Kapitel XXV

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May PoV:

Je mehr Azulongmon erzählte, desto mehr Sinn machte alles:
Einst Herrschten die vier Souveränen über die Digiwelt und schützten ihre Bewohner.
Doch eines Tages drang ein Mensch in diese friedliche Welt ein, um sie zu unterwerfen.
Einige Digimon schlossen sich ihm freiwillig an, andere zwangen sie.
Mithilfe seiner Armee griff er schließlich die Souveränen an:
Zuerst Zhuquiaomon im Süden, dann
Baihumon und Ebonwumon im Westen und im Norden.
Azulongmon, das zu der Zeit den Osten bewachte, konnte nur fliehen, weil sich Huanglongmon, der Wächter der Jahreszeiten für es opferte.
Es versteckte sich am Grund eines Sees und rief von dort die Digiritter, bevor es mithilfe seiner heiligen Kräfte Gennai formte, in seinen Körper schlüpfte und sein eigenes Bewusstsein mit dem Siegel der Prophezeiung blockierte.
So war es dem Meister nicht mehr möglich, es ausfindig zu machen.
Jedoch vergingen Jahrhunderte, bis die Digivice zu ihren rechtmäßigen Besitzern fanden.
Währenddessen rief der Meister seinen eigenen Digiritter, um Gennai zu töten.

Natürlich waren wir alle überrascht, dass Gennai eigentlich nie wirklich existiert hatte, doch uns allen war klar, was das alles bedeutete:
Ein Krieg stand an!

Matt PoV:

Endlich verstand ich alles.
Rafael hatte mir alles erzählt!
Er war es, der die Digiwelt einst erschaffen hatte. Zu Beginn war die Digiwelt als Virtual-Reality-Spiel konzipiert, jedoch gelang es einem Hacker, unter dem Nickname "Gennai" in die Digiwelt zu kommen und alle zu manipulieren.
Er selbst konnte gerade rechtzeitig alle Spieler ausloggen, er selbst blieb jedoch in der Digiwelt.
Dort hatte Gennai inzwischen böse Digimon wie Myotismon und Etemon erschaffen und vielen Digimon menschliches Bewusstsein verliehen.
Mithilfe der vier Souveränen, wie er seine Leibwächter nannte, versuchte er Rafael zu töten.
Trotz schwerer Verluste gelang es ihm, drei Souveränen zu töten und Gennai stark zu schwächen.

Um einen weiteren Krieg zu verhindern, rief er Philipp, wie Azusa eigentlich hieß, und gab ihm Impmon, mit der Aufgabe, Böse Digimon zu töten und so Gennai im Schach zu halten.
Gennai hatte jedoch den gleichen Gedanken und erwählte die acht Digiritter, um sie gegen Philipp kämpfen zu lassen.

Als er jedoch erfuhr, dass er jetzt Menschen als Gegner hatte, ließ Philipp sein Impmon zurück, um in die reale Welt zurückzukehren.
Das war dank Gennai jedoch unmöglich geworden.

Gennai und die Digiritter zu töten war zur einzigen Möglichkeit geworden, um zurückzukehren.
Ich dachte, ich wäre in der Lage, diese Aufgabe zu erfüllen, die Digiritter zu töten.
Tai, der mich stets als Rivale sah, Mimi, die sich eh nur für sich interessierte, Joey und Izzi, beide einfach nur Nerds.
So herzlos es auch klingen mag, auch Zora, die so unglaublich naiv war und meinen kleinen Bruder, der in unserer Kindheit eh nie da war, war ich bereit zu töten.
Der Verräter hatte es eh verdient.

Doch als ich dann in diesem Keller stand und ihrem entschlossenen Blick begegnete, wusste ich, dass ich wenigstens May retten wollte.
Sie hatte viel durchgemacht in den letzten Jahren, doch bei den anderen schien sie immer so stark.
Nur an diesem einen Abend am See hatte sie Schwäche gezeigt.
Ich hatte es mir geschworen, als sie sich im Schlaf wegen eines Albtraumes zitternd an mich drückte:
Nie wieder sollte sie in ihrem Leben Angst haben müssen!

Anders als ich erwartet hatte, war Rafael nicht wütend geworden, als ich mich deswegen zurückgezogen hatte.
Im Gegenteil hatte er mir erlaubt, sie zu verschonen und würde mir sogar helfen, sie von den anderen zu trennen.
Auch hatten wir jetzt den Heimvorteil, was unseren Sieg fast gewiss machte.

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