Rücken gegen die kalte Steinoberfläche.

„Legolas!" schrie Lúthëa verzweifelt und versuchte, sich aufzurichten, doch der Schmerz war überwältigend. „Ich kann nicht... ich kann nicht aufgeben!" Sie kämpfte gegen die Ohnmacht an, während sie sich mit einer Hand an der Wand hochzog.

„Lass dich nicht von der Dunkelheit überwältigen!" rief Legolas, der sich mit einem wütenden Aufschrei wieder aufrichtete und mit seinem Bogen auf den großen Ork zielte. „Ich lasse dich nicht allein!" Er spannte den Bogen und ließ den Pfeil fliegen, der den Ork in die Kehle traf. Der große Krieger brach mit einem schrecklichen Laut zusammen.

„Lúthëa!", rief er erneut und sprintete zu ihr. „Wie schlimm ist es?"

„Es... es tut so weh, Legolas", stammelte sie, während sie ihren Blick auf ihn richtete. „Ich kann den Pfeil nicht herausziehen..."

Legolas kniete neben ihr nieder und sah auf die Wunde. „Ich werde dir helfen, halte durch!", sagte er mit fester Stimme. „Es ist nur ein Pfeil, und ich bin hier."

„Ich... ich habe das Gefühl, als würde die Dunkelheit mich holen", flüsterte Lúthëa, ihre Stimme war schwach und zitternd. „Bitte, lass mich nicht allein."

„Ich werde dich nicht verlassen", versicherte Legolas. „Niemals. Wir schaffen das gemeinsam."

Er legte eine Hand auf ihren Arm, und für einen kurzen Moment spürte Lúthëa, wie die Wärme seiner Berührung ihren Schmerz lindern konnte. „Du musst dir stark bleiben", sagte er und sah sie eindringlich an. „Ich werde den Pfeil herausziehen, und du wirst weiterkämpfen."

„Legolas, ich habe Angst...", gestand sie, ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Ich kann nicht mehr kämpfen."

„Du musst! Du bist eine Kämpferin, Lúthëa", sagte Legolas und blickte in ihre Augen. „Ich werde dir helfen. Konzentriere dich auf meine Stimme. Zähle bis drei, und dann ziehe ich den Pfeil heraus. Bist du bereit?"

„Okay...", flüsterte sie. „Ich vertraue dir."

„Eins... zwei... drei!" rief Legolas und zog den Pfeil mit einem ruckartigen Bewegungszug heraus. Lúthëa stöhnte vor Schmerz und biss sich auf die Lippen, um nicht zu schreien.

„Gut gemacht!", lobte Legolas, als er den Pfeil fallen ließ. „Jetzt werde ich dir helfen, die Wunde zu verbinden."

Doch bevor er dazu kam, hörte er ein lautes Geschrei. Ein weiterer Ork stürzte auf sie zu, und Legolas sprang schnell auf, um sich ihm entgegenzustellen. „Bleib hier, Lúthëa!", rief er, als er sich mit seinem Schwert dem Ork stellte.

Mit geschickten Bewegungen kämpfte Legolas gegen den Ork, der wild mit seiner Klinge um sich schlug. Er wich geschickt aus und zielte dann mit einem schnellen Schnitt auf den Hals des Orks. Der Krieger taumelte zurück und fiel zu Boden.

„Es tut mir leid, dass du das durchmachen musst", rief Legolas, während er sich wieder zu Lúthëa umdrehte. „Wie geht es dir?"

„Ich... es ist immer noch schmerzhaft, aber ich glaube, es wird besser", sagte sie und versuchte, sich auf die Beine zu stemmen. „Ich kann kämpfen, ich kann..."

„Nein, du musst dich ausruhen", unterbrach Legolas sie sanft. „Ich kann nicht riskieren, dass du wieder verletzt wirst. Lass mich für dich kämpfen."

Gerade in diesem Moment bemerkte Lúthëa, dass sich eine Gruppe Orks näherte, und ihr Herz raste. „Legolas, hinter dir!" rief sie und versuchte aufzustehen, um ihm zu helfen.

„Kümmere dich um dich selbst!", rief er zurück und richtete seinen Bogen erneut auf die heranstürmenden Gegner. „Ich werde sie aufhalten!"

Die Pfeile flogen und fanden ihr Ziel. Lúthëa fühlte, wie der Schwindel sie überkam, während sie zusah, wie Legolas sich mit unglaublichem Geschick gegen die Orks zur Wehr setzte. „Legolas!", schrie sie, aber ihre Stimme wurde von den Kämpfen um sie herum verschluckt.

„Ich komme!", rief er, während er sich weiter in die Schlacht stürzte. Lúthëa fühlte, wie ihre Augenlider schwer wurden, und sie kämpfte gegen die Ohnmacht an.

„Ich muss helfen... ich kann nicht hier bleiben...", murmelte sie, als sie sich wieder zu den Kämpfen aufraffte. Trotz der Schmerzen in ihrem Bein, konnte sie nicht untätig zusehen. Sie konzentrierte sich und rief ihre Magie herbei.

Plötzlich umhüllte ein grünliches Licht sie, und die Energie pulsierte in ihren Händen. „Ich werde kämpfen!", rief sie, während sie einen Zauber wirkte, der die Orks vor ihr zurückschleuderte.

„Das ist es, Lúthëa! Du bist stark!", rief Legolas, als er sah, was sie tat. „Weiter so!"

Mit jedem Zauber, den sie sprach, fühlte sie sich wieder lebendig. Die Dunkelheit, die sie umgeben hatte, begann sich zu lichten. „Ich werde nicht aufgeben!" rief sie und kämpfte weiter, angetrieben von der Entschlossenheit, die ihre Freunde und ihr Volk benötigten.

Die Elbin des Schattens [Legolas FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt