Noch näher

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Mathias

Es ist Montag, was für ein herrlicher Tag. Ich habe mich gestern mit Jaenelle getroffen. Und sie hat mir tatsächlich verziehen und noch viel mehr. Sie hat auch Gefühle für mich. Wow, das hat mich fast umgehauen. So viel zu mal sehen, was daraus wird.... Da ist schon so viel mehr. Und dabei hätte ich sie gestern fast das letzte Mal gesehen. Wenn ich die Sache mit Mette nicht geklärt gehabt hätte, wäre sie wirklich gegangen. Als ich sie in den Arm genommen habe, war das fast wie nach Hause kommen. Ich halte sie wirklich gerne im Arm. Und sie schmeckt noch viel süßer, als ich mir das vorgestellt hatte. Mann, ich kann wirklich kaum meine Finger von ihr lassen. Aber sie will das erstmal langsam angehen. Und das ist auch absolut ok für mich. Auch wenn ich es nicht erwarten kann, sie ganz für mich zu haben, sie wird mir schon sagen, wenn sie dazu bereit ist. Ich finde das Zusammensein mit ihr einfach so.... ich weiß auch nicht, aber sie macht mein Leben einfach schöner. Und was hat Emil noch gesagt „Mach sie glücklich" und das will ich. Ich muss mir echt mal Gedanken machen, wie ich ihr zeigen kann, wie viel sie mir bedeutet. Aber jetzt muss ich zum ersten Training für heute. Und dann muss ich auch mal mit Lasse reden. Er war ja ein bisschen sauer auf mich und die ganze Woche sehr kurz angebunden.

Lasse

Ich weiß, dass die Kleine gestern Mathias getroffen hat. Aber gemeldet hat sie sich nicht. Ist das nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Mal schauen, wie Mathias heute so drauf ist im Training. Vielleicht kann ich da ja was erfahren. Und wenn nicht, dann rufe ich sie auf jeden Fall heute Abend mal an.

Mathias

„Hey Lasse." „Hey Mathias." „Hast Du mal kurz Zeit für mich? Wir haben ja gerade ein bisschen Pause." „OK.... Was gibt es denn?" „Ich glaube, wir sollten mal reden, was da so letzte Woche abgegangen ist." „Tja, dann suchen wir uns mal ein ruhiges Plätzchen."

„Also Mathias, was willst Du?" „Ich wollte Dir eigentlich nochmal dafür danken, dass Du Jan letzten Samstag vor Mette beschützt hast." „Habe ich gerne gemacht, Jan ist einfach großartig." „Ja – ja das ist sie." „Und?" „Naja – wie soll ich es sagen.... Ich bin jetzt mit Jan zusammen!" „Du bist.... Was? Jetzt hör mir mal zu.... Weißt Du, was Du ihr da antust? Sie ist nichts zum Spielen. Am liebsten würde ich Dir jetzt eine reinhauen...." „Stopp, stopp Lasse... lass mich erstmal ausreden. Das hat nichts mit Spielen zu tun.... Ich bin nicht mehr mit Mette zusammen." „Du bist nicht mehr mit Mette zusammen?" „Nein." „Aber letzten Samstag...?" „Da hat sie nochmal versucht, mich umzustimmen.... Ich hatte schon eine Woche vorher in Kopenhagen die Sache beendet." „Und warum hast Du das Jan nicht früher gesagt? Weißt Du, was die Kleine für eine Woche hinter sich hat?" „Du, das ist einfach nur blöd gelaufen.... Sie war ja noch sauer, weil ich ihr verheimlicht hatte, dass ich Handball spiele. Und dann wollte ich ihr erstmal ein bisschen Zeit lassen, sich wieder zu beruhigen. Tja – und dann kam das Ding mit Mette....." „Oh Mann Mathias..... Jaenelle hat sich so verrückt gemacht...." „Das tut mir ja auch schrecklich leid, aber sie wollte mich ja die ganze Woche nicht sehen.... Bis gestern." „Und gestern?" „Da habe ich mich entschuldigt und ihr auch gesagt, dass da nichts mehr mit Mette ist. Und dann.... Ach Lasse, ich bin sooooo glücklich. Weißt Du, sie mag mich nämlich auch ein bisschen mehr!" „Das hätte ich Dir schon eher sagen können! Also was Jan angeht, hast Du jetzt einiges an Gegenwind zu erwarten, wenn Du es nicht ehrlich mit ihr meinst.... Familie Lindberg und Familie Andersson haben nämlich Jaenelle adoptiert!" „Echt jetzt?" „Ja – aber das kann sie Dir dann bei Gelegenheit erzählen." „Da bin ich ja mal gespannt. Und Lasse: ich meine es sowas von ehrlich mit Jan, das kannst Du Dir gar nicht vorstellen. Ich grüble schon die ganze Zeit, wie ich ihr das zeigen kann." „Na – dann lass Dir mal was einfallen Mathias!" „Und Lasse... ich glaube es wird Zeit, mich auch mal bei Dir zu entschuldigen." „Ist schon ok Mathias, pass nur auf, dass Du nicht wieder soviel Mist baust."

