Kapitel 29

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Als die Orks flohen und die Schlacht für einen kurzen Moment ruhte, sammelten die Gefährten ihre Kräfte. Die Luft war schwer und düster, als sie sich dem Schwarzen Tor Mordors näherten. Das bedrohliche Auge Saurons schien sie zu durchbohren, seine bösartige Aufmerksamkeit lag nun auf ihnen.

„Das ist es...", murmelte Aragorn und zog sein Schwert. „Jetzt oder nie. Wir müssen seine Aufmerksamkeit auf uns lenken."

Legolas nickte, während er Lúthëa einen schnellen, besorgten Blick zuwarf. „Bist du bereit?", fragte er sie, während sie nebeneinander standen, die Dunkelheit von Mordor über ihnen wie eine schwere Decke.

„Ich werde es sein müssen", antwortete Lúthëa mit fester Stimme, doch sie konnte die Furcht nicht ganz aus ihrer Stimme vertreiben. Trotz des Schmerzes, den sie immer noch in ihrem Bein und ihrer Brust spürte, konnte sie nicht zulassen, dass die Dunkelheit sie besiegte.

Die Gruppe rückte vor, und die Orks formierten sich erneut. Sie waren zahlreich, viel mehr, als sie erwartet hatten, und sie drängten die Gefährten immer weiter in die Enge.

„Wir müssen durchhalten!", rief Aragorn. „Frodo ist nah dran, den Ring zu vernichten. Wir müssen Sauron beschäftigen!"

Legolas spannte seinen Bogen und schoss Pfeil um Pfeil in die heranstürmenden Orks. Gimli kämpfte Seite an Seite mit Aragorn, und Gandalf stand erhoben, seine Magie pulsierte durch die Luft und stieß die Orks zurück.

Lúthëa kämpfte mit all ihrer verbliebenen Kraft. Ihre dunkle Magie leuchtete um sie herum, während sie Welle um Welle der Orks zurückhielt. Doch sie merkte, wie ihre Kräfte langsam nachließen. Schweiß lief ihr über die Stirn, und ihre Atmung wurde flach. Die Zahl der Feinde schien endlos zu sein.

Plötzlich erfüllte ein schriller Schrei die Luft. Lúthëa hob ihren Kopf und sah, wie das große Auge Saurons unruhig wurde. Der Turm von Barad-dûr wankte bedrohlich.

„Frodo hat es geschafft!" rief sie, während sie mit ungläubigem Staunen auf das fallende Auge starrte. Der Turm begann einzustürzen, und die Macht Saurons schien mit einem Mal zu zerbrechen.

„Es ist vorbei!" schrie Gimli, während er eine weitere Horde Orks niederschlug.

Doch die Freude in Lúthëas Herzen war nur von kurzer Dauer. Inmitten des Chaos spürte sie plötzlich einen stechenden Schmerz in ihrer Brust. Sie sah nach unten und erblickte das blutige Ende eines Schwertes, das aus ihrer Brust ragte. Ein Ork hatte die Gelegenheit genutzt, während sie abgelenkt war, und ihr das Schwert in den Körper gestoßen.

Lúthëa spuckte Blut und keuchte. Ihre Sicht verschwamm, und ihre Beine gaben nach. Mit einem dumpfen Aufprall fiel sie auf die Knie.

„Lúthëa!" rief Legolas mit entsetzter Stimme, als er sah, was passiert war. Seine Augen weiteten sich vor Panik, und er rannte zu ihr, während die Kämpfe um ihn herum verblassten. Er griff nach ihr, seine Hände zitterten, als er das Schwert aus ihrer Brust zog.

„Bleib bei mir!", flehte er, seine Stimme voller Verzweiflung, während er sie in seinen Armen hielt. „Lúthëa, öffne die Augen!"

Doch sie antwortete nicht. Ihr Körper war schlaff, und ihre Augen schlossen sich langsam, während sie das Bewusstsein verlor. Die Welt um sie herum verschwand, als Dunkelheit sie umhüllte.

Legolas spürte, wie sein Herz in tausend Stücke zerbrach. „Nein...", flüsterte er, während er sie enger an sich drückte, ihre blassen Lippen mit zitternden Fingern berührend. „Du darfst mich nicht verlassen... nicht jetzt..."

Die anderen Gefährten eilten herbei. Aragorn war der erste, der neben ihnen kniete. „Sie lebt noch", sagte er leise, seine Finger an Lúthëas Puls fühlend. „Aber wir müssen sie schnell versorgen."

Die Elbin des Schattens [Legolas FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt