Kapitel H

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Hello :)
Tess macht reinen Tisch mit Jenni. Was sagt ihr zu ihrer Reaktion?
Ich bin gespannt.
Liebe Grüße
Melinah
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Das erste Spiel der Olympiaqualifikation hatte Deutschland gegen Algerien deutlich mit 41:29 gewonnen. In der zweiten Halbzeit hatten sie deutlich angezogen und besser gespielt. Diese Mal saß Tess hinter der Bank und nicht direkt am Spielfeld. Mit ihrem Arm war ihr das zu gefährlich gewesen. Juri suchte häufig ihren Blick, wenn er nach einem Angriff-Abwehr-Wechsel auf die Bank kam. „Kann es sein, dass Juri mit dir flirtet?", fragte Jennifer, während sie nach dem Spiel auf die Jungs warteten. „Wie kommst du denn darauf?", stellte Tess die Gegenfrage. „Naja, er legt seinen Arm um dich, zwinkert dir zu, wenn er dich sieht und sucht auffällig oft deine Nähe. Außerdem trägt er ständig deine Sachen und sieht dich immer so an... So, als hätte er Interesse an dir." Sie grinste und Tess zog die Augenbrauen hoch. „Hmm, kann sein." „Ich würde da an deiner Stelle aufpassen, Tess. Du weißt doch, dass Beziehungen zwischen Psychologen und Klienten nicht erlaubt sind. Wenn ihr auffliegt, dann gibt es Ärger." Tess runzelte die Stirn und überlegte, ob sie Jennifer aufklären sollte oder nicht. Sie entschied, dass es besser wäre, sie ins Bild zu setzen. „Jennifer, ich glaube..." „Nenn mich doch bitte einfach Jenni. Jennifer klingt so förmlich und ist so lang." Tess lächelte. „Okay. Ich glaube, wir sollten..." „Tess!", wurden sie unterbrochen. Jannik kam auf sie zu. „Ich will heute Abend eine Revanche beim Karten spielen." Er nahm ihr ihren Rucksack ab und legte einen Arm um sie. „Wir reden später!", rief Tess Jenni noch zu, ehe Jannik sie in Richtung Bus dirigierte. „Sorry, dass ich euch unterbrochen habe", sagte er zu Tess. „Ich war gerade dabei, Jenni über Juri und mich aufzuklären." „Wieso?" Jannik sah sie erstaunt an. „Geht sie doch nichts an." „Das mag stimmen, aber sie hat den Eindruck, dass er mit mir flirtet und hat mich gewarnt, dass es Ärger gibt, wenn wir auffliegen." „Sie hat dir gedroht?" Sofort veränderte sich Janniks Gesichtsausdruck. „Nein, beruhige dich", lachte Tess. „Sie hat mich nur nett darauf hingewiesen, dass solche Beziehungen verboten sind. Deswegen habe ich mir gedacht, ich kläre sie lieber auf, bevor es zu Missverständnissen kommt." „Als ob du das nicht wüsstest. Sie hat offenbar keine Ahnung, dass sie nur wegen euch hier ist." „Und das werden wir ihr auch so nicht sagen. Außerdem ist das nicht der einzige Grund. Sie soll mich zusätzlich unterstützen. Ich mache gerade eine zeitintensive weiterführende Ausbildung und bin zusätzlich in meiner Mobilität durch die Schulter eingeschränkt, da ist es ganz praktisch, wenn ich Hilfe habe." Jannik brummte nur und Tess stupste ihn an. „Ich finde es süß, dass du mich direkt beschützen wolltest", grinste sie. „Du bist meine Freundin und um meine Freunde kümmere ich mich." „Danke, Jannik." Er nickte nur und ließ sich vor sich in den Bus einsteigen.

Nach dem Abendessen bildeten sich die üblichen Spielrunden und Jannik versuchte, Tess beim Kartenspielen zu schlagen, was ihm nicht gelang. Irgendwann gab er es auf und Andreas und Hallensprecher Kevin, der sich zu ihnen gesellt hatte, amüsierten sich prächtig darüber. Juri kam gerade von seinem Pflichtgespräch mit Jenni und setzte sich dazu. „Willst du mitspielen?", fragte Johannes, der die Karten mischte. Juri nickte und wechselte einen Blick mit Tess, die sofort merkte, dass er unzufrieden war. Sie sah ihn fragend an und er schüttelte den Kopf. Sie würden sich später unterhalten. Nach und nach wurden die Runden kleiner und lösten sich auf. Juri und David hatten sich bereits ins Bett verabschiedet, so wie auch die meisten der jüngeren Spieler. Tess hatte sich noch mit Andi, Jannik, Kevin und Johannes unterhalten. Mit einem Blick auf die Uhr beschlossen nun auch sie, dass es Zeit fürs Bett war. Morgen war ein spielfreier Tag, bevor sie am Wochenende zwei Spiele hintereinander hatten. Als Tess in ihrem Zimmer das Licht einschaltete, erschrak sie. Nur mit Mühe konnte sie einen Schrei unterdrücken. Juri lag in ihrem Bett und brummte unzufrieden, da ihm das Licht zu hell war. Tess schaltete es wieder aus und beschränkte sich auf die kleinere Lampe neben dem Bett. Kurz beobachtete sie ihren Freund, der mittlerweile wieder eingeschlafen war. Kurz fragte sie sich, wie er in ihr Zimmer gekommen war, bis sie sich daran erinnerte, dass sie zwei Zimmerkarten hatte und Juri eine mitgenommen hatte. Auf ihrem Handy bemerkte sie eine Nachricht von David. -Kleine Vorwarnung: Juri ist bei dir.- -Habe ich bemerkt. Bin total erschrocken.- Zurück kam ein lachender Smiley. -Gute Nacht!- Tess ging ins Bad und legte sich dann neben Juri. Der zog sie instinktiv vorsichtig in seine Arme.

Wir zwei zusammen...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt