Kurz vor Spielbeginn traf ich bei Nanna ein. „Hallo Jan, schön Du kommst zum Schauen" begrüßte mich Nanna. „Leider Lasse kann nicht spielen. Er hat verletzt an Fuß." „Oh nein, davon weiß ich ja noch gar nichts." „Ja – ist noch ganz frisch. Aber er ist mitgefahren nach Melsungen zu sein bei Mannschaft." „Hoffentlich ist es nicht so schlimm." „Wird schon ein bisschen dauern, muss ihn jetzt viel bremsen, das er macht Ruhe" erklärte Nanna. „Und warum ist Jeanette nicht da?" „Kinder ein bisschen erkältet, sie wollte nicht jemanden anstecken." „Kann ich verstehen. Ich bin echt gespannt, wie es ist, nicht alleine das Spiel zu sehen. Ich hoffe, ich bin nicht zu anstrengend." „Werden wir sehen Jan und vielleicht ich bin auch anstrengend. Ich kommentiere immer viel und laut und dänisch" lachte Nanna. Sie holte uns noch was zu trinken und als ich nach dem Glas griff, sah sie mein Handgelenk. „Was Du denn da gemacht? Ist von Spiel gestern? Und wie war Dein Spiel eigentlich? Gewonnen?" Den blauen Fleck am Hals konnte sie nicht sehen, ich hatte vorsichtshalber ein Tuch umgelegt. Ich beschloss also erstmal gar nichts zum Handgelenk zu sagen und erklärte nur: „Ja – wir haben deutlich gewonnen. Der Gegner war nicht so stark und es war recht einfach." Nanna fragte auch nicht weiter nach und dann ging das Spiel auch schon los.
Es war von Anfang an ein Kampfspiel und sehr schwer für die Füchse. Viele technische Fehler und eine Super Abwehr von Melsungen mit einem sehr guten Torwart sprachen gegen uns. Tatsächlich ging es auch mit einem Rückstand von 3 Toren in die Halbzeit. Mathias hatte es echt schwer und wurde auch sehr oft gefoult. Wahrscheinlich würde er heute abend ähnlich aussehen wie ich. Nanna war jedoch guter Dinge „Die schaffen noch. Können machen soviel besser." Und sie sollte Recht behalten. Es gelang noch, das Spiel zu drehen und mit 3 Toren zu gewinnen. Und tatsächlich war es super mit Nanna gemeinsam das Ganze zu verfolgen. Sie war wirklich laut und kommentierte fast jede Szene – in Dänisch. Aber sie erwartete keine Antwort und ich konnte trotzdem irgendwie in Ruhe schauen – und nicht alleine.
Anschließend tranken wir noch Kaffee zusammen. „Na – siehst Du: noch gewonnen!" „Ja, Du kennst die Mannschaft ja schon länger und weißt sicherlich besser, was sie können" pflichtete ich ihr bei. „Ja – und mit Mathias werden noch besser dieses Jahr." „Ist schon ein Glücksfall, dass er nach Berlin gekommen ist, oder?" „Ja... für Füchse, für Mathias und für Jan!" lachte Nanna. „Ist schön Euch zusammen zu sehen, Ihr so verliebt. Und Mathias viel entspannter jetzt. Ist auch gut für ihn." „Ich kann gar nicht genug von Mathias kriegen. Ich bin so gerne mit ihm zusammen. Es ist... die Welt ist einfach ein bisschen schöner mit ihm." „Du noch sehen Mathias heute?" „Nein, leider nicht. Die sind ja vor Mitternacht bestimmt nicht zurück und ich muss ja morgen früh arbeiten." „Ja – ist manchmal nicht leicht mit Männer arbeiten an Wochenende." „Und manchmal ist es auch nicht leicht, mit einem so bekannten Mann zusammen zu sein" platzte es aus mir heraus. „Wieso Du sagst das? Ist was passiert?" „In meiner Mannschaft sind wohl einige neidisch auf mich, und eine im Speziellen" erklärte ich Nanna. „Oh, das nicht schön. Aber passiert manchmal. Ich kann nicht verstehen, warum. Sind wir doch alle nur Menschen und haben Partner oder nicht. Ist nicht eigentlich egal, ob jemand berühmt?" „Ja, das sehe ich auch so, aber die Tatsachen sprechen einfach dagegen. Wie jetzt mit der Sache mit den Bildern...." „Ah – so Bild von Dir und Lasse sollte Dir schaden?" „Naja, wenn Mathias das mit entsprechenden Kommentaren bekommen hätte... ich weiß nicht, wie er reagiert hätte. Und was denkst Du eigentlich? Es betrifft Dich ja auch irgendwie...."„Ja, aber nach Sache mit Mette, Lasse und ich gesagt, egal was passiert. Wir uns immer geben Gelegenheit zu hören den anderen – egal wie Situation. So ich weiß, das Bild ist von dem Abend als Lasse Dich nach Hause gebracht. Kein Problem! Ist ganz wichtig, zu haben Vertrauen. Aber oft ist auch nötig zu reden und hören zu." „Ja, Mathias meinte auch, er hätte mich sicherlich erstmal gefragt, was es wirklich mit dem Bild auf sich hat." „Ich denke, dass Du auch ihm Glauben kannst. Er manchmal zwar sehr..... spontan, aber wenn das Kopf wieder etwas klarer, er auch vernünftig. Und er wird halten zu Dir." „Trotzdem macht mir die Situation jetzt doch ein bisschen Sorgen." „Ich kann verstehen. Aber ist gut, wenn Du jetzt um Mannschaft kämpfst. Dann sie sich daran gewöhnen, das Mathias Dein Freund und bald nicht mehr Star. Eigentlich wir Spielerfrauen sind gar kein Thema. Erst recht hier in Deutschland. In Dänemark, mit dänische Nationalspieler, ist schon wieder anders. Aber Problem, dass Du auch spielst Handball. Und bei Handball spätestens nächstes Jahr, jeder wird kennen Mathias. Er noch nicht fertig mit Entwicklung. Wird besser und besser noch nächste Zeit, wenn nicht verletzt. Und wenn Du musst suchen neue Mannschaft, wird Problem immer wieder und wieder... Oder Du niemandem sagen, mit wem zusammen. Und das auch nicht gut." „Ja, da hast Du natürlich recht. Ich werde um meine Mannschaft kämpfen. Ich will nicht ohne Handball sein und ich will nicht verschweigen müssen, wer mein Freund ist." „Das auch richtig, Jan. Wenn Du willst reden, wenn Du brauchst Hilfe, wir für Dich da, ja? Und wann immer Du magst und hast Zeit, wir können zusammen schauen, ja?" „Gerne Nanna."
