Mein Vater drückt mir ein flüchtigen Kuss auf die Wange, während er sich aus der Umarmung zurückzieht. Sein Blick ist voller Stolz und mit einem Lächeln verabschiedet er sich in die obere Etage über meiner Garage. Ich schaue ihm noch nach, als er die Treppe hoch geht. Henry und Clara sind bereits oben und das Gefühl heute nicht allein zu sein beruhigt mich. Ganz egal wie Mona sich entscheidet, ich habe innerlich das Gefühl alles wieder grade gebogen zu haben. Ich hoffe sehr, vorallem nach dem Abend auf der Veranda, dass mich mein Gefühl, dass sie mir verziehen hat, nicht falsch war. Ich war bereits zwei mal oben, um nachzusehen ob sie schon am arbeiten ist. Ich würde gerne ihr Gesicht sehen um wenigstens einschätzen zu können, wie sie sich entscheiden wird. Das perfekte Alibi für meinen Besuch in der Lounge, die Pässe für beide, hab ich auch schon parat.
Ich schaue mir die Wetter Daten über einen der Monitore an, zücke dann mein Handy um Henry zu schreiben, dass er mir Bescheid sagen soll, wenn sie da ist.Die Regenfront, die auf dem Monitor auf uns zukommt, wird auch am Himmel sichtbar. Überholen wird heute also so gut wie unmöglich, sage ich mir gedanklich.
Es dauert nur noch eine Stunde, bis ich im Auto sitzen muss und die Formationsrunde beginnt. Bei dem Gedanken werde ich doch etwas nervös. Mein Blick schweift wieder zur Treppe und ich beschließe nochmal hoch zu gehen, um Mona vielleicht doch zu erwischen.Mein Blick leuchtet auf, als ich den blonden Zopf von Mona erkenne. Schnell schlängle ich mich durch die Menschen die sich gefühlt extra vor mich stellen. Alle sind klischeehaft angezogen und jeder präsentiert sich. Man könnte denken, dass Motto unter den Leuten ist es, sich mit Geld zu überbieten. Manchmal widert mich es an, dass sich alle nur durchs Geld identifizieren und keiner ein Stück seiner echten Persönlichkeit durchschimmern lässt. Mit einem antrainierten Lächeln und nicken als Synonym für „Ich habe grade keine Zeit" reagiere ich auf manche Ansprachen.
Die Etikette der Reichen ist so aufgesetzt und Fake, dass alle meine Zeichen verstehen und mich glücklicherweise nicht weiter nerven.„Hey" sage ich mit einem lächeln und lehne mich mit meinem linken Ellenbogen auf die Theke und stamme die andere in die Hüfte. Leah und Mona lachen und ich kann nicht ernst bleiben. „Hallo!" sagen beide synchron. Ich richte mich auf und kratze mir am Hinterkopf. Ich habe bereits meinen Rennanzug an, welchen ich aber nur bis zur Hüfte zugezogen habe. Mein Oberkörper ist bedenkt mit dem engen Feuerschutz und malt meine Muskeln ab. Mona lässt ihren Blick auf meinem Körper wandern und in mir steigt Hitze auf.
„Also Mädels, euren Strandbesuch müsst ihr leider verschieben. Dieses Wetter lässt es nur zu drinnen zu bleiben." fange ich an.
„Das Wetter ist zum kotzen!" lacht Leah und gibt dabei Gästen Wasser und Sekt aus. Mona öffnet währenddessen die nächste Flasche Wein und beginnt in drei Gläser einzufüllen. Ich beobachte sie dabei bevor ich weiter rede.
Hinter meinem Rücken ziehe ich die zwei Pässe hervor.
„Deswegen hab ich euch eine Alternative mitgebracht." mein Blick ist stolz, weil ich mir nur erahnen kann wie Leah reagiert. Mona habe ich es ja bereits angekündigt, aber Leah weis es ja noch nicht.
Monas Kopf schnellt hoch, schaut mir nur kurz aber intensiv in die Augen und senkt ihren Blick wieder. Ihre Lippen umspielt jedoch ein Lächeln und ich sehe ihr an, dass sie sich selbst bemüht, dies nicht zu tun.
Leah lässt ihre Arme fallen und tatsächlich ist aus ihrem Gesicht auch keine Fassung mehr. Ihr Mund steht offen und ich muss bei diesem Anblick noch mehr lachen. Leah ist mir sympathisch, weil sie so ist, wie sie eben ist. Ein Fan durch und durch.
Ich weis ganz genau, dass Leah direkt ja sagt und vermutlich sogar noch dafür bezahlen würde.„O..mein.. Gott!" Leah's Reaktion lässt Mona auflachen. Sie dreht sich um und nimmt aus einem großen Kühlschrank hinter ihr eine große Flasche Wasser. Alles auf ein Tablett gestellt, kommt eine Bedienung und trägt dieses in die Masse.
„Ich erwarte von euch, dass ihr heute meine größten Fans seid!" sage ich spielerisch stolz. Kaum ausgesprochen, zieht Leah mir ein pass aus den Fingern, die ich Immernoch hochgehalten habe. Ich sehe sie an und sie entschuldigt ihr Verhalten mit „für den Fall, dass du dich umentscheiden musst?!" dabei legt sie den Kopf zur Seite und zuckt mit den Schultern. „Leah!" zischt Mona und ich weis genau, dass sie jetzt keine andere Wahl mehr hat, als auch zu kommen.
Sie stöhnt. Ich rutsche an der Theke nach links, um genau vor ihr zu sein. Ihr Kopf hebt sich langsam und unsere Gesichter sind jetzt näher. Ihre Augen wechseln schnell zwischen meinen und ich kann ein kribbeln in mir spüren. In meiner rechten Hand halte ich zwischen Zeige- und Ringfinger den zweiten Pass.
„Gib schon her." ihr Kopf legt sich zur Seite und sie hält die Hand offen vor mich, damit ich ihr den Pass gebe.Mein Stolz platzt fast, als ich ihr den Pass langsam in die Hand lege. Dabei berühre ich mit meiner Hand ihre und ich kann fühlen wie sie diese Berührung aus der Fassung bringt.
„LANDO?" höre ich jemanden rufen und seufzte.
„Ich muss los, wir sehen uns!" Ich will meine Hand von ihrer lösen und gehen, aber sie hält mich kurz fest. Zwingt mich dazu sie nochmal anzusehen. Ihr Blick haftet auf meinem, ihre Augen mit meinen verbunden und es fühlt sich an, als würden alle anderen für diesen kurzen Augenblick verschwinden.
Für diese paar Sekunden gibt es nur uns.. Sie blinzelt schnell und lässt dann meine Hand los, damit ich gehen kann. Ihr Gesicht ist so glücklich und ich verspreche ihr innerlich in diesem Augenblick immer für sie da zu sein. Natürlich hat sie keinen blassen Schimmer, wie ich für sie empfinde, denn ich muss erst wissen, das sie auch so fühlt.
Ich brauche ihre vollste Zustimmung, sonst kann ich mich innerlich nicht von meinem Badboy trennen.„LANDO??" die Stimme wird dringender und ich weiß, dass ich jetzt gehen muss! Wir lächeln uns kurz an und als ich mich umdrehe um wieder durch die Masse zu gehen, sehen mich alle Menschen an. Ich schlucke, reibe mir kurz die Hände über die Oberschenkel und beschließe einfach durch sie zu gehen.
Anders wie beim Hinweg, machen mir jetzt alle Platz und ich bin innerhalb weniger Sekunden wieder unten in der Garage.
Mir wird schon Haube und Helm in die Hand gedrückt und ich weis, dass ich jetzt volle Konzentration brauche.Als ich ins Auto hüpfe, sehe ich den Regen auf die Straße prasseln.
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Meilenweit entfernt (Teil2)
Fiksi Penggemar-Der härteste Kampf ist zwischen dem, was du in deinem Kopf weißt, und dem, was du in deinem Herzen fühlst.-