Jaenelle

Es ist Montag, was für ein herrlicher Tag. Ich wusste, ich treffe mich mit Mathias.... Das reichte schon, um den Tag schön werden zu lassen... Also erstmal Arbeit, danach kurz nach Hause, umziehen und dann holte er mich ab.

Er begrüßte mich unten vor der Tür „Hey Jan, so schön Dich sehen" und ehe ich mich versah, hatte er mich schon an sich gezogen und küsste mich. Kein Zögern, keine Unsicherheit einfach nur... hungrig? Ich genieße es, ihn zu schmecken und auch seinen Hunger.... Ach.... er küsst so gut....ich glaube, ich werde nie genug davon bekommen.... Ein bisschen atemlos löste ich mich von ihm: „Vielleicht sollten wir jetzt losgehen?" „Ja... Ja klar. Habe Tisch reserviert." „Ich habe einen Tisch reserviert" korrigierte ich. Er lachte „Da ist wieder meine Jan." Ich fand ‚meine Jan' klang wirklich gut. Und es war sicherlich eine gute Idee auswärts zu Essen. Auf dem wirklich kurzen Weg zum Italiener mussten wir immer wieder anhalten, um uns zu küssen. Das verzögerte den Weg doch um einiges.

Beim Essen erzählte ich ihm von meinen letzten 2 Wochen.... in abgespeckter Version.... und ganz sicher nicht mit allen Details und er erzählte mir nochmal von Mette. „Wenn ok für Dich, ist letzte Mal das Mette ist Thema zwischen uns. Will nur sagen, ist endgültig vorbei. Und nicht Deine Schuld. Ich das vielleicht zu lange vor mich hergeschoben, weil war einfacher. Mette nicht gut im Zuhören und Verstehen, so ich nicht wollte schlechte Stimmung. Aber war nicht richtig. Hätte viel eher sehen müssen. Ist nicht leicht, weil Freunde wollten nicht mit mich sprechen, weil ich auch nicht zugehört. So jetzt ich will in Zukunft wieder besser zuhören und wieder besser machen mit Freunde." „Da hast Du Dir ja einiges vorgenommen...." „Ja.... Aber ich weiß, Du richtig mir helfen." „Da setzt Du aber große Hoffnung in mich." „Hat nichts mit Hoffnung, wenn Du einfach bist Jan, ich weiß, das passt!" Was für ein Riesenkompliment....da war ich ganz schön baff. „Gut, für mich wäre dann das Thema Mette abgehakt" „Für mich auch!" erklärte er überzeugt.

„Wer hat Dir denn eigentlich den schlauen Rat gegeben, es mit mir zu versuchen?" „Ist Emil... Du wirst bestimmt noch kennenlernen. Emil spielt bei Flensburg. Sehe ihn am Donnerstag bei Spiel." "Du, wenn wir schon dabei sind, ich habe morgen und Donnerstag Training und Mittwoch noch ein Testspiel...." „Oh....da nicht viel Zeit für uns...." „Ist das ok für Dich?" „Mach keine Gedanken... wenn Du Lust, wir sehen noch nach Training oder Spiel, wenn Du zu müde, nicht." „Das klingt toll und Du bist nicht böse?" Kein Kommentar wie ‚Bin ich Dir denn nicht wichtig' oder ‚Du hast ja nie Zeit für mich' .Hatte ich schon mal erwähnt, dass ich total verliebt bin in diesen Mathias.... „Warum böse? So, wir müssen umso mehr genießen, wenn zusammen, ja." „Ja, das machen wir so." Und das taten wir dann auch. Es wurde ein sehr schöner Abend mit viel Lachen und noch mehr Küssen. Er brachte mich dann auch ganz gentlemenlike nach Hause, ok der Abschiedskuss war ganz sicher nicht so Gentleman, eher .... Schurke... Aber ich konnte ich nicht sagen, dass es mir nicht richtig gut gefallen hätte...

Handball im Herzen (Mathias Gidsel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt