Hi meine Lieben! Hier kommt das vorletzte Kapitel dieser Geschichte.
Jetzt gegen Ende steht die Beziehung von Juri und Tess noch einmal ein wenig auf der Kippe, es schleichen sich da ein paar Zweifel ein. Es wäre doch sonst auch zu einfach...
Ich wünsche euch viel Freude beim Lesen.
Liebe Grüße
Melinah
-----Tess hörte, wie ihr Telefon klingelte. Sie richtete sich auf und sah sich um. Es lag auf dem Wohnzimmertisch. Juri neben ihr zog sich murrend die Bettdecke über den Kopf. „Tess, schalt das blöde Ding aus", knurrte er. Sie stand auf und sah auf das Display. Es war eine unbekannte Nummer. „Becker?", meldete sie sich. Juri hörte nicht, mit wem sie sprach und eigentlich war es ihm auch egal. Er wollte einfach noch eine Stunde schlafen. Es war Spieltag und er musste erst nach dem Mittag zum Anschwitzen in die Halle. Heute stand das letzte Heimspiel der Löwen an. Das bedeutete auch, dass die Spieler, die nach dieser Saison den Verein verlassen würden, heute verabschiedet wurden. Darunter war auch Philipp, der nach Wetzlar wechseln würde. Nach ein paar Minuten kam Tess wieder und kuschelte sich zu Juri unter die Decke. „Wer ruft dich denn so früh an?", knurrte er. „Früh? Es ist um neun." Er hörte das Grinsen in ihrer Stimme. „Dann müssen wir ja aufstehen." „Ach was, wir kuscheln doch so schön." „Gut, dann schlaf ich noch eine Stunde." Juri hatte die Augen nicht geöffnet und zog Tess nah an sich heran. Sie liebte es, in seinen Armen zu liegen und sich ganz von seiner Wärme umgeben zu lassen. Eigentlich war es ungewöhnlich für ihn, dass er so lange schlief, doch Tess wusste genau, wie anstrengend die letzte Zeit für ihn gewesen war. Eine halbe Stunde später stand sie schließlich auf. Juri war tatsächlich noch einmal eingeschlafen und sie bereitete leise das Frühstück vor. Als sie sich später beim Essen gegenüber saßen, fragte er sie nach dem Anruf. „Oh, das war die EHF, ich soll zum Champions League Final Four kommen und wieder eine mentale Einheit mit allen vier Mannschaften machen", sagte Tess. „Achso, na dann." Juri bestrich sein Brötchen mit Marmelade und Tess grinste. „Warte, was?" Er sah überrascht auf. „Das ist ja der Wahnsinn!" „Irgendwie scheinen die das alle gut zu finden in letzter Zeit. DHB Pokal, European League und jetzt Champions League..." „Wow! Das ist wirklich großartig, Tess." Sie zuckte mit den Schultern. „Irgendwie frage ich mich ein bisschen, wie ich da hineingeraten bin." „Du bist einfach gut. Und dass sie dich immer wieder anfragen, zeigt doch, dass es auch wirklich so ist." „Ja, scheinbar schon." „Oh, das ist so cool! Dann können wir zusammen hinfahren." „Das dachte ich mir auch schon. Die EHF bucht ein Zimmer für mich und meine Begleitung", grinste Tess. „Wie praktisch." Juri lachte und während des Frühstücks gab es kein anderes Thema mehr. Juri sah sich seit Jahren das Champions League Finale mit Freunden an und so passte alles noch besser zusammen. Er freute sich jetzt schon darauf.
Als Juri in die Halle fuhr, machte Tess sich auf den Weg zu Mika und Henry. Bevor sie zum Spiel dazukommen würde, hatte sie sich mit den beiden zum Kaffeetrinken verabredet. Natürlich wussten sie darüber Bescheid, was in der letzten Zeit alles passiert war. Tess hatte in der Zeit, in der sie das erste Mal in den Medien aufgetaucht war, viel mit Mika gesprochen und nun erzählte sie auch von ihrem Gespräch mit Juri, in dem es um Hamburg gegangen war. Als Mika erfuhr, dass der Job nicht zustande kam und das an Tess' Medienpräsenz und den Aussagen von Jennifer lag, wurde er sauer. Tess fing wieder an, zu weinen und es wurde ihr noch einmal klar, dass ihr großer Traum, wieder in ihre Heimat zurückzugehen, sich in Luft aufgelöst hatte. Mika nahm sie in den Arm. „Es tut mir so leid, Tess. Dieser Jennifer würde ich ja gern mal ein paar Takte erzählen." „Ich möchte nie wieder mit ihr sprechen, ehrlich gesagt. Und Juri... Er gibt sich eine Mitschuld, dabei kann er gar nichts dafür." „Hmm." „Er hat sogar davon gesprochen, dass wir uns vielleicht besser wieder trennen sollten." „Was?!" Entsetzt sah Mika seine beste Freundin an und Henry runzelte die Stirn. Tess nickte. „Er meint, wenn das besser für mich wäre und meiner beruflichen Zukunft dann weniger im Weg steht, würde er mich gehen lassen." „Er spinnt wohl!" „Mika!", meinte Henry empört. „Na was denn? Das kann er doch nicht sagen." „Versetz dich doch mal in seine Lage. Juri liebt Tess und im Moment muss er dabei zusehen, wie die Öffentlichkeit ihre Zukunft beeinflusst. Und zwar negativ beeinflusst. Jennifers Aussage hat von jetzt auf gleich ihren Traum platzen lassen. Hamburg war ein sicher geglaubter Job und jetzt geht das nicht mehr. Zusätzlich wechselt Juri nach Dänemark, wann auch immer. Er hat das Gefühl, nicht gut für sie zu sein und ihr im Weg zu stehen. Es kann schwer sein, das auszuhalten." „Aber findest du es richtig, gleich von einer Trennung zu sprechen?", fragte Mika seinen Verlobten. „Es geht nicht um richtig oder falsch, Baby. Juri ist mit der Situation überfordert, er weiß nicht, was er tun soll. Ich gehe davon aus, dass er Tess beschützen will, also lässt er ihr alle Optionen offen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich wirklich von ihr trennen will, aber er ist bereit, zurückzustecken. Für sie." „Er steckt immer zurück, Henry! Schon seit Wochen. Ich will mich nicht von ihm trennen, ganz im Gegenteil. Ich will so viel Zeit, wie möglich, mit ihm verbringen. Ich liebe ihn und es tut mir weh, ihn so zu sehen", sagte Tess. „Juri kümmert sich immer erst um andere, bevor er sich um sich selbst kümmert und er muss lernen, sich selbst in den Vordergrund zu stellen. Aber es fällt ihm schwer, zu verstehen, dass er da nicht allein durchmuss. Ich bin da und ich bleibe an seiner Seite, das muss er in seinen Kopf bekommen." „Ich verstehe", meinte Mika und legte Tess eine Hand auf den Arm. „Ihr zwei kämpft so sehr für eure Beziehung, schon von Anfang an. Ich finde, ihr passt wunderbar zusammen und es ist schade, dass euch so viele Steine in den Weg gelegt werden. Obwohl es erst drei Monate sind, frage ich mich manchmal, wie ihr es schafft, nicht aufzugeben. Es wäre doch viel leichter für dich, zu gehen." „Ich liebe ihn, Mika. Und ich kann mir wirklich eine Zukunft mit ihm vorstellen. Wo auch immer das sein wird. Ich will und werde ihn nicht verlassen." Mika lächelte. „Es ist schön, dich so zu sehen. Juri tut dir gut." Tess seufzte. „Ich hoffe, dass es andersherum auch so ist." „Aber natürlich ist es das, Tess", sagte Henry und lächelte. „Auch du darfst nicht vergessen, was du alles für ihn getan hast und auch weiterhin tun wirst. Ihr zwei habt es nicht leicht, aber es wird alles gut."
DU LIEST GERADE
Wir zwei zusammen...
Fanfiction"Wir zwei zusammen... Das ist..." „Das ist etwas Besonderes, da bin ich mir sicher." Fortsetzung von "Das mit uns..." (Juri Knorr x OC)