Ich seufzte tief, als ich die Tür hinter mir schloss. Das Schmetterlingsanwesen lag endlich hinter mir, und ich konnte wieder etwas Ruhe finden... zumindest dachte ich das. Mein Blick fiel erneut auf den zerknitterten Brief von Kokushibo, der immer noch auf dem Tisch lag. Ich hatte keine Ahnung, wer dieser Typ war, oder warum er mir geschrieben hatte, und eigentlich war es mir auch egal. Ich hatte diesen Brief heute vor meiner Tür gefunden.
„Ach, was soll's", murmelte ich, griff den Brief und knüllte ihn zusammen. Dann landete er direkt im Papierkorb. Endlich... dachte ich erleichtert und ließ mich auf das Bett fallen. Doch kaum hatte ich die Augen geschlossen, klopfte es erneut an der Tür.
„Wirklich?", grummelte ich leise und stand widerwillig auf. Als ich die Tür öffnete, stand niemand anderes als Giyu vor mir.
„Oh... Giyu? Was machst du hier?", fragte ich und musterte ihn verwirrt.
„Ich... wollte dich eigentlich nur kurz sprechen", antwortete er in seinem ruhigen, aber immer leicht melancholischen Ton. „Und... einen Rat fragen."
„Einen Rat? Von mir?", erwiderte ich, überrascht. „Um was geht's denn?"
Giyu sah kurz zur Seite, bevor er fortfuhr. „Es ist... wegen Shinobu. Sie war heute sehr... nun, sagen wir... auffällig zu dir, oder?"
Ich verdrehte die Augen. „Du meinst, dass sie mich ständig als ihr Versuchskaninchen benutzt? Ja, das ist wirklich... auffällig."
Giyu nickte langsam. „Ja, das dachte ich mir. Ich... wollte dir nur sagen, dass es wichtig ist, ihr ein bisschen aus dem Weg zu gehen, wenn du das Gefühl hast, dass sie es übertreibt."
Ich grinste schief. „Danke für den Rat, Giyu. Aber warum kommst du deswegen hierher? Du hättest mir das doch morgen sagen können."
Er zögerte kurz und schaute dann in den Raum hinter mir. „Hast du... den Brief gelesen?"
„Den von Kokushibo? Nö. Den habe ich zerknüllt und weggeschmissen", erklärte ich und deutete auf den Papierkorb. „Warum?"
Giyu runzelte die Stirn. „Muichiro... dieser Name... der ist mir nicht unbekannt. Kokushibo... ist kein gewöhnlicher Mensch."
„Und wer ist er dann?", fragte ich, jetzt neugierig.
Giyu sah mich ernst an. „Kokushibo ist ein hochrangiger Dämon... und einer der gefährlichsten. Wenn er dir einen Brief geschrieben hat, könnte das bedeuten, dass er etwas von dir will – oder dich beobachtet."
Ein leichter Schauer lief mir über den Rücken. „Ein Dämon? Warum sollte er mir schreiben?"
„Das ist die Frage", sagte Giyu und blickte ernst auf den zerknüllten Brief. „Vielleicht solltest du ihn doch lesen."
Widerwillig griff ich in den Papierkorb und holte den zerknitterten Brief heraus. „Na gut... aber wenn da irgendetwas Komisches drinsteht, dann..."
„Ich bin hier", beruhigte mich Giyu.
Ich öffnete den Brief und begann zu lesen. Die Worte waren in einer eleganten, beinahe altmodischen Schrift geschrieben:
„An Muichiro Tokito, Nebelsäule der Dämonenjäger.
Wir werden uns bald begegnen. Einzig du könntest die Verbindung zu jener Vergangenheit verstehen, die deine Existenz überschattet. Die Zeit wird uns vereinen, ob du willst oder nicht.
Kokushibo."
Ich starrte auf die Worte und fühlte, wie sich ein unbehagliches Gefühl in mir ausbreitete. „Was soll das heißen? 'Verbindung zur Vergangenheit'?"
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The Unfair Life Of The Mist Hashira [Muichiro FF]
FanfictionMuichiro war als kleines Kind entführt worden. Er konnte sich nun mit 10 Jahren nicht mehr an seine Familie erinnern. Er hatte keine schöne Kindheit gehabt und war immer zu einer anderen "Familie" gekommen. Mit 4 war er zu seinem Vorfahren Kokushibo...