Es war ein Fehler auf Maldon einzugehen. Die Folgen waren mir bewusst. Jetzt war ich unter Stress. Meine Haare waren wirr, mein Make-Up ganz leicht verzerrt und die Zeit reicht nicht für alles aus. „Was suchst du?", fragt Maldon, der gelassen auf der Couch sitzt und nur seine Hose hochziehen musste, als wir mit dem kleinen Spiel fertig waren. „Hilf mir beim Suchen, Maldon!", rege ich mich mit einem mürrischen Tonfall, nicht in der Lage eine gerechte Antwort auf ihn zu lassen. Im Hintergrund höre ein leichtes
„Okay" aus seinem Mund entweichen und merke, wie er aufsteht. Seine Schritte kommen mit jeder verwelkten Sekunde näher. Und in dem Moment, wo ich mich bücken möchte, spüre ich ihn hinter mir. Seine Hände platziert er an meinen Hüften und drückt seinen harten Schaft direkt an meinem Arsch. Ich möchte ihn abweisen, doch alles in mir ist erregt. Nicht weil ich schon davor erregt war, als ich ihn in seinem heißen Anzug gesehen habe. Sondern mir diese Zumutung durchgeht es von hinten zu tun. Doch im gleichen Moment stehe ich auf und drehe mich um. Ein teuflisches Grinsen ist ihm ins Gesicht geschrieben. „Ich finde meine Heels nicht. Schau im Bad nach. Jetzt!", befehle ich und zum ersten Mal bin ich auf seine Reaktion gespannt.
Nie habe ich ein Befehl ausgesprochen. Und schon vor keinem Mann wie Maldon. Erst denke ich, dass er sich umdrehen wird und sich setzten wird, mich ignorieren wird, doch stattdessen wird sein Lächeln breiter und er fängt an seinen Kopf nach unten zu stemmen. Als wäre ich eine verfluchte Königin, die gerade einen Mord als Auftrag gegeben hat.
„Zu Befehl Ma'm!, spricht er am Ende raus und begebt sich Richtung Bad. Als er im Bad nach meinen High Heels sucht, umspielt sich ein kleines Grinsen in meinem Gesicht.
Nach paar Sekunden verlässt er das Badezimmer und schaut mich aus der Tür an. „Ich habe sie gefunden!", sagt er und hält Heels hoch, die eigentlich nicht meine sind. Verwundert schaue ich ihn an und zeige mit meiner Hand, dass das die falschen sind. Sein Lächeln wird immer größer. Er wusste es. Er wusste, dass ich mich nach diesen Heels gesehnt habe, seit ich auch sie auch nur das erste Mal gesehen habe.
„Wie?", frage ich stumm, mein Kloß im Hals immer größer. Er sagt nichts. „Man muss nicht wissen, nach was man sich sehnt, Prinzessin. Man fühlt es.", spricht er aus und hält sie Heels dabei höher. Ich weiß nicht was ich schöner und zugleich mehr sexy finden soll. Maldon, mit seinem geschmeidigen Smoking, der mich anschaut, als wolle er mich in tausende von Stücken zerfetzten und es würde ihn immer noch nicht beruhigen oder die YSL Heels. Sie schauen mir rüber wie das wunderbarste Geschenk aller Zeitens. Mit einer gelassenen Schrittgeschwindigkeit kommt er zu mir rüber und drückt die Heels an meine Hand. Dabei gibt er mir einen leichten Kuss auf die Stirn. „Alles, was du möchtest, wird dir ab jetzt zu Füßen gelegt. Sei es Schuhe, ein Auto, ein Haus oder ein Studium. Du bekommst es. Du musst es mir nur sagen. Oder ich finde es spätestens selbst heraus.", bringt er dicht vor meinen Lippen raus und ich kann diese eine Träne nicht verhindern.
Gott, wie habe ich ihn verdient?
Warum hast du ihn nicht früher in mein Leben geschickt?
Warum nicht ein paar Stunden früher?
Ich bekomme nichts raus. Er würde mir alles ermöglichen. Auch mein Studium? Nach wie viel Jahren hatte ich mich schon danach gesehnt? Endlich wieder zu lernen. Endlich mal ein freies Leben zu führen? „Danke, Maldon!", bringe ich mit einer zittrigen Stimme raus und sehe nur wie sein Kopf sich leicht zur Seite neigt und mich stumm ansieht. Seine Hände legt er auf mein Gesicht und streicht die Träne weg. Ich kann nicht verhindern, dass noch eine kommt. Dann noch eine. Dann noch eine.
„Hey, Eve. Hör auf zu weinen. Das musst du nicht." Und ohne sich seine Worte anzuhören, nehme ich die Heels in meine rechte Hand und umarme ihn. Ich umarme ihn so sehr, sodass meine Schultern anfangen weh zu tun. Dann meine Brust. Dann meine Füße. Und dann auch mein Herz. Egal wie oft ich Schmerz beschreiben kann, diesen Schmerz liebe ich tatsächlich. Er bringt mein Herz zum Flattern. Er sagt, dass es doch etwas positives in negatives gibt. Und für diesen guten Schmerz bin ich dankbar. „Danke Maldon.", flüstere ich nochmal und spüre seine Hände ganz dicht an meinem Rücken.
„Bedank dich nicht dafür, Prinzessin. Nicht dafür.", bringt er ganz dicht an meinem Ohr raus und ich spüre, dass er diese Worte ernst meint. „Nein, Maldon. Ich ... Ich weiß", breche ich ab und bringe ihn an mich anzusehen. Vorsichtig stelle ich die Heels im Bett ab und nehme Maldon Gesicht in meine Hände. Ich liebe es ihn ins Gesicht zu sehen. Diesen Beweis in seinen Augen zu spüren. „Ich habe nie etwas wertvolles zu Geschenk bekommen. Das Letzte Mal, war von meiner Mutter. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Weint man? Springt man in die Höhe und freut sich darüber wie ein kleines Kind? Ich weiß es nicht. Und ich dachte, ich werde dieses Gefühl nie wieder fühlen." Eine kurze Pause lege ich ein. Eigentlich ist es gar nicht dies, woraus ich hinausgehen will. Wörter sprechen so viel mehr an Emotionen als Materielle Geschenke. „Deine Worte, deine Blicke, dein Mitgefühl, ich bin dir dafür so dankbar. Du bist wirklich ein Geschenk.", spreche ich aus und spüre, wie er schluckt. Seine Arme binden sich um meinen Körper und alles, was ich höre, ist sein leichter Atem der leicht gegen mein Hals prallt. Es sind die Wörter. Nur die, die etwas bedeuten.
Und alles andere ist das Licht.
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Maldon Remid - Boundless love of lies
AdventureEr liebt sie so sehr, dass er zu spät merkte, dass er ihr Leben zerstört hat. Every Boston musste ihr Leben aufgeben. Ihr Studium, ihre Familie, ihr Leben. Alles, was sie jetzt machen muss, sind die für immer die Schulden ihrer Familie abzubezahlen...