Kapitel 20 | Every

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„Du bis wirklich hartnäckig, Eve!", sagt er, während ich den Reis in mich zerre. Verflucht! Ich hatte so Hunger, dass ich es gar nicht gemerkt hatte. Seine Worte kommen nur gestammelt rüber. Maldon sitzt gegenüber mir und schaut mich mit einem versteinerten und gleich auch sexy Blick an. Mein Mund ist voll und der Reis lässt nicht zu, dass ich ihm antworten kann. Augenrollend gebe ich ihm den Blick und widme mich anschließend wieder meinem Reis. Sein Blick huscht von meinen Augen zu meinen Brüsten. Das weiße T-Shirt lässt nicht alles von meiner Haut verbergen und lassen somit meine Nippel groß raus lugen.

Als ich endlich mit meinem Essen fertig werde, steht er auf und läuft zur Couch. Ich folge ihm und lege mich dann anschließend neben ihn. Er nimmt extra die große Decke, die neben ihm liegt und legt sie über uns. Sein Körper ist warm und sofort fühle ich mich geborgen. Mein Kopf lege ich an seine Brust und spüre, wie seine Hand in mein T-Shirt wandert. Seine Hand ist kalt, was mich kurz aufzucken lässt. Er dreht leichte Kreise an meinem Nabel und lässt es auf zwicken. Ich stöhne auf und brücke leicht meinen Rücken. Dieses Gefühl lässt meine Augen schließen und ich folge dem Gefühl von Bestimmung und Anforderung. Ich möchte etwas sagen. Sagen, dass ich nicht mehr kann. 

Sagen, dass mein Körper ausgelaugt ist. Doch egal wie mein Körper sich benimmt, er will mehr. Ich möchte mehr. Ich möchte dieses Gefühl immer wieder in mir spüren. Und er lässt es auch nicht wahrnehmen, es mir nicht zu geben. Es fühlt sich komisch an. Noch vor paar Stunden habe ich diesen Mann verabscheut und jetzt.... Jetzt, habe ich mit ihm geschlafen. Langsam streift seine Hand von meinem Nabel bis zu meiner Brust und bevor ich mich drauf einstelle, zwickt er meinen Nippel so hart, dass es mich laut aufschreien lässt. Der Schmerz lässt sich leugnen, was ein Lächeln in seinem Gesicht bereitet. „Warum?", frage ich keuchend in seine Richtung, so gut es geht. Er antwortet nicht und zieht sofort mein Gesicht nah an seinen. Er lässt seine Lippen mit meinen verbinden und beißt kernig auf meine Unterlippe. Egal wie hoch der Schmerz mich trifft, ich bekomme nicht genug. Ich brauche mehr.

Viel mehr!

Seine Hand umfasst die ganze Brust und dann streicht er über den schmerzvollen Nippel. „Maldon, i-ich muss morgen wieder arbeiten.", flutscht es atemlos in mir raus. Und ich bereue es. Ich bereue es, dass ich diesen intimen Moment zwischen uns gebrochen habe. Aber ich musste es sagen. Er kann mich nicht hier für immer festhalten. Egal, wie oft mein Kopf kreise drehen möchte oder die Schmetterlinge sich in meinem Bauch freuen, von ihm berührt zu werden, ich muss die Schulden abgleichen.

Für seinen Vater.

Sofort kommt mir ein ungutes Gefühl in den Kopf. Ich habe mit dem Sohn geschlafen, dessen Vater mein Leben zerstört hat! Und ich weiß nicht, wie weit es noch kommen wird. „Du gehst nicht arbeiten!", sagt er harsch, als wäre der letzte Ton ausgesprochen. Doch ich kann nicht sitzen und zusehen, wie mein Leben zerstört wird. Hat er ein Plan?

„Ich muss. Sonst ..." „Sonst nichts Every. Du gehst nicht arbeiten.", redet er mir ins Wort rein. Sein Ton wird schärfer. Und es lässt mich frösteln. Nicht, weil ich Angst habe. Sondern mich wirklich frage, wie er denkt, dass es weiter gehen wird. Um ihn ins Gesicht zu blicken, entziehe ich mich ein kleines Stück von ihm, aber bleibe trotzdem noch in der Decke, da die Wärme mich gut einhüllt. „Wie denkst du dann, dass es weiter gehen wird?", frage ich bewusst schärfer. Seine blaue Augenfarbe verdunkelt sich. Bis es sich zu einem dunkelblau vermischt. „Ich habe andere Pläne!", stoßt er mokant raus. Ich ziehe meine beiden Brauen hoch und er redet weiter. „Versprich mir jedoch, keine weiteren Fragen darüber zu stellen. Ich werde dir noch alles erzählen. Aber nicht jetzt. Du musst mir vertrauen!", sagt er und ich schlucke bei den Worten.

Vertrauen! Wie soll ich einem Menschen vertrauen? Kann ich Maldon überhaupt vertrauen? Was, wenn er sich wie sein Vater entpuppt?

Entscheidungen zu treffen, die zweientspalten sind, sind die schwersten zu treffen. Doch mein Instinkt verrät mir, zu bejahen. Ich kann ihm vertrauen. Ich muss es. Immerhin ist er derjenige, der meine Antworten zu jeder Frage hat! „Okay", gebe ich gelegen zu und mustere ihn an. Er nickt und spricht dann. Räuspernd schaut er mich dann von oben an und fängt an zu lächeln. „Was?", frage ich neugierig und mustere ich ebenfalls mit einem Lächeln zurück. „In zwei Tagen findet einen großer Ball in New York statt. Ich wurde eingeladen. Und ich bräuchte eine Begleitung.", erzählt er leise und kann dieses Lächeln nicht verbergen. „Okay.", schlucke ich und spüre, wie sich eine Freude in meinem Bauch bildet. „Du kommst mit!", stellt er fest und lässt mich von der Decke abweichen. Enttäuschend trete ich von ihm weg. „Was?", passiert er in meine Richtung und lässt die Decke von sich weg schieben. „Ich hatte gehofft, dass du mich schöner fragen wirst. Nicht so, naja, so feststellend.", bringe ich keuchend raus und schaue ihn bittend an. Jetzt stuhlt er seinen Kopf nach unten und fängt an zu lachen. „Prinzessin, ich bin kein Mann der Romantik.", belacht er seine Aussage und schaut mich dann an. 

Maldon Remid - Boundless love of liesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt