18. Lando

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Feuer macht sich in mir breit.. zumindest fühlt sich es genau so an.

Ich stehe auf der Veranda des Restaurants und Carlos stimme wird neben mir immer leiser, da meine Aufmerksamkeit von Mona abgelenkt wird. Sie ist aus dem Taxi gestiegen und sieht sich das Gebäude an. Schnell trete ich einen Stück zur Seite, um hinter einer der vielen Säulen zu verschwinden, damit ich sie unbemerkt beobachten kann. Sie sieht mich nicht, scheint aber gefesselt vom Anblick zu sein.
Carlos raunt neben mir und ich schaue ihn nur kurz an. Er grinst breit, weil er Mona auch gesehen hat.

„Haaa sie sind wirklich hier!" Rebecca quietscht fast und ihr Ton ist so hell, dass er in meinen Ohren schallt. „Hast du sie eingeladen?" fragt Carlos Rebecca. Beide stehen hinter mir und schauen mir über die Schulter zu, wie ich Mona beobachte.
„Mhm" murmelt sie und ich kann ihren stolz dabei raushören. Irgendwie ist die Situation so komisch, dass ich lächeln muss.
„Ihr beide könnt es auch nicht lassen, mich zu verkuppeln, oder?" sage ich, ohne sie anzusehen. Ihr leisen Lachen ist mir Antwort genug.

Erst als sie der Treppe näher kommt, sehe ich Monas Outfit. Ich muss schlucken. Sie trägt ein enges Kleid, welches sich unverschämt gut auf ihre Kurven legt. Die Spaghettiträger heben ihre Schultern hervor und lassen sie unheimlich Sport aussehen. Sie ist ganz schwarz gekleidet und hat dazu schwarze Heels und eine schwarze kleine Handtasche kombiniert. Ich kann meine Augen nicht von ihr nehmen.. Sie ist Wunderschön!
Als sie ihre Haare lässig nach hinten legt um hinter Leah und Rebeccas kleiner Schwester hinterher zu laufen, verliere ich fast meine Fassung.
Ich trinke schnell einen Schluck Wasser aus meinem Glas und wünschte mir, es wäre Wein.

Ich bin in ihrem Anblick gefangen, mein Körper kribbelt und ich wünsche mir sehnlichst, sie meins zu nennen. Als ich beobachte, wie jemand ihr näher kommt, bricht jedoch Feuer in mir aus. Dieser jemand, Leo Grimaldi, ist leider kein ‚jemand'. Der Erstgeborene Sohn der Königsfamilie Monacos, zukünftiger Fürst von Monaco, nähert sich Mona.
Sie reden und er bietet ihr eine Stütze an, um die unzähligen Treppenstufen in ihren Heels leichter zu bewältigen. Mein Magen zieht sich zusammen und ich könnte mich übergeben. Ich beiße die Zähne aufeinander und ziehe meine Augenbrauen zusammen, als könnte ich dadurch besser zusehen.

Ich habe scheinbar die Luft angehalten, denn als Carlos mich berührt um mir zu sagen, dass sie sich an unseren Tisch setzen wollen, zucke ich zusammen und ziehe die Luft scharf ein. Ich nicke ihnen ab und richte mich wieder zu Mona und Leo.. mein Herz rast und ich greife das Glas so fest zu, dass meine Knöchel weiß hervorstechen.
Während sie die letzten Stufen erreichen gehe ich auf sie zu. Was zur Hölle unterhält sie sich mit ihm? Leo Grimaldi flirtet mit ihr und ich könnte ihm dafür eine reinhauen, Adel hin oder her..

Mein Glas stelle ich wütend auf einem der Stehtische ab und streife Leo an der Schulter, als er sich umgedreht hat und ein Stück hinter seiner Familie in das Restaurant gehen möchte. „He pass doch auf." meckert er, aber ich ignoriere ihn.
Noch ein Schritt schneller greife ich nach Monas Handgelenk.

Ich ziehe so fest daran, dass ich mich selbst überrasche und sie somit gegen mich ziehe. Kurz stöhnt sie auf und ihr Gesicht ist verärgert, als ich nach unten in ihr Gesicht blicke. Als sie ihren Kopf hebt, sich etwas von mir entfernt und mich erkennt, ändert sich ihr Ausdruck. Sie sieht überrascht aus? Oder verzweifelt? Überfordert? Eine Mischung aus allem verbindet sich mit ihrem verlangenden Blick in meine Augen. Sie wechselt schnell von einem Auge zum anderen und als ihr Blick für eine Millisekunde auf meinen Lippen haftet, bin ich mir sicher, dass sie genau so fühlen muss wie ich..

Ich kann einen Moment nichts sagen und wir stehen einfach so da. Getrennt durch ein paar Zentimeter, unsere Augen fest ineinander und mit schwerem Atem.
Zumindest ist meiner schwer, denn ich will diese Frau nie wieder mit einem anderen Mann sehen. Vorallem nicht mit jemanden, der mehr Einfluss hat.. mit jemand der schlichtweg besser ist als ich..
Mein angekratztes Ego könnte sich nichtmal den Anblick von Leo und Mona vorstellen.

„Hey" raune ich und meine Stimme ist tiefer als erwartet, „gehst du mir fremd?" frage ich spielerisch.
Mona nimmt sich einen Moment, bevor sie ihren Kopf noch weiter in den Nacken legt um mich besser anzuschauen. „Ich wüsste nicht, das wir beide zusammen sind?" fragt sie provokativ. Sie spielt mit.
„Mhh," Ich blicke kurz über ihren Kopf und gehe mir mit den Fingern durch die Haare. Leah und Han sind bereits drinnen, haben mich aber bei Mona gesehen, da sie scheinbar schon zum Tisch gehen. „das ist eine Aufgabe 2. Aufgabe 1 ist dein Fachgebiet und ich kann erst mit 2 beginnen wenn 1 abgeschlossen ist." Rede ich etwas vor mich hin, um auf ihre Entscheidung zu kommen. Sie grinst.
„Gibts für Aufgabe 1 eine Deadline?" ihr Blick klebt auf mir und es fühlt sich so an, als würde nur ich in ihrer Vision existieren.

„Eine Deadline?" wiederholte ich und tue so als würde ich überlegen, „Sonntag Abend, nach dem Rennen." Jetzt sehe ich sie wieder an. Das uns nur wenige Zentimeter trennen, macht mich wahnsinnig und es Schmerzt kurz, als Mona sich nur ein bisschen von mir weg bewegt.

„Lando das ist schon morgen!" sagt sie feststellend und beendet damit ihr mitspielen.
„Ja?" Ich ziehe das Wort länger als notwendig und mache dabei eine Kopfbewegung zu ihrem Gesicht. Sie sagt nichts, schaut mich aber mit zusammengezogenen Augen an. Sie verschränkt die Arme vor der Brust und verlagert ihr Gewicht auf das rechte Bein, sodass sie die Hüfte zur Seite schieben kann. Ich verfolge ihre Haltung und muss mich zusammenreißen, nicht mit meinen Fingern über den Stoff zu gleiten.
Wärme breitet sich in meiner Bauchmitte aus und ich bestrafe mich selbst indem ich mit aller Willenskraft dagegen ankämpfe. Wie unpassend könnte jetzt eine Erektion werden..
„Bist du arbeiten?" frage ich sie, um mich irgendwie abzulenken. Sie nickt, „aber nur bis eins, danach gehe ich mit Leah zum Strand."
„Nein."
„Nh?"
„Nein.." Ich betone meine Aussage mehr.
„Wie nein?" sie stellt sich wieder normal hin, lässt die Hände aber verschlossen.
„Ich besorge euch Pässe, dann schaut ihr mir zu.." Ich lehne mich vor, greife ihre Hüften und flüstere ihr nah ans Ohr, „..und nach dem Rennen will ich ein Statement von ihr!"

Meilenweit entfernt (Teil2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt