Neue Freunde

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Am Sonntag ging es dann für mich zum ersten Mal in das Haus Lindberg. Und ich wurde echt supernett aufgenommen. Hans begrüßte mich an der Tür. „Willkommen bei uns Jan" und umarmte mich kurz. „Alles gut bei Dir? Das lief ja gestern irgendwie nicht so wirklich wie geplant!" „Das stimmt wohl, aber immerhin hatte ich dabei die Gelegenheit sehr intensiv Lasse kennenzulernen." flachste ich zurück. „Ach ja – Lasse! Immer für eine Überraschung gut. Er und Nanna haben sich gestern Abend dann auch noch für heute angemeldet." „Ich hoffe, das macht Euch nichts aus...." „Wenn wir es nicht wollten, dann würden wir es sagen. Mach' Dir da mal keinen Kopf – wir treffen uns sowieso häufiger." „Dänen-Connection, was?" „Du hast ja gar keine Ahnung, Jan.... Oh, da kommt meine Frau." Jeanette umarmte mich auch zur Begrüßung und sprudelte sofort raus: „Oh wie schön Dich kennenzulernen. Hans hat ja gesagt, dass Du eine Hübsche bist, aber nicht, dass Du bist sooo hübsch. Na -aber mit ganz traurigen Augen.... Das geht so nicht... komm komm.... Lasse und Nanna auch schon da.... Aber keine Kinder heute, sind auf Geburtstag. Und kein Mathias.... Das hat er sich nicht verdient...." Und zog mich durch das Haus in den Garten, wo Lasse und seine Frau schon saßen. „Schaut, da ist Jan... wie ist eigentlich richtiger Name?" „Jaenelle" sagte ich leise, ein bisschen überwältigt von Jeanettes überschäumenden Verhalten. „Oh – klingt ja ganz ähnlich wie meiner....was magst Du trinken?" und dann flog sie schon wieder ins Haus hinein. „Hallo Jaenelle – ich bin Nanna, wir haben gestern telefoniert" kam es da schon von Lasse's Frau und auch sie zog mich erst einmal in eine Umarmung. „Oh, er hat gar nicht gesagt, dass Ihr ein Kind bekommt, wie schön." Der kleine Babybauch war nicht zu übersehen. „Ja – das wird ein Weihnachtsgeschenk" lachte Nanna. „Und sag: hat Lasse gut zugehört?" „Das hat er Dir doch schon bestimmt erzählt, oder?" „Ja – aus Lasse-Sicht" grinste sie. „Die kann anders sein..."„Verräter-Frau" knurrte Lasse und auch von ihm wurde ich erstmal umarmt. „Geht Dir gut, Kleines?" „Ja, ja, alles gut."

Jeanette kam mit Getränken wieder heraus. „Oh – Jan – ich freue mich wirklich, dass Du bist gekommen heute. Hans war ganz aufgeregt, weil Mathias war so....????" „Scheisse????" kam es ganz spontan von mir. „Wisst Ihr, ich finde es wirklich nett von Euch, dass ihr mich eingeladen habt, aber bitte: können wir das Thema ‚Mathias" nicht außen vorlassen?" „Oh... das macht Dich traurig?" „Traurig, wütend... ich weiß noch nicht so genau...." „Liebes, was immer Du willst.... Sollst Dich hier fühlen wie bei Familie.... Hans hat gesagt, Du hast noch nicht wirklich Freunde in Berlin. Wir das ändern....."

