Kapitel B

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Hi, ihr Lieben :)
Ich freue mich, dass sich schon so viele hier eingefunden haben. Ich will euch auch gar nicht lange warten lassen, deswegen geht es nun weiter. Ich habe die nächsten Kapitel vorgeplant, sodass sie regelmäßig alle paar Tage hier erscheinen werden. Ich freue mich auf Kommentare und Austausch und wünsche euch viel Freude beim Lesen.
Liebe Grüße
Melinah
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Tess war auf dem Weg zur Arbeit ins Krankenhaus. Als Psychologin hatte sie dort viel mit Patienten zu tun, hauptsächlich mit denjenigen, die sich beim Sport verletzt hatten. Außerdem war sie mitten in der weiterführenden Ausbildung zur Psychotherapeutin, weswegen sie auch in der Psychiatrischen Abteilung häufig unterwegs war. Juri war mit ihr aufgestanden und sie hatten zusammen gefrühstückt. Er hatte erst am Nachmittag das erste Training mit der Mannschaft. Vormittags ging er mit einer kleineren Gruppe rund um Jannik zum Krafttraining. Tess hatte sich heute für das Fahrrad entschieden. Es war zwar immer noch kalt, aber wenigstens nicht glatt. Sie stand an einer roten Ampel und sah schon, dass das Auto neben ihr zum Abbiegen nach rechts blinkte. Als sie grün bekam, fuhr sie langsam los. Ihr kamen zwei Fahrräder entgegen, weswegen sie kurz wartete. Als sie mitten auf der Kreuzung war, hörte sie quietschende Reifen und spürte in der nächsten Sekunde den Aufprall. Sie wurde zu Boden geschleudert und hörte, wie etwas knackte, bevor alles um sie herum dunkel wurde.

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Juris Telefon klingelte schon zum vierten Mal hintereinander. Er hörte es nicht, denn es lag in seinem Spind in der Kabine. Die Mannschaft trainierte in der Halle für das nächste Spiel morgen gegen Hannover. In der fünfzehnminütigen Pause gingen die meisten Spieler in die Kabinen. Neben Juri saß unter anderem Jannik und neben ihm David. Er wunderte sich, als er auf sein Handy sah. Tess hatte ihn viermal angerufen, das wunderte ihn sehr. Gerade, als er sie zurückrufen wollte, klingelte das Handy wieder. „Hey, Tess! Was gibt's denn so dringend?" „Juri?" „Ja?" Er wunderte sich noch mehr, denn das war ganz bestimmt nicht Tess' Stimme, sondern eine männliche. „Hier ist Mika." „Ähm...Hi." „Kannst du im Moment reden?" „Ich hab zehn Minuten, ja. Was ist los? Ist was passiert?" Tess' bester Freund seufzte. „Tess hatte einen Unfall." „Oh mein Gott!" Jannik und David wurden aufmerksam, als Juri aufstand und unruhig hin und herlief. „Geht es ihr gut?" „Sie wurde angefahren und ist im Krankenhaus." „Nein, nein, nein! Ist sie verletzt?" „Sie hat ein gebrochenes Schlüsselbein und ein paar kaputte Bänder im Fuß. Ansonsten ein paar Schrammen, aber sie ist okay. Sie wollte unbedingt, dass ich dir Bescheid sage." „Ja, danke! Ich... Will sie, dass ich zu euch komme?" „Wie ich sie kenne, wird sie nein sagen, da du im Training bist." „Das ist egal, das hier ist ein Notfall!" Bei dem Wort „Notfall" sprang David auf und kam näher. Er sah Juri besorgt an und auch Jannik runzelte die Stirn. „Ich glaube, es reicht, wenn du nach dem Training kommst. Sie schläft gerade sowieso und du kannst eh nichts machen." „Ist jemand bei ihr?" „Ja, keine Sorge. Ich bin hier und Henry kommt später auch dazu. Hör zu, ich glaube, es ist besser, du beendest dein Training ordnungsgemäß und kommst danach ins Krankenhaus. Nicht, dass dir jetzt auch noch etwas passiert, wenn du Auto fährst." „Okay, ich werde mich beeilen. Wenn sie aufwacht, sag ihr bitte, dass ich komme, sobald ich kann." „Das mache ich. Und Juri?" „Ja?" „Keine Angst, sie wird wieder und sie ist in guten Händen. Fahr vorsichtig nachher." „Mache ich. Danke für die Information, Mika." Er legte auf und starrte sein Handy an. „Was ist passiert?", fragte David. „Tess hatte einen Unfall." „Was?!" Juri fasste kurz sein Gespräch mit Mika zusammen. „Scheiße!" Jannik stand ebenfalls auf. „Weißt du schon, wie das passiert ist?" „Nein, das hat Mika nicht erzählt. Nur, dass sie angefahren wurde." „Mist! Da klärt sich für euch alles und ihr könnte endlich zusammen sein und dann das!" Juri schloss die Augen und atmete durch. „Sag Bescheid, wenn du uns brauchst. Und mach es auch wirklich!" „Werde ich, Jannik. Danke." Das restliche Training war Juri kaum zu gebrauchen. Seine Gedanken schweiften immer wieder ab und er konnte sich schlecht konzentrieren. Trainer Sebastian fiel das natürlich auf und irgendwann reichte es ihm. „Juri, verdammt! Ich hab den Spielzug schon dreimal angesagt, jetzt hör mir gefälligst zu!" Juri nuschelte eine Entschuldigung und riss sich zusammen. „Was ist denn los mit dir?" Er winkte ihn heran. „Meine Freundin hatte einen Unfall. Ihr bester Freund hat es mir vorhin in der Pause gesagt." „Oh nein! Ist ihr was passiert?" „Sie hat wohl ein gebrochenes Schlüsselbein und ein paar kaputte Bänder." „Warum sagst du denn nichts?" Juri zuckte mit den Schultern. „Na, verschwinde schon." Der Trainer nickte in Richtung Tür. „Nein, Sebastian. Das geht nicht, ich..." „Du nützt mir gerade sowieso nichts, weil du dich nicht konzentrieren kannst, also geh duschen und sieh nach deinem Mädchen. Ich hoffe sehr, dass alles gut ist und du morgen für das Spiel den Kopf frei hast." Juri nickte, bedankte sich und ging.

Wir zwei zusammen...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt