Die Nächte waren oft die schlimmsten. In der Dunkelheit, allein in meinem Zimmer, überkam mich manchmal das Gefühl, dass etwas in mir lauerte. Etwas Dunkles und Unbekanntes. Es war nicht nur die Angst vor den Dämonen, sondern etwas, das tief in mir war, das mich zu verschlingen drohte. Manchmal fühlte es sich an, als ob mein eigenes Blut gegen mich arbeitete.
Ich erinnere mich an den Abend, als ich wieder einmal das Bewusstsein verlor. Ich war gerade dabei, ein Training zu beenden, als mir plötzlich schwindelig wurde. Die Sonne war untergegangen und die Kälte der Nacht hatte mich erreicht. Mein Herz raste, und ich fühlte, wie mein Körper schwächer wurde. Ich versuchte, mich auf den Füßen zu halten, aber es war, als ob die Erde sich unter mir bewegte.
„Muichiro!", rief Obanai besorgt, als ich taumelte. „Was ist los?"
Ich konnte nichts sagen. Mein Kopf fühlte sich an, als würde er gleich explodieren, und dann wurde alles schwarz. Ich erinnere mich, wie ich das Gefühl hatte, in einen tiefen Abgrund zu fallen, und dann war ich einfach weg.
Als ich wieder aufwachte, war ich in meinem Zimmer. Die Wände waren vertraut, aber mein Körper fühlte sich fremd an. Ich saß auf meinem Bett und bemerkte, dass ich schwitzte. Mein Herz hämmerte, und ich spürte ein pulsierendes Gefühl in meinen Adern, als ob mein Blut kochte.
„Muichiro, du musst dich ausruhen", hörte ich Obanai sagen, der neben mir saß. „Du hast dich zu sehr angestrengt."
„Ich... ich weiß nicht, was mit mir los ist", stammelte ich und sah ihn an. „Manchmal fühle ich mich, als würde mein Blut nicht richtig zirkulieren. Es ist, als würde es... gegen mich arbeiten."
„Das kann nicht sein", antwortete er skeptisch und runzelte die Stirn. „Vielleicht hast du dich einfach überanstrengt. Du bist noch so jung."
Ich wollte ihm sagen, dass ich nicht nur überanstrengt war. Es war mehr. Etwas, das ich nicht erklären konnte. Die Realität war, dass ich immer wieder auf die Verbindung zwischen mir und den Dämonen stieß, die ich bekämpfte. Es gab Zeiten, da dachte ich, ich könnte ihren Hunger spüren. Es war unheimlich und beunruhigend.
„Aber was ist, wenn ich nicht nur ein Dämonenjäger bin?", fragte ich, während ich die Kante meines Bettes anstarrte. „Was, wenn ich mehr als das bin?"
Obanai sah mich an, als würde er versuchen, die Worte zu verstehen. „Du bist ein Dämonenjäger, Muichiro. Nichts mehr, nichts weniger. Lass diese Gedanken nicht deinen Geist vergiften."
„Ich weiß, was ich gesagt habe, aber..." Ich hielt inne und atmete tief ein. „Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich nicht allein in meinem Körper bin. Manchmal spüre ich einen Drang, etwas anderes zu sein."
Obanai schüttelte den Kopf. „Du bist derjenige, der die Dämonen besiegt. Du musst dir selbst vertrauen. Lass dich nicht von deinen eigenen Gedanken in die Irre führen."
„Aber was ist, wenn ich nicht genug bin?", flüsterte ich. „Was, wenn das, was ich in mir trage, stärker ist als ich?"
In diesem Moment kniete er sich vor mich. „Hör zu, Muichiro. Was auch immer du in dir trägst, du bist stärker als das. Du bist die Nebelsäule, und das ist deine Bestimmung. Du hast das Potenzial, die Dunkelheit zu besiegen, die in dir wohnt."
Ich sah ihn an und fühlte, wie sich die Tränen in meinen Augen stauten. „Ich will es glauben", gab ich zu. „Aber ich habe Angst. Ich habe Angst, dass ich eines Tages die Kontrolle verlieren und zu dem werden könnte, was ich bekämpfe."
„Das wird nicht passieren, solange du dich daran erinnerst, wer du bist und wofür du kämpfst", sagte er eindringlich. „Du bist nicht allein in diesem Kampf. Wir stehen alle hinter dir, Muichiro. Du bist nicht nur ein Kämpfer, du bist unser Freund."
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The Unfair Life Of The Mist Hashira [Muichiro FF]
FanfictionMuichiro war als kleines Kind entführt worden. Er konnte sich nun mit 10 Jahren nicht mehr an seine Familie erinnern. Er hatte keine schöne Kindheit gehabt und war immer zu einer anderen "Familie" gekommen. Mit 4 war er zu seinem Vorfahren Kokushibo...