Kapitel II

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Der Älteste mit den bläulich-schwarzen Haaren hieß Joey. Der zwölf-jährige sagte recht wenig und schien mir ein ziemlich braver Junge zu sein.
Danach folgten Tai und Matt, beide Elf Jahre alt und wie Tag und Nacht. Wahrend Tai es in seiner Risikobereitschaft manchmal übertrieb, war Matt lieber zu vorsichtig, um die anderen zu schützen. Matt war es auch, der mich gefunden hatte.
Wie ich jeweils zehn Jahre alt waren Izzy, ein ziemlicher Computer-fan, Mimi, verwöhnte Tochter aus reichem Hause und Sora, die meiner Meinung nach mit ihrer selbstlosen Art alle zusammenhielt. Das Nesthäkchen, der achtjährige T.K. war der kleine Bruder von Matt. Trotz seines Alters war er ein vollwertiges Mitglied und bestach - wie ich selbst erfahren durfte - gerade durch seine kindliche Unschuld.
Tai war-glaub ich-der Anführer der Digiritter, auch wenn sie eigentlich eine Demokratie hatten.
"Und ihr habt jeder ein Digimon?"
Mimi lachte "Klar!"
So lernte ich die Digimon kennen.
Sie existieren!
Sie waren tolle Wesen, alle gänzlich unterschiedlich in Aussehen und Charakter. Sie alle ähnelten ihren zugehörigen Menschen. Der 'Dino' den ich gegen Seadramon kämpfen gesehen hatte gehörte zu Tai - stark, mutig, manchmal übereifrig.
Gabumon, Matts Digimon tat alles für seine Freunde,
Izzy's Digimon Tentomon konnte irgendwie mit Strom arbeiten.
Mimis Digimon Palmon war stets ihrer Meinung - und Mimi- treu.
Biomon, welches zu Sora gehörte, war immer zu allen freundlich, man musste Biomon einfach mögen.
Und T.K.'s Patamon - es war das einzige, was noch nicht digitiert ist (digitieren ist, wenn die Digimon durch die Kraft ihrer Menschenfreunde ein höheres Level erreichen).
Es wurde manchmal nicht wie ein gleichwertiges Digimon behandelt, trotzdem behielt es immer die Hoffnung, eines Tages alle zu retten!
Als Digiritter würde auch ich mein Digimon finden und trainieren. Doch anders als die anderen hatte ich keine Eigenschaft, die mich ausmachte, nichts, wofür ich stand.
Jeder Digiritter hatte ein Wappen. Die Wappen ermöglichten den Digimon ein höheres Digitationslevel. Jedes Wappen stand für eine Eigenschaft:
Joey trug das Wappen der Verlässlichkeit, Tai das des Mutes, Matt das Wappen der Freundschaft. Izzys Wappen stand für Wissen, Mimis für Aufrichtigkeit und Soras für die Liebe. Der kleine T.K. war der Digiritter der Hoffnung.
Sie alle hatten ihr Wappen gefunden, als sie gerade diese ihre Eigenschaft bewusst zeigten.
Doch wie sollte ich meine Eigenschaft erkennen?
Ich hatte Angst!
Angst,
meine Eigenschaft nicht zu finden. Angst, dass sie nicht zu mir passte. Angst, das Wappen würde meine schlechteste Eigenschaft wählen.
Angst, zu versagen!
Doch ich hatte keine Wahl!
ICH war ein Digiritter. Die anderen verließen sich auf mich - eigentlich verließen sich alle auf mich.
Ich DURFTE sie nicht enttäuschen!
Ich WÜRDE sie nicht enttäuschen!
Also würden wir uns in die Digiwelt aufmachen, um mein Wappen, zuallererst aber um mein Digimon zu finden.
Ich würde es Schaffen!
Ich war nicht länger alleine! Zusammen waren wir stark!

Digimon-Special AdventureWo Geschichten leben. Entdecke jetzt