Ich telefonierte noch mit Mathias am Abend. „Hej" „Hej Jan" „Na – das war ein echter Krimi heute." „Ja, war sehr harte Arbeit" „Geht es Dir gut?" „Ja, warum nicht?" „Ich habe Dich viel zu oft am Boden liegen sehen." „Aber ich stehe auf wieder und wieder." „Ja.... Zum Glück!" „Alles gut Jan, wir haben gewonnen." „Ich hatte es schon fast nicht geglaubt zur Halbzeit, aber Nanna wußte, das ihr das noch schafft." „So Du warst bei Nanna Spiel schauen?" „Ja – und ich glaube, ich muss dänisch lernen.... Sonst verstehe ich nicht, worüber sie immer flucht." „Aber sie flucht, ja?" „Ich würde mal sagen, ja." „Das ich würde gerne mal erleben. Sie sonst immer so ruhig und ausgeglichen." „Ja – da hast Du Recht, war echt eine neue Seite an ihr und schon lustig, auch wenn ich kein Wort verstanden habe." „Dabei war bestimmt noch harmlos, weil Lasse ja gar nicht gespielt" „Richtig, sie hat erzählt, er hat sich verletzt. Wie geht es ihm?" „Muss ein bisschen Pause machen, aber wird wieder." „Sagst Du ihm und Hans liebe Grüße?" „Natürlich ja. Und wie war gestern abend, aus mit Kati?" „Nett......" „Jan?" „Ja?" „Was los?" „Wieso?" „Nur nett? Bisschen wenig...." „Ich muss Dir noch was erzählen...." „Dann erzähl, ich sitze hier in Bus und habe nicht besseres zu machen" „OK... mich hat gestern abend so ein Typ blöd angemacht. Aber ist nichts passiert!" „Kenne Dich besser.... Wenn Du sagst nichts passiert.... Was ist passiert?" „Er.... Er hat mich ziemlich bedrängt, aber ich konnte mich wehren und.... Naja.... Ich habe ihn da erwischt, wo es Euch Männern ziemlich weh tut." „... Oh!..." „Er hatte es sowas von verdient!" „Das ich glaube sofort! Ist gut, wenn Du Dich kannst wehren. Aber, wo war Kati?" „Ich war ja nur mal eine Runde alleine abtanzen. Sie kann mich ja nicht auf Schritt und Tritt begleiten.....Sie hat mich dann auch nach Hause gebracht. Und sie hat jetzt Bedenken, dass Du uns nicht mehr weggehen lässt." „Jaenelle.... Was Du denkst von mir? Bin froh, das nicht ist passiert mehr.... Und werde ganz bestimmt nicht Dich einsperren... Obwohl.... Vielleicht mit mir zusammen?" „Das ist schon wieder typisch..... Du denkst immer nur an das Eine!" „Und Du?" „Ich freue mich auf morgen, da bist Du wieder da" „Und dann?" „Dann können wir 2 Siege feiern!" „Du eine Idee für feiern?" „Mir fällt da bestimmt was ein...." „Und Du jetzt denken an was?" „Haha, sehr lustig.... Du kannst doch nicht einfach den Spieß so rumdrehen...." „Erklär mir.... Spieß rumdrehen" „Schwierig zu erklären. Ich habe gesagt, Du denkst immer nur an Sex und jetzt hast Du mir unterstellt, ich würde dasselbe tun!" „Ja, ich habe..." „Mathias!" „Ich morgen frei, wann Du kommst von Arbeit?" „Würde mal schätzen so gegen 16.00 Uhr..." „Wir treffen bei Dir oder bei mir?" „Ich schreibe Dir noch, ok?" „Freue mich auf sehen Dich." „Und ich erst....."
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Handball im Herzen (Mathias Gidsel)
FanficHandball ist der schönste Sport der Welt. Aber wenn Amateure auf Profis treffen, dann unterscheiden sich die Wahrnehmungen, oder??? Jaenelle sucht Freunde in Berlin, wer sich da so findet, könnt Ihr hier Lesen.... Und können Männer und Frauen eigen...