Irgendwann zog Nanna mich beiseite. „Wollen kurz reden Jan." „Ja... gerne." „Jan, Lasse mir erzählt, dass Du mit Mathias gut befreundet. Ihr Zwei Euch gut versteht. Ich möchte nur warnen vor Mette." „Ja, Lasse hat gesagt, sie hätte Euch fast auseinandergebracht." „Ja, Mette sehr gut kann manipulieren Menschen. Lasse und ich haben fast nicht zusammen geschafft, weil ich Mette geglaubt. Sie war mein Freundin für lange." „Wie kann man sowas nur tun?" „Jan, schlechte Menschen machen böse Sachen. Und Mette nicht gut. Lasse mir gesagt hat, dass er Dich hält für sein wie Mathias. Immer positiv und denke das Beste von Menschen. So ist leicht für Menschen wie Mette Euch zu tun weh. Deshalb Lasse wollte Mathias helfen und unbekanntes Frau schützen... Dich. Er ja da noch nicht gewusst hat, wie richtig er gemacht. So wenn Mette gewusst dass Du bist mit Mathias befreundet, es wäre sehr böse Szene geworden. So Lasse alles gut gemacht. Vielleicht wäre auch gegangen ohne küssen, aber ich glaube, war nicht zu unangenehm für Dich.... Küsst wirklich gut mein Lasse!" „Ähm.... Ja, das kann ich bestätigen. Aber warum sagst Du mir das alles?" „Nicht böse sein, Jan, aber Lasse hat großes..... sein Beschützerfühlen.So er fühlt für Dich, wie für kleine Schwester. Du bist wert zu schützen und muss man schützen. Du zu nett für Menschen wie Mette. Und Lasse sagt, Du verliebt in Mathias und das nicht gut. Mathias ist zu anständig und viel loyal. Deshalb er auch immer geglaubt an Mette und zu ihr gehalten. Er schon viel gelernt als Handballprofi, dass Menschen auch schlecht. Aber er immer noch zu anständig. Wird Dir brechen Dein Herz, weil immer noch loyal mit Mette. Und nur Freunde Mette kann und wird nicht glauben. Sie wird verhindern, dass Ihr Freunde. Lasse sagt, die letzten Wochen, Mathias wurde mehr und mehr wie Mathias von früher und er glaubt, liegt an Dir. Du fast Spiegelbild von Mathias.... immer so positiv und wenn lieben, dann mit ganzem Herzen." „Aber wir sind ja nur Freunde..." „Du so durchschaubar.... wenn reden von Handball spielen, Deine Augen glänzen, wenn reden von Mathias, dann auch." „Das wusste ich nicht. Und Ihr kennt mich doch gar nicht." „Mein Lasse gute Menschenkenner. Wenn er sagt, Du bist so, dann ich weiß, er Recht! Hör zu, wenn Du brauchst Hilfe oder wenn Dir geht nicht gut, komm zu mir oder Lasse. Wir meinen Ernst. Wir mögen Dich und werden schützen, wie kleine Schwester" „Das ist.... Ich weiß nicht, was ich sagen soll... Danke."

Es war ein wunderschöner Mittag. Und ich fühlte mich wirklich so gut aufgehoben. Tatsächlich war dann Mathias auch die ganze Zeit gar kein Thema mehr. Ich wurde zu allem Möglichen ausgefragt und es wurde dann auch viel über Handball gesprochen und die Ziele der Füchse für die nächste Saison. Als ich mich verabschiedete, nahm Jeanette mich noch einmal in den Arm: „Du kommst, wenn immer Du willst oder bist einsam, ja?" Und Hans fügte noch hinzu „Was immer meine Frau sagt.... Das ist hier Gesetz! Du bist uns immer willkommen Jaenelle."

Mit einem wirklich guten Gefühl und schon ein bisschen überwältigt, ging ich an diesem Sonntag nach Hause. Und checkte dann mal wieder mein Handy. Mathias hatte seit gestern ein paarmal versucht, mich anzurufen. Nun, ich wollte es nicht weiter aufschieben und rief ihn zurück.

„Hey Mathias." „Hey Jaenelle... ich bin so froh, dass Du rufst an." „Tolles Spiel gestern" murmelte ich. „Jan – wir müssen reden, bitte!" „Tun wir doch gerade." „Nein, nicht so... von persönlich bitte." „Ich kann nicht...." „Bitte Jan... ist wichtig!" „Gib mir bitte noch ein bisschen Zeit Mathias." „Was Du immer willst Jan, nur bitte nicht gar nicht. Will erklären.... Bitte!" „Ja – ist gut. Ihr seid die Woche sowieso am Mittwoch in Wetzlar. Also wenn es Dir passt, dann nächstes Wochenende." „Wie Dir recht, Jan.... Wir Spiel am Samstagabend.... Also dann Sonntag?" „Sonntag mittag habe ich selbst ein Spiel – also dann Sonntag gegen Abend." „Wo wir uns treffen?" „An unserer Parkbank – ich schreibe Dir dann noch die Zeit." „Danke Jan." „Bis dann Mathias."


Mathias:

Ich hatte mich so sehr gefreut, als ich Jan in der Halle entdeckt habe. Sie hat mir wohl schon ein kleines bisschen verziehen. Nach meinem Gespräch mit Emil habe ich mir vorgenommen, es so zu machen, wie er es gesagt hat. Erstmal mit ihr reden und dann mal schauen... Ich war auch total überrascht, als ich sie dann nach dem Spiel vorm Spielereingang gesehen habe. Und es tat gut, sie im Arm zu halten. Was dann passiert ist, habe ich allerdings immer noch nicht verstanden. Plötzlich kommt Lasse und reißt sie von mir weg und küsst sie auch noch. Wie kann er sie einfach küssen? Und dann steht da auch noch Mette.... Was heißt steht.... Sie küsst mich. Wie kann sie mich einfach küssen? Lasse und Jan gehen dann gemeinsam weg. Und Mette ruft ihnen auch noch hinterher „Viel Spaß mit dem Flittchen!" ehe sie sich wieder an meinen Hals schmeißt. Ich schiebe sie weg von mir. „Mette, was machst Du denn hier?" „Mathias – Du wolltest doch, das ich Dich mal besuche...." „Nein, das wollte ich nicht.... dass hast Du in den letzten Monaten verpasst." „Ich mag hier nicht so vor allen diskutieren, Mathias. Lass uns doch was trinken gehen?" „Gut – aber nur zum Reden." stellte ich klar.

Das Gespräch mit Mette war grauenvoll. Wieder nur Vorwürfe in meine Richtung.... Wieder erst Tränen, dann Zorn. Hatte sie schon immer so auf Knopfdruck weinen können? Irgendwann hatte ich genug und bin gegangen, nicht ohne ihr nochmal klarzumachen, dass es kein „wir" mehr gibt.

Dann versuchte ich Jan anzurufen – aber sie ging nicht ans Telefon. Hhm - sie war ja mit Lasse weggegangen. Also versuchte ich Lasse anzurufen.... Aber auch er ging nicht dran. Was lief da denn bitte.... Ganz langsam Mathias – versuchte ich mich zu beruhigen. Erst spät am Abend rief Lasse zurück. „Hey Mathias" „Hey Lasse, Du - ich erreiche Jan nicht." „Vielleicht will Jaenelle nicht mit Dir sprechen?" „Oh – hat sie das gesagt?" „Mach mal langsam Kumpel – Jan ist sauer und traurig. Kein Wunder, oder?" „Warum ist sie mit Dir fortgegangen?" „Weil ich sie vor Mette gerettet habe." „Und dazu musstest Du sie küssen?" „Hättest Du einen besseren Weg gesehen, Mette zu überzeugen, das Jan zu mir gehört und nicht was mit Dir zu tun hat?" „Äh..... nein.... wohl nicht. Mette denkt ja sowieso immer nur das Schlechteste von Dir. Da passt es in ihr Bild, wenn Du eine andere Frau als Nanna küsst." „Ah – schön, dass Du da ein Einsehen hast. Hör zu: ich war mit Jan was trinken und quatschen, mehr war da nicht, ok?" „OK...... dann warte ich noch ein bisschen und versuche Jan nochmal zu erreichen." „Gib' ihr ein bisschen Zeit, Mathias. Sie war ganz schön durcheinander." „Ja..... mache ich. Und Lasse: Finger weg von Jan!" „Was denkst Du eigentlich von mir? Werde mal wieder klar im Kopf! Was Du Dir da gerade rausnimmst.....Tschüs Mathias." Warum war Lasse eigentlich so wütend auf mich?

Am Sonntag meldete sich dann endlich Jan und wir verabredeten uns für das nächste Wochenende. Ich hätte sie wirklich gerne schon viel eher gesehen, aber wenn sie noch Zeit brauchte, dann wollte ich ihr die auch geben. 

Handball im Herzen (Mathias Gidsel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt