Ich ertappte mich dabei, wie ich immer langsamer wurde, je näher ich dem Lager kam. Ich war unsicher, was ich sagen sollte, wie ich mich entschuldigen sollte. Schon wieder hatte ich sie grundlos angeschrien, ihnen Dinge vorgeworfen, an denen sie keine Schuld trugen. Wahrscheinlich hatten sie sich Sorgen gemacht.
Ich war keine gute Freundin, aber das würde sich jetzt ändern:
Ich hatte den Beschluss gefasst, für die anderen da zu sein, genauso wie sie für mich da waren.Plötzlich hörte ich jemanden Kreischen und musste mit Schrecken feststellen, dass die Stimme zu T.K. gehörte.
Ohne darüber nachzudenken rannte ich los, bremste jedoch kurz vor dem Camp ab und ging hinter einem Busch in Deckung. Es brachte nichts, in den Kampf zu stürmen, ohne die Zahl und Stärke seiner Gegner einschätzen zu können.Es waren zwei, die beide Ähnlichkeit mit Menschen hatten, besser gesagt ein Vampir und ein Zauberer und eine Katze.
Der Zauberer hielt den zappelnden Jungen mit Magie in der Luft, während der Vampir ihn böse anstarrte.
"Wo ist der achte Digiritter?" Schrie der Vampir.
T.K. antwortete nicht. Niemals würde er mich verraten.
Auf einen Wink hin kratzte ihm die Katze mit einer eleganten Bewegung übers Gesicht.
"Und wo sind die anderen sechs?"
Wieder wollte der Junge sich weigern zu antworten, doch als es ihm eine Kralle an die Kehle hielt schluchzte er auf.
"Sie suchen den achten Digiritter"
Der Vampir lachte dreckig auf. "Na geht doch. Wizardmon, beseitige ihn!"
Das war Wizardmon? Dieses Monster, das gerade einen meiner Freunde töten wollte?
T.K. hing da nur wegen mir. Sie waren auf der Suche nach mir. Das war ungerecht.Instinktiv rannte ich auf die Lichtung. "Ihr wollt mich? Ich bin hier. Lasst T.K. in Ruhe!"
"May. NEIN! Myotismon wird dich vernichten!" Seltsamerweise war es nicht T.K. der mich warnte, sondern Wizardmon.
Doch es war zu spät: Myotismon hatte mich bereits entdeckt und mit einer schnellen Bewegung so gepackt, dass ich unfähig war, mich zu bewegen. "Also May heißt unser achter Digiritter. Freut mich, dich kennenzulernen. Und wie es aussieht bist du sein Digipartner, Wizardmon?"
Mit einer ruckartigen Bewegung schaffte ich es, mich loszureißen und stellte mich neben Wizardmon. "Du musst das nicht tun! Lass den kleinen los. Es ist nicht fair, dass er wegen mir leidet! Bitte."
Tatsächlich verschwand der Lichtstrahl, der T.K. festhielt, woraufhin er sofort weglief.
Gerade als ich mich wieder zu Myotismon umdrehen wollte griff mich die Katze mit ihrer Attacke Blitzpfote an.
Gleichzeitig wurde Wizardmon von einem großen, von Myotismon gerufenen Schatten zu Boden geworfen.
Leblos blieb es an einem Baum liegen. Es war schwer verletzt, ohne etwas verbrochen zu haben. Es litt zu unrecht, weil es versucht hatte, mir zu helfen.
Plötzlich leuchtete in meiner Hand ein weißes Licht auf und materialisierte sich zu einem Digivice. Um meinen Hals hing auf einmal ein Amulett mit meinem Wappen:
Gerechtigkeit"Wizardmon! Du musst digitieren!"
DU LIEST GERADE
Digimon-Special Adventure
FanfictionFür May war das Leben schon lange nicht mehr so leicht wie für andere. Nachdem sie als Kind mitten in Tokyo kämpfende Monster gesehen hatte verlor sie alles. Von ihrer Familie verstoßen landete sie erst in der Psychiatrie, dann auf der Straße. Doch...