Kapitel P

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Hey, ihr Lieben :)
Tess und Juri kehren vorerst zur Normalität zurück. Außerdem gibt es nach der dramatischen Zeit ein bisschen Glück und Lockerheit, denn Juri lernt die wichtigsten Menschen in Tess' Leben besser kennen.
Habt viel Freude beim Lesen und seid gegrüßt. :)
Melinah
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In den nächsten Tagen spielten die Löwen noch einmal in der European League gegen Nexe in Heidelberg. Sie gewannen das Spiel und qualifizierten sich somit für die nächste Runde dieses Wettbewerbes. Tess arbeitete wieder ganz normal mit Patientenkontakt. Zwischen dem Spiel gegen Nexe und dem nächsten Bundesligaspiel der Löwen in Wetzlar lagen fünf Tage. Den Mittwoch nach dem Spiel hatte Juri frei. Er nutzte seine freien Tage gern, um lange auszuschlafen und sich dann nur ganz entspannt sportlich zu bewegen. Am Abend wartete er bei Tess, denn die beiden schliefen nach wie vor keine Nacht mehr getrennt. Als sie die Wohnung betrat, ging Juri ihr entgegen. „Hey, mi Vida. Hattest du einen schönen Tag?" Er küsste sie liebevoll. „Ja, es war okay." Sie zog die Jacke aus und hielt zwei Briefe in den Händen. Stirnrunzelnd öffnete sie den ersten und verzog das Gesicht, als sie ihn las. „Was ist los?" „Mein Vermieter kündigt mir die Wohnung. Er meldet Eigenbedarf an." „Im Ernst?" Tess nickte. „Ich hab vier Wochen, dann muss ich ausgezogen sein." „Vier Wochen ist ganz schön wenig, darf er das überhaupt?" „Ich weiß nicht. Am besten rufe ich Mika mal an, der kennt sich damit aus." Fragend sah Juri seine Freundin an. „Mika ist Anwalt. Eigentlich für Strafrecht, aber sowas weiß er sicher auch." „Oh wow, Anwalt. Und sein Verlobter?" „Henry ist Architekt. Er kann von zuhause aus arbeiten, das kommt ihm mit seiner Krankheit entgegen." „Was hat er denn?" „Ein chronisches Nierenleiden. Früher oder später wird er eine Transplantation brauchen, aber im Moment ist er stabil." „Oh." „Die beiden wollen dich übrigens näher kennenlernen, wir könnten mal zusammen essen." „Das ist eine gute Idee, würde mich freuen." Tess lächelte und nahm sich ihr Telefon. Mika bestätigte ihr, dass 4 Wochen Kündigungsfrist der Wohnung bei Eigenbedarf nicht zulässig waren, sondern es mindestens 3 Monate sein mussten. Daraufhin setzte Tess sich mit ihrem Vermieter in Verbindung und diskutierte eine ganze Weile mit ihm. „Und?", fragte Juri, als sie zurück ins Wohnzimmer kam und sich an den Tisch setzte. „Mein Vermieter sagt, er hätte schon Anfang des Jahres einen Brief geschickt, ich habe aber nichts bekommen. Wahrscheinlich ist der Brief verloren gegangen. Seine Sendungsverfolgung sagt jedenfalls, dass er zugestellt wurde und damit ist er auf der sicheren Seite." Sie fuhr sich durch die Haare. „Das heißt, du musst in vier Wochen ausgezogen sein?" „Wahrscheinlich schon, ja." „Hmm... Was willst du jetzt machen?" „Keine Ahnung", seufzte sie. „Das überlege ich mir morgen." Sie nahm sich den zweiten Brief, den sie bekommen hatte und öffnete ihn. Ihre Augen weiteten sich. „Was ist? Noch mehr schlechte Nachrichten?", fragte Juri und Tess schüttelte den Kopf. „Nein, im Gegenteil." Sie lächelte. „Es ist ein Jobangebot aus Hamburg." Juri sah sie überrascht an. „Hamburg?" „Ja. Eine große Klinik dort hat offensichtlich Interesse an meiner Arbeit und lädt mich zu einem Kennenlernbesuch ein." „Wow!" „Ja. Hier steht was von einer Führungsposition und problemloser Zusammenarbeit mit dem DHB." „Tess, das ist..." „Das ist toll, aber es ist in Hamburg." „Du wolltest doch immer zurück in deine Heimat, oder nicht?" „Ja, schon..." „Aber?" „Aber es gibt jetzt dich in meinem Leben und du bist hier." „Tess... Das Angebot klingt großartig und es ist in deiner Heimat. Das ist das, was du immer wolltest. Du darfst das nicht von mir abhängig machen." „Bevor wir uns kannten, wäre ich wahrscheinlich sofort gegangen, aber jetzt kann ich es nicht." „Hey, du musst das doch nicht jetzt entscheiden. Fahr erstmal hin und schau dir das alles an. Und dann finden wir schon eine Lösung, okay?" Er strich ihr liebevoll über die Wange und sie nickte. Nach dem Abendessen gingen sie ein Stück spazieren. Das hatten sie sich in der letzten Zeit angewöhnt. Vor allem nach langen Arbeitstagen war es eine gute Gelegenheit, sich über den Tag auszutauschen und die Zweisamkeit zu genießen. Als es anfing zu regnen, schlugen sie den Rückweg ein und kuschelten sich wenig später im Bett zusammen. Juri liebte es, mit Tess im Arm einzuschlafen und sie machte es sich nur zu gern auf ihrem Lieblingsplatz an seiner Brust gemütlich.

Wir zwei zusammen...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt