Hey ;)
I'm sorry für den Cliffhanger! Ich mag die eigentlich selbst nicht, aber hier konnte ich nicht anders. Habt Freude mit dem Kapitel und genießt den Feiertag.
Liebe Grüße
Melinah
-----Juri öffnete die Augen und sah sich um. Er versuchte, sich zu orientieren. Das Auto lag offensichtlich auf der Seite und sein Gurt spannte und drückte auf seine Brust. Als er den Kopf drehte, sah er seine Schwester, die die Augen geschlossen hatte. „Vibe!" Er streckte den Arm aus und schüttelte sie vorsichtig. Sie reagierte nicht. Juri tastete nach dem Gurt, um ihn zu lösen. Er hatte Mühe, sich abzustützen, damit er nicht einfach auf seine Schwester drauf fiel, die auf der unteren Seite lag. Die Scheiben des Autos waren gesplittert und es qualmte. Schließlich konnte er sich befreien und hockte sich neben sie. Er löste auch ihren Gurt und strich ihr über die Wange. „Vibe, wach auf!" Langsam schlug sie die Augen auf. „Was ist passiert?", fragte sie leise. „Wir hatten einen Unfall. Geht's dir gut?" „Ich weiß nicht..." Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Juri sah sich um, sie mussten dringend aus dem Auto raus. Er stand vorsichtig auf. Tatsächlich ließ sich eine Tür öffnen und er drückte sie nach oben. Gemeinsam kletterten sie mit viel Mühe aus dem Auto. Juri hob seine Schwester herunter und trug sie zur Seite. Von irgendwoher kamen Menschen angelaufen und redeten auf die beiden ein. Er sah sich sein Auto an, das völlig zerstört war. Rauch stieg aus der Motorhaube auf, die Windschutzscheibe war eingedrückt und es war komplett verbeult. Ein Rad hing schief und von den Scheinwerfern waren nur noch Scherben übrig. „Juri", hörte er seine Schwester leise rufen und setzte sich neben sie. Er nahm sie in den Arm. Sie zitterten beide und konnten sich kaum bewegen. Alles, was dann passierte, nahm Juri nur wie durch einen Tunnel wahr. Es kamen Polizei, Feuerwehr und Krankenwagen. Nach einer Weile wurden sie beide in einen Krankenwagen gebracht und ins Krankenhaus in Lübeck gefahren. Dort dauerte es eine gefühlte Ewigkeit, bis alle Untersuchungen abgeschlossen waren und die Geschwister sich endlich wiedertrafen. Juri spürte, dass ihm alles wehtat, aber wie durch ein Wunder war ihm nicht wirklich etwas passiert. Sein Kopf tat ein bisschen weh und er hatte ein paar kleine Schnittwunden, mehr nicht. Vibe hingegen hatte sich ein paar Rippen gebrochen und eine Gehirnerschütterung erlitten. „Können wir jemanden für Sie anrufen?", fragte eine Krankenschwester freundlich. „Unsere Eltern, aber ich brauche eigentlich nur ein Telefon." „Ihre Sachen stehen dort drüben, die Polizei hat sie abgegeben." Sie deutete auf den hinteren Teil des Raumes. „Danke." „Rufen Sie mich, wenn Sie etwas brauchen und ruhen Sie sich aus." Er nickte und stand langsam aus dem Bett auf. Da sie Geschwister waren, wurden sie zusammen in einem Zimmer untergebracht. Juri kramte sein Telefon aus einer der Tüten hervor, dem erstaunlicherweise nichts passiert war. „Wie willst du Mama das erklären?", fragte Vibe schwach. „Keine Ahnung. Wie erkläre ich es erst Tess?" Er wählte die Nummer seiner Mutter, die schon mindestens zwanzig Mal versucht hatte, ihn zu erreichen. „Juri! Na endlich, ich komme um vor Sorgen! Was ist passiert?!" „Mama, bitte reg dich nicht auf." „Nicht aufregen?! Ich höre einen unglaublich lauten Knall und dann bricht die Verbindung ab, ich..." „Wir hatten einen Unfall", sagte er. „Oh mein Gott! Seid ihr verletzt?" Er erklärte ihr kurz, was passiert war und wie es ihnen ging. Im Hintergrund hörte er bereits, wie seine Eltern schon auf dem Weg ins Krankenhaus waren. Er bat sie vorsichtig zu fahren und legte dann auf. „Sie kommen", sagte er zu seiner Schwester. „Ich bin so froh, dass uns nichts Schlimmes passiert ist", sagte sie. Er nickte und nahm sie in den Arm.
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„Was ist denn los mit dir? Du bist schon die ganze Zeit so unruhig." Jannik sah Tess stirnrunzelnd von der Seite an. Sie hatten sich zum Spazieren getroffen, da auch Jannik heute frei hatte und Tess ebenfalls nicht arbeiten musste. „Juri hat sich noch nicht gemeldet, dass er und seine Schwester in Bad Schwartau angekommen sind. Das ist ungewöhnlich, eigentlich müssten sie schon seit zwei Stunden da sein." „Er hat es bestimmt nur vergessen, mach dir keine Sorgen." „Ich hab das Gefühl, dass da etwas nicht stimmt, ehrlich gesagt." „Dann ruf ihn an und frag nach." Sie liefen gerade durch das Hoftor bei Janniks Eltern. Tess nickte und sie setzten sich auf der Terrasse des Hauses zusammen. „Ich mach mal Kaffee, dann kannst du in Ruhe telefonieren. Es ist bestimmt alles okay." Jannik lächelte und ging ins Haus. Tess wählte Juris Nummer und es dauerte eine Weile, bis er abnahm. „Hallo Tess." Sie hörte sofort, dass etwas nicht stimmte. „Was ist passiert? Du hast dich nicht gemeldet." Sie hörte, dass er seufzte. „Ja... Ähm..." „Juri!" „Wir hatten einen Unfall." Tess erstarrte und hörte zu, was er erzählte. „Aber es geht uns soweit gut, das musst du mir glauben." Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. „Tess? Bist du noch dran?" „Ja", sagte sie leise. „Was ist mit dem anderen Fahrer?" „Der war vorhin hier, um sich zu entschuldigen. Weder ihm noch seinem Auto ist was passiert. Wirkte unsympathisch, muss ich sagen." „Und wie geht es jetzt weiter?" „Wir bleiben eine Nacht zur Beobachtung, dann dürfen wir raus aus dem Krankenhaus. Vibe fährt zu meinen Eltern und ich komme zurück." „Wie? Dein Auto ist..." „Bitte sag es nicht", unterbrach er sie. „Ich mochte mein Auto, das tut mir fast mehr weh als alles andere. Ich fahre Zug." „Willst du dir das wirklich antun? Ich kann dich holen." „Nein, Tess... Das ist doch nur unnötige Fahrerei. Wenn ich mich morgen gut genug fühle, komme ich mit dem Zug zurück, ansonsten bleib ich noch einen Tag länger. Es wird eh schon alles knapp mit dem Spiel am Dienstag." „Du willst doch nicht ernsthaft mit nach Lissabon fliegen?" Tess fuhr sich durch die Haare. „Wieso nicht?" „Du hattest gerade einen Autounfall, Juri!" „Mir geht es gut und ich verspreche dir, ich bin vorsichtig. Wenn es nicht geht, sage ich Bescheid. Aber ich will mitreisen, um bei der Mannschaft zu sein." „Das ist unvernünftig! Du hast eine Gehirnerschütterung." „Nur eine ganz leichte. Mir geht's wirklich gut, Tess. Ich bin nur ein bisschen müde. Keine Übelkeit, kein Schwindel, ich war nicht bewusstlos und kann mich an alles erinnern." „Wir reden nochmal darüber, wenn du hier bist." „Okay." Tess seufzte und lehnte sich zurück. „Ich liebe dich, Tess." „Ich dich auch und ich bin unglaublich froh, dass dir nichts passiert ist." Kurz darauf verabschiedeten sie sich und Tess öffnete den WhatsApp Chat mit Juri. Er hatte ihr Bilder geschickt. Eins zeigte ihn und Vibe im Krankenhaus, damit sie sah, dass sie okay waren. Die anderen Bilder zeigten sein Auto, das kaputt auf der Wiese neben der Autobahn lag. „Oh, das sieht übel aus", hörte sie Jannik sagen, der gerade hinter ihr aus der Tür trat. „Moment mal, ist das Juris Auto?" Seine Augen weiteten sich und Tess nickte. „Oh mein Gott! Was ist denn passiert?" Sie fasste ihr Gespräch mit Juri kurz zusammen und Tränen stiegen ihr in die Augen. Dass sie so glimpflich davongekommen waren, hatten sie einem riesigen Schutzengel zu verdanken. Tess schloss den Chat wieder, sie konnte sich das nicht länger anschauen. „Geht's dir gut?", fragte Jannik besorgt und sie schüttelte den Kopf. Er nahm sie in den Arm und sie weinte. „Schon gut, er ist okay." „Ich wusste es, Jannik. Ich wusste, es ist was passiert." Er sagte nichts dazu und wartete, bis sie sich beruhigt hatte. „Ich sollte nach Hause fahren." „Auf keinen Fall, so lasse ich dich nicht fahren, am Ende passiert dir auch noch was. Ich fahr dich, wenn du unbedingt nach Hause willst, aber du kannst auch hierbleiben. Wir haben ein Gästezimmer." „Nein, ich will nach Hause. Aber ich danke dir." „Dann bringe ich dich." „Und mein Auto?" „Das bringe ich dir morgen. Ich lass mich zum Training mitnehmen, das kriegen wir schon hin." „Danke Jannik, ich weiß das sehr zu schätzen." Als Tess eine Stunde später zuhause war, sprach sie mit Mika, der direkt vorbeikam, damit sie nicht allein war.
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Wir zwei zusammen...
Fanfiction"Wir zwei zusammen... Das ist..." „Das ist etwas Besonderes, da bin ich mir sicher." Fortsetzung von "Das mit uns..." (Juri Knorr x OC)