Kapitel U

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Moin, ihr Lieben!
Man könnte zu diesem Kapitel sagen, dass es beim Schreiben etwas eskaliert ist... Nun ja... Ihr könnt es ja in Abschnitten lesen. ;) Im ersten Teil gibt es ein bisschen Kranker-Juri-Drama, im zweiten Teil wird es (für Tess) lustig. Danke an J. für die Schokobon-Idee! ;)
Viel Spaß und liebe Grüße!
Melinah
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Tess schlich sich an das Bett heran. Juri war krank, er hatte sich eine starke Erkältung eingefangen. Seit er aus Lissabon wieder da war, hustete er, seine Nase war verstopft und er wurde von Schüttelfrost geplagt. Am Abend hatte er zusätzlich noch Fieber bekommen. Tess machte sich Sorgen um ihn. Sein Körper hatte in den letzten Tagen viel aushalten müssen. Der Autounfall, ein Spiel, zwei Flüge und nun die Erkältung. Das machte sich nun bemerkbar, denn er schlief fast die ganze Zeit. Zwischendurch war er immer nur kurz wach und schaffte es kaum, das Bett zu verlassen. Tess schlief auf der Couch, um sich möglichst nicht anzustecken und ihm Ruhe zu gönnen. Gestern war sie in Hamburg gewesen und hatte sich die Klinik angeschaut. Das Jobangebot war sehr verlockend. Sie würde demnächst ihre weiterführende Ausbildung abschließen und könnte dort direkt in einer verantwortungsvollen Position einsteigen. Das Gehalt war sehr gut und sie konnte jederzeit für ihre Arbeit mit dem DHB freigestellt werden. Noch hatte sie sich nicht entschieden und wollte noch einmal mit Mika und ganz in Ruhe mit Juri sprechen. Doch im Moment war es wichtiger, dass es ihm besser ging. Morgen war Freitag und sie würde die Schlüssel für ihre Wohnung abgeben. Es war alles etwas stressig, denn am Montag würde die Nationalmannschaft nach Dänemark reisen und Samstag hatten die Löwen noch ein Spiel. Juri würde definitiv nicht mitspielen können und auch für den DHB Lehrgang sah es aktuell schlecht aus. Zu diesem würde Jennifer, die zweite Psychologin nun doch mitreisen. Tess wollte auf Nummer sicher gehen, falls sie auch noch ausfallen würde. Außerdem war es für das Teamgefüge besser, wenn sie dabei war und sich weiter in das Team integrieren konnte. Tess sah auf Juri hinunter und streichelte sanft seine Wange. „Wach auf, mein Herz." Langsam öffnete er die Augen. „Wie spät ist es?", fragte er leise. Seine Stimme war nur ein Krächzen und seine Augen waren glasig, die Haut blass und er war schwach. „Gleich um sieben. Du musst was trinken. Und ich wäre froh, wenn du ein bisschen Suppe isst." „Ich hab keine Ahnung, ob das geht." „Wir versuchen es." Sie lächelte und half ihm dabei, sich hinzusetzen. Selbst das fiel ihm schon schwer. „Mir tut alles weh", stöhnte er und lehnte sich gegen seine Freundin. Der Arzt hatte ihm heute ein paar Medikamente verschrieben und ihm geraten, sich in den nächsten Tagen intensiv auszukurieren. Nachts wachte er immer wieder auf. Entweder war ihm kalt und er zitterte oder ihm war viel zu warm und er schwitzte. Tess spürte seine Unruhe, auch wenn sie nicht neben ihm lag. Er musste sich einmal umziehen, weil seine Schlafsachen so durchgeschwitzt waren.

Die nächsten Tage wurde Juris Erkältung nicht unbedingt besser. Er hatte nach wie vor Fieber und litt unter Schüttelfrost. Er konnte kaum etwas essen und ihm tat immer noch alles weh. Tess hatte ihre Wohnung erfolgreich abgegeben und war damit nun offiziell bei ihm eingezogen. Doch Grund zum feiern hatten sie nicht und Tess machte sich extreme Sorgen. So sehr, dass sie am Samstag gegen Mittag einen Bereitschaftsarzt anrief, der Juri noch einmal zuhause untersuchen sollte. Der legte ihm am Ende eine Infusion, damit sich endlich eine Besserung einstellte. Die Löwen verloren ihr Spiel gegen Hannover mit zwei Toren. Tess hatte es nebenbei laufen lassen, doch Juri hatte nicht eine Minute davon gesehen. Er quälte sich und er hatte Kopfschmerzen. Mittlerweile wusste er schon nicht mehr, wie er noch liegen sollte. Tess hatte ihm gerade aus der Badewanne geholfen und massierte seinen Nacken und die Schultern. „Ich glaube, ich sollte Alfred Bescheid sagen, dass ich später zum Lehrgang dazukomme", sagte sie leise. „Nein, Tess! Du solltest fahren. Ich komme schon klar. Philipp kann ab und zu nach mir sehen. Die Jungs brauchen dich." „Du brauchst mich im Moment mehr, habe ich das Gefühl." Er seufzte und drehte sich zu ihr um. „Bitte fahr mit. Ich will nicht, dass du den Lehrgang wegen mir verpasst. Wahrscheinlich geht es mir in ein paar Tagen schon wieder viel besser, dann komme ich nach." „Ich weiß nicht... Ich entscheide es morgen, je nachdem, wie es dir geht." Er nickte und legte sich hin. Tess hatte das Bett frisch bezogen und deckte ihn zu.

Wir zwei zusammen...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt