Kapitel 19 | Maldon

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Es ist ein kleiner Sprung den ich, in meinem versteinerten Körper, feiere. Nicht den Sex. Sondern endlich das Vertrauen. Das meine Anwesenheit ihr guttut. Ich sehe ihre Ruhe während ihrem Schlaf an. Ihr warmer Atem streift über mein Hals und alles in ihr ist ruhig. Sie kuschelt sich dicht an mein Hals und vergräbt ihr Gesicht darin. Mit einer leichten Handbewegung gehe ich über ihre Wirbelsäule herunter und hinauf und kann damit nicht mehr aufräumen. Meine Augen starren stundenlang auf die Decke. Die Stunden benehmen mir viele Fragen wieder auf und lassen mein Kopf palpitieren.

Wie wird es jetzt weiter gehen?

Wird sie bei mir bleiben?

Was wird in näherer Zukunft zwischen uns passieren?

Mein Vater? Der Mord?

Und was wird Er noch machen, um Every in die Hände zu bekommen?

Die chorischen Fragen sammeln sich in meinem Kopf und ich setze an, die Fragen zur Seite zu schieben und meine ganze Aufmerksamkeit an Sie zu geben. Vielleicht wird die Zeit alles stemmen. Ich husche mit meinem Blick zu Every und gebe ihr einen leichten Kuss auf ihr dickes, lockiges Haar. Mein Blick bleibt an ihren Haaren kleben. Ich versuche ihren schönen Duft einzuatmen und schließe dabei meine Augen. Dieser Moment lässt mich alles vergessen. Sie bei mir zu wissen, lässt mich in mir pure Energie umhüllen und mich verdammt nochmal zum besseren vergewissern. Leichter Wind lässt mich kurz aufschauen. Und bevor ich meine Augen wieder schließen kann, sehe ich mein Handy neben mir aufleuchten. Stöhnend greife ich danach und schalte es an. Pures Licht, lassen meine Augen schließen und öffnen sich erst, als ich mich an das Licht gewöhnt habe. Eine Nachricht. Ein Satz. Und elf Wörter. Zuerst habe ich das Gefühl, verarscht zu werden. Doch je länger sich meine Augen sich mit dieser Nachricht fixieren, bewehre ich, dies als die bittere Realität.

Anonym: Der Sex war gut. Das nächste Mal ist sie mit mir.

Langsam ziehe ich meine Hand zurück und versuche ohne jegliches Geräusch zu hinterlassen, aufzustehen. Versucht ziehe ich meine Hand gelassen an mich und stehe auf. Sofort hebe ich meine Shorts auf und überzeihe sie mir über. Meine Füße fühlen sich auf dem Boden schmerzhaft an. Viele Überreste der Spiegelscherben liegen noch auf dem Boden. Mit leisen Schritten nehme ich den Ausweg nach Draußen und als ich ankomme, schließe ich langsam die Tür. Einen kleinen Spalt lasse ich offen, um sie zu beobachten. Schnell öffne ich wieder mein Handy und öffne die Nachricht. Anonym. Natürlich ist die Nachricht anonym. Er hat keinen verfickten Mut, sich vor mir zu zeigen. Somit streitet sich sie Wut bei mir auf. Kurz als ich die Nachricht wieder schließen will, schickt er mir ein Video. Ahnungslos öffne ich das Video. Zuerst ist das Video bedeutungslos. Doch dem Ende zu, bekomme ich den Schock. Wutentbrochen werfe ich mein Handy gegen die Wand. 

„Fuck", bekomme ich nur murmelnd raus. Das Handy entspringt entzwei. „Maldon?", höre ich eine zierliche Stimme. Vielleicht wäre es besser, ihr alles zu beichten. Doch meine Gelüste, so wie meine Prioritäten spielen strub. Ich höre, wie sie aufsteht und die Schritte sich der Tür nähern. Ich versuche meine Kraft zu sammeln und dann steht sie auch schon vor mir. Nur ein kleines weißes T-Shirt verdeckt ihren Körper. Ihre Nippel schießen raus. Ihre Haare sind durcheinander. Sie reibt sich die Augen und geht über ihr Gesicht. Auch ich reibe mir über mein Gesicht und versuche die Wut nicht sofort zu bemerken. „Was ist passiert?", logiert sie. Dabei fallen ihre Augen immer wieder zu. „Ich hatte Hunger!", werfe ich mühelos in den Raum. Was eine Lüge ist, da ich davor schon gegessen habe. Nur mein Vorrang ist es, dass sie etwas Essen zu sich nimmt. „Wirklich?", fragt sie ernst und schaut mich mit einem intensiven Blick an, während die Sterne über uns glänzen und der Mond direkt in der Mitte zwischen uns steht. „Warum ist dann das Handy kaputt?" Meine Antwort ist, ich habe keine. Still und beheben stehe ich vor ihr und kann ihr keine gerechte Antwort bringen. „Der Job!", lüge ich.

Ich habe keine Lust mehr. Weder auf diese kranken Lügen oder auch auf die verschissene Wahrheit. „Ich glaube dir nicht!" Ihre Worte sind schraff. „Ist es über mich?", fragt sie im Nachhinein und sofort kommt ihr eine Unwissenheit ins Gesicht, dass sie nicht kontrollieren kann. Ich fühle mich schlecht. Doch nicht schlecht genug, um ihr die Wahrheit zu sagen.

Kann ich lügen? Ja.

Werde ich es tun? Ja.

Und wird es mich bis in die Zukunft vernehmen, indem ich alles bereuen werde? Ja.

Maldon Remid - Boundless love of liesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt