Kapitel 6 | Maldon

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Widerstand und Kontrolle benebeln sich im Keller und ich spüre, wie meine Spannung immer mehr zerreißt. Mit einem warmen Gefühl im Raum, stelle ich das Licht aus und laufe auf die beiden Männer zu.

„Guten Morgen"

Ich hocke mich nach unten, um in Augenhöhe zu sein und mein Blick an ihn zu richten. Zuerst sind den Beiden nicht klar, was hier passiert, doch mit der schnellen Zeit kommen sie zu sich. Der eine fängt an sich zu wehren und der andere nagelt an dem festen Metlallband, das zwischen seine Hände so fest gebunden ist, dass die Hände mittlerweile blau anlaufen. Orientierungslos schauen sie sich im Schwarzen um. Ein leichtes Grinsen sammelt sich auf meinem Gesicht und ich liebe es die Angst zu spüren, die sich von sich ausstrahlen. In deren Augen strahlen nichts aus, als Angst.

„Du Bastard", schreit der rechte Sitzende als er mich durch die dunklen Schatten bemerkt an und spuckt die Wörter mit einem massiven Schrei raus. Sein Gesicht verfärbt sich rot und alles in seiner Haltung verliert an Gleichgewicht. Sein Kopf schaukelt leicht nach hinten, kommt aber sofort schnell wieder zu seiner Position zurück. Da es dunkel ist, sehe ich nicht die akkuraten Gesichtszüge von ihm, doch ich merke schnell, wie sein Körper pralle Hitze ausstrahlt.

„Ich mag nicht viel reden, deshalb machen wir es kurz!", schnalle ich. Mit diesen Worten stehe ich auf und laufe mit schnellen Schritten näher auf ihn zu und halte hinter ihm an. Ich entblöße ihm leicht die festen Bänder, die ihm stallfest angebunden sind und greife nach seinen Händen. Ich ziehe ihn hoch und drücke ihn von hinten an mich. „Ahh", schreit er zischend raus.

Er zischt zwischen seinen Zähnen und ich spüre wie er getroffener Weise seine Augen schließt. Ich packe seine Arme noch fester was ihn laut auf keuchen lässt und mich innerlich aufhellen lässt. Sein Leiden lehnt die Quelle, die er mir mit jeder Sekunde immer mehr anregen bereitet. „Ich hasse es Menschen leiden zu sehen. Aber dennoch genieße ich es in vollen Zügen, sie zu foltern." Ich merke, wie ich ihm Erschaudern im ganzen Körper bereite. Ich höre sein tiefes Schlucken und auch der andere, sitzt leise und hört jedes einzelne Wort mit, das meinen Mund verlässt.

Langsam erhellt sich das Licht zu einem grellen Ton und ich beobachte, wie der Mann, der gelassen auf seinem Stuhl sitzt, besessen nach vorne zu meinem Schreibtisch schaut. Viele Unterlagen hängen an meiner Wand und ich bin mir sicher, dass ihn eine bestimmt spezielle Information sein Interesse geweckt hat.

„Every. Die Person, wessen Leben ihr heute für immer zerstört habt. Und deshalb eures verlieren werdet!" Mein Ton wird schärfer und beim letzten Wort, greife ich so fest an seinen Armen, dass er aufschreit und anfängt mich anzuflehen. Ich bringe ihn noch dichter an mich und lasse meine rechte Hand nach unten sinken. Die linke Hand umfasst immer noch seine beiden Hände. Langsam leite ich meine Hand zu meiner Hosentasche, rücke den kleinen Taschenmesser raus und zücke ihn ausschlaggebend auf. Mit der scharfen silbernen Klinge fahre ich leicht dennoch scharf über seinen Arm, ohne einen jeweiligen Kratzer da zu lassen, doch einen qualvollen Schmerzempfinden  . Er schreit auf und steift seine Arme.

„Ihr habt ihr Schmerzen hinzugefügt, die ihr niemals spüren werdet. Emotional und psychisch. Ihr habt sie zum Ende gebracht.", flüstere ich in sein Ohr und spüre, wie er schluckt. Hart. Mit jedem Wort werde ich wütender. Meine Stimme fängt an zu zittern. Mit der Klinge drücke ich fester auf seinen Oberarm, bis raurotes Blut nach unten tropft. Ich drücke immer fester, bis meine Geduld sich strapaziert und ich meine Fassung endgültig verliere.

Ich drehe ihn zu mir und schlage ihm ins Gesicht. Er verliert sofort sein Gleichgewicht und fällt nach unten. Da seine Hände immer noch gebunden sind, fällt er mit dem Kopf hart auf den Boden und es fängt an in seinem Hinterkopf an zu bluten. Reine Genossenheit summiert sich in meinem Körper und ich lasse meine Arme fallen und gehe mit langsamen Schritten auf ihn zu. Angekommen hocke ich mich neben ihn und beginne an ihn qualvoll und zugleich langsam zu foltern. Zu morden. Ich fasse ihn am Arm und drehe es langsam in meine Richtung. Skurrile Schreie, die mich innerlich befriedigen, lassen ihn umbringen. Der Frieden, die Genossenheit, die mich positiv erfüllen, lassen das Foltern mehr und mehr aufrichten. Erregen. Ich höre, wie sein Arm knackst und meine Laune sich automatisch sammelt. „Du verfickter Bastard", schreit er mit tiefen Tönen aus seiner Lunge und lässt mich hysterisch aufschauen. Sein Gesicht sind durch die Schreie rot angelaufen und meine Wut läuft genauso an.

Ohne eine andere Reaktion abzuwarten, stehe ich auf und laufe zu meinem Schreibtisch. Mit den Schritten zu meinem Schreibtisch, höre ich wie tief er ausatmet. Ich öffne schnell die Schublade und nehme meine Pistole raus. Ohne noch einmal mich umzudrehen, lade ich die Pistole und schaue auf das Bild, das in meiner Wand hängt und lächele. Mit einem leichten Grinsen drehe ich mich um und laufe auf ihn zu. Ich hocke mich direkt auf ihn und halte ihm die Pistole vor die Stirn. Ich nähere mich seinem Gesicht, bis ich dicht davor stehe und nochmal mein Lächeln aufsetze.

„Du wirst die Hölle lieben", sage ich kleinlaut und schieße. Sofort spritzt Blut raus und wandert über sein Gesicht bis zu seinem Hals runter. „Gut!", seufze ich und stehe schnell auf. Meine Quall ist am Ende. Genauso wie meine Geduld. Ich richte meine Pistole auf den anderen und will schießen, doch sein Lächeln, lässt mich zurück taumeln. „Du hättest sie retten können. Hast du aber nicht. Und genauso wie sie mit diesem Schmerz leben wird, wirst du es auch. Bis an dein Lebensende. Denn du konntest sie nicht retten. Du hast versagt. Wortwörtlich versagt." Und mit diesem Worten schieße ich. Nicht einmal. Sondern mehrmals. Doch beim ersten Schuss hört es auf. Ich atme tief ein und aus. Meine Hand zittert.

Egal wie viel Leute ich schon umgebracht, gefoltert oder zerfetzt habe, diese war die schlimmste. Die bitterste. Diese Worte bohren sich in meinen Körper und ich überdenke die Worte. Er hatte Recht. Ich habe sie nicht retten können. Obwohl ich es hätte tun können.

Ich habe versagt.

Wortwörtlich versagt.

Maldon Remid - Boundless love of liesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt