Kapitel 24 | Every

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Es war eine gute Idee das Sushi mit nach Hause zu nehmen. Nach der Aktion im Auto war ich durchnässt wie Wasser und die Laune unser großen Lust hat es nicht zugelassen im Restaurant zu essen. „Wir müssen öfter dahin. Das Sushi ist wirklich gut!", sage ich mit vollem Mund und schaue hoch. Alles hat sich in den vergangenen Stunden surreal angefühlt. Das Szenario im Auto hat mich komplett überschüttet. Und als wir zu Hause angekommen sind, hatte ich das Kribbeln im Bauch. Das Kribbeln von Lust und angelegtem Schmerz.

Zwei Stunden zuvor

Der kalte Wind lässt mich für einen kurzen Moment erschaudern. „Maldon, öffne diese Tür schneller!", zittere ich und wickele meine Arme über meinen Oberkörper. Endlich geht die Tür auf und sofort stürme ich rein. „Gott ist es kalt!", bringe ich wütend raus und schaue Maldon an, wie er mit dem ganzen Essen auch in Kälte bezogen rein kommt und anschließend die Tür hinter sich abschließt. „Es ist wirklich kalt", belässt er und stellt das Essen dann am Thesen ab. Zusammen ziehen wir unsere Jacken aus und nehmen das Essen anschließend mit zum Wohnzimmer. Während er das ganze Essen auf dem Esstisch vorbereitet, mache ich es mir auf der großen Couch gemütlich und nehme die Decke auf mich. Lang überziehe ich es mir über und wickele mich drum ein. „Du siehst nicht so aus, als ob du jetzt da raus kommen würdest!" „Maldon, mir ist so verdammt kalt!", zittere ich immer mehr und ziehe die Decke näher an mein Gesicht. „Alles klar. Dann werden wir hier essen!", bestimmt er und läuft dann wieder zum Esstisch und räumt das ganze Essen wieder ab. Er platziert das Essen nah an mir und lässt sich anschließend seine Hose ausziehen. Eigentlich würde ich es auch desgleichen machen, doch wenn ich meine Hose ausziehen würde, würde ich nackt vor ihm stehen. Mein Slip klebt bestimmt immer noch irgendwo an seinem Sitz. Seine Hose platziert er dann neben der Couch und läuft dann auf mich. Schnell öffne ich ihm die Decke und er macht sich breit unter mir. Seine Hände nehmen meinen ganzen Körper auf und laut lässt er einen Seufzer raus. „Puh, es ist wirklich verdammt kalt!", bricht es hinter mir aus und ich spüre, wie er mir leichte Küsse auf meinem Hals breitet. Seine Küsse breiten mir unerklärliche Wärme ein. Langsam lässt er seine Zunge leicht kreisen und ich seufze laut auf. „Wie kann ich nicht genug bekommen?", frage ich in und hoffe dringend auf eine Antwort.

Die restlichen Tage vergehen schnell. Alles, was ich seit zwei Tagen fühle, sind Zufriedenheit und Glück. Doch so schnell wie die Tage vergangen sind, kommen mir die Erinnerungen hoch. Die schlechten. Die traumatisierenden Erinnerungen. Es sind die Berührungen, vor denen ich mich fürchte. Es sind die Stimmen, die mich in meinen Träumen sowohl Alpträumen verfolgen. Ich weiß nicht, was ich in meinem Gefühlschaos noch fühlen kann. Soll ich lieben? Ja, ich möchte lieben. Und vielleicht tue es ich. Nein, ganz bestimmt tue ich es. Doch es kommt nicht drauf an, ob ich liebe oder nicht. Solange mich die Vergangenheit verfolgt, werde ich das Gefühl nicht los. Das Gefühl von Misstrauen. Von Achtsamkeit. Von Beherrschen. Ich möchte mit jemanden darüber reden. Ich brauche das. Doch ich habe kein Geld für die Therapie. Immer dachte ich, dass ich mich aus dieser Hölle von Monstern, die mich gefangen halten, befreien kann. Ich wollte das so sehr schaffen. Ich habe immer dran geglaubt, doch das Schicksal sah es anders. Es sieht alles an meinen Aktionen anders. Es sieht es verkehrt. Ich bin eine Perfektionistin. Naja, das dachte ich immer. Doch mit der Zeit, sei es die üblen oder guten Zeiten, zeigen doch, wie sehr man sich irren kann. Wie falsch man liegen kann und es nicht selber merkt. Bis ein Mensch, der unerwartet in dein Leben auftaucht und dir deine Augen öffnet. Und er öffnet sie solange, bis es anfängt zu brennen. Zu schmerzen. Und ich bin da durch gegangen. Leider. Doch ich habe es gebraucht. Egal, ob ich es Maldon verübeln möchte oder nicht, er hat mein Leben gerettet. Er hat meine Traumatas zur Seite geschoben und mir geholfen, mich von meiner Qual zu befreien. Und jetzt spüre ich nichts mehr als Dankbarkeit.

Es ist so ruhig! Mein Inneres fühlt sich ruhig an. Alles fühlt sich so still an. Es wird besser.

Während das warme Wasser sich über meinen Körper ausbreitet, schlürfen die Gedanken wirrend durch meinen Kopf und zum ersten Mal, bringen sie mich nicht um. Sie beruhigen mich. Ednlich.

„Prinzessin, du musst bald raus. Oder möchtest du den Flug verpassen.", höre ich Maldons Stimme neben mir. Seine Stimme ist leise. „Ich komme!", bringe ich leise raus und halte meine Augen dabei geschlossen. Nachdem wir uns im First Class Bereich umgeschaut hatten, bin ich schnell in die Badewanne gehüpft. 

Anfangs wollte ich nur mein Buch lesen, doch Maldon hatte mich überzeugt. Und jetzt wollte ich nicht mehr raus. (Ich verstand das Leben nicht mehr.) „Every, es gibt tatsächlich etwas über das ich mit die reden möchte!", redet er und streicht über meine wilden Locken, die gemischt im Wasser schwimmen. Ich habe vergessen, dass er die ganze Zeit neben mir gesessen hat. Im gleichen Moment schlage ich die Augen auf und schaue ihn an. Er sieht müde aus. Hatte er nicht genug Schlaf? „Ja?", frage ich betont und kann nicht verhindern, dass meine Stimme bricht. „Ich zieh mich an und dann können wir reden?", breche ich dann sofort ab und fange an mich zu duschen, ohne auf seine Antwort abzuwarten. Schnell wasche ich mich ab, verlasse die Dusche, nachdem ich mich von der Badewanne getrennt habe und lasse meine Klamotten anziehen, die mir Maldon zuvor bereit gelegt hat. 

Nachdem ich mich fertig angezogen habe, föhne ich mir meine Haare und durch die golden umrandeten Spiegelumrundungen sehe ich, wie Maldon hinter mir sitzt und mich die ganze Zeite beobachtet. Nicht ein einziges Mal hat er sich umgeschaut. Stundenlang war sein Blick auf mir. Und ich habe es geliebt. Nicht berührt zu werden, dennoch mit beruhigenden Blicken beschützt zu werden, gibt mir ein Sicherheit die ich zu meinen weiß.  

Maldon Remid - Boundless love of liesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt