Als die Nacht hereinbrach, saß ich in meinem Zimmer und starrte auf den Boden. Der Gedanke an Amane und ihre Worte ließ mir keine Ruhe. Was, wenn sie tatsächlich recht hatte? Ich dachte an alles, was ich über meine Familie wusste, und die geheimen Geschichten, die mir Kokushibo manchmal erzählt hatte. Doch die Zweifel nagten an mir. Schließlich hörte ich das Geräusch von Schritten, die sich meinem Zimmer näherten.
„Muichiro?" Kokushibos Stimme klang tief und ernst, und ich wusste, dass er hereinkommen würde. Ich versuchte, meine Gedanken zu ordnen und mein Gesicht neutral zu halten, doch mein Herz klopfte wild in meiner Brust.
Er trat ein und schloss die Tür hinter sich. „Ich hoffe, du bist bereit für dein Blut," sagte er und sah mich an. Seine Augen waren kühl, aber in ihnen lag auch eine gewisse Sorge.
„Ja, ich bin bereit", murmelte ich, während ich ihm folgte. Ich setzte mich auf den Boden und hielt mein Bein hoch, damit er mir wie gewohnt den kleinen Schnitt zugefügt konnte.
Während er arbeitete, wagte ich es, ihm von Amane zu erzählen. „Kokushibo", begann ich vorsichtig, „ich habe heute eine Frau getroffen. Sie heißt Amane Ubuyashiki."
Kokushibo erstarrte für einen Moment, dann setzte er seine Arbeit fort, ohne mich anzusehen. „Was hat sie gesagt?"
„Sie... sie sagte, dass ich von einem großen Schwertkämpfer abstamme und dass ich mich den Dämonenjägern anschließen sollte." Ich fühlte mich seltsam verletzlich, als ich seine Reaktion beobachtete. „Ich habe abgelehnt. Mein Platz ist hier, bei dir."
„Und was hast du gedacht, als sie dir das erzählt hat?", fragte er mit einer Stimme, die so kalt wie Eis war.
„Ich... ich weiß nicht. Es machte mich nur nachdenklich. Sie meinte, ich habe das Potenzial für mehr, als ich hier habe. Dass ich etwas verändern könnte." Ich hielt den Atem an, als ich seinen Blick bemerkte. „Aber ich will nicht gehen, Kokushibo. Du bist meine Familie."
Seine Augen verengten sich, und ich spürte, dass ich eine Grenze überschritt. „Du solltest niemals mit solchen Menschen sprechen", sagte er, seine Stimme hatte einen scharfen Unterton. „Dämonenjäger sind gefährlich und ihre Motive sind niemals rein."
„Aber sie könnte mir helfen! Sie könnte mir etwas über meine Vergangenheit erzählen!"
Kokushibo schnitt mir das Wort ab, als er mir das Blut abnahm. „Hör auf, Muichiro. Ich bin es leid, dass du dich mit diesen Gedanken herumschlägst. Du weißt nicht, was du tust."
„Ich bin nicht mehr das kleine Kind, das du gefunden hast!", protestierte ich, als ich das Blut zurückfließen ließ und mich zusammenzog. „Ich möchte mehr wissen!"
Ein Moment der Stille fiel über uns, während er sich zurücklehnte und die Klinge in der Hand hielt. Ich konnte die Spannung in der Luft förmlich spüren.
„Du bist noch nicht bereit, das zu verstehen.", erwiderte er schließlich mit einer seltsamen Mischung aus Zorn und Sorge. „Und für dein eigenes Wohl werde ich dir Hausarrest erteilen."
Ich blinzelte ungläubig. „Hausarrest? Was? Warum? Ich habe nichts falsch gemacht!"
„Du bist nicht in der Lage, die Gefahren zu erkennen, die die Welt da draußen birgt. Du verstehst nicht, was für eine Bedrohung diese Menschen für dich sind", erklärte er mit einer scharfen Stimme, die mir den Atem raubte.
„Aber..." Ich öffnete den Mund, um zu protestieren, doch er hob die Hand, um mich zu stoppen.
„Es ist nicht zur Diskussion, Muichiro. Du wirst hierbleiben und an deinem Training arbeiten. Ich kann es mir nicht leisten, dass du dich mit solchen Menschen einlässt. Du musst dir über deine Sicherheit im Klaren sein."
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The Unfair Life Of The Mist Hashira [Muichiro FF]
FanfictionMuichiro war als kleines Kind entführt worden. Er konnte sich nun mit 10 Jahren nicht mehr an seine Familie erinnern. Er hatte keine schöne Kindheit gehabt und war immer zu einer anderen "Familie" gekommen. Mit 4 war er zu seinem Vorfahren Kokushibo...