Nach einer Woche hatte ich mich daran gewöhnt, Shinobus Versuchskaninchen zu sein. Es war eine seltsame Routine geworden, in der ich die ständigen Tests und Befragungen ertrug. Es war nicht so, dass ich das gerne tat, aber ich wusste, dass es notwendig war, um herauszufinden, ob ich noch menschlich oder etwas anderes war.
Eines Tages, während ich wieder auf der Liege saß und Shinobu sich über ihre Notizen beugte, fragte ich: „Wirst du mich denn irgendwann wieder los, oder bist du jetzt für immer an mich gebunden?"
Shinobu schaute auf und grinste. „Oh, Muichiro, das hängt ganz von dir ab! Solange du mir interessante Daten lieferst, könnte ich dich sogar als meinen persönlichen Assistenten behalten."
„Toll, genau das wollte ich hören!", entgegnete ich sarkastisch. „Mein Leben als Assistent einer verrückten Ärztin, die mich als Laborratte behandelt."
„Komm schon, es macht doch Spaß!", sagte sie lachend und schüttelte den Kopf. „Du bist der erste Mensch, der mir so viele interessante Ergebnisse liefert!"
„Interessant ist ein seltsames Wort dafür", murmelte ich, während ich mir überlegte, wie lange ich noch in dieser Rolle feststecken würde. „Aber was genau machst du mit den Ergebnissen?"
„Nun, ich will verstehen, was das Dämonenblut in dir bewirken kann", erklärte sie. „Und wie es deine Kräfte beeinflusst. Es könnte auch nützlich sein, um zu lernen, wie man anderen Dämonenjägern helfen kann, die in ähnlichen Situationen sind."
„Also bin ich nur ein Versuch, um anderen zu helfen?" Ich konnte nicht anders, als ein wenig enttäuscht zu sein.
„Nicht nur das!", sagte sie energisch. „Du bist einzigartig. Deine Erfahrungen, deine Kämpfe, sie alle haben Bedeutung!"
„Kämpfe? Ich kann mich kaum daran erinnern, was ich überhaupt getan habe, als ich gegen Dämonen gekämpft habe", gab ich zu. „Ich weiß nur, dass ich es getan habe."
„Das ist in Ordnung", beruhigte sie mich. „Wir werden gemeinsam herausfinden, was du wirklich bist. Und vielleicht kommen deine Erinnerungen zurück. Das könnte auch ein Teil meiner Forschung sein."
Ich dachte einen Moment nach und fragte dann: „Und was, wenn ich kein Mensch mehr bin? Was passiert dann?"
Shinobu sah mich ernst an. „Dann werde ich dich immer noch als meinen Freund betrachten, ganz egal, was in dir ist. Du bist nicht allein, Muichiro. Wir alle sind hier, um uns gegenseitig zu unterstützen."
„Das klingt nach einem seltsamen Familiensinn für eine Gruppe von Dämonenjägern", murmelte ich.
„Genau!", rief sie begeistert. „Und denk daran, wir kämpfen gegen Dämonen. Wir sollten einander unterstützen, egal in welcher Form wir sind!"
Ich nickte nachdenklich. Es war beruhigend zu wissen, dass ich nicht allein war, selbst wenn ich mit etwas kämpfte, das ich nicht ganz verstand.
Ein paar Tage später saß ich wieder auf der Liege, und Shinobu hatte ein neues Experiment vorbereitet. „Heute werden wir etwas anderes ausprobieren", sagte sie, während sie eine kleine Maschine neben mir aufbaute.
„Was jetzt?", fragte ich skeptisch.
„Es ist ein Gerät, das deine körperlichen Reaktionen überwacht, während ich dir ein wenig von meinem Gift gebe", erklärte sie. „Es wird dir helfen, deine Grenzen besser zu verstehen."
„Gift?", wiederholte ich schockiert. „Du willst mich mit Gift experimentieren?!"
„Es ist ein sicheres Gift!", sagte sie schnell. „Ich muss wissen, wie dein Körper darauf reagiert. Denk dran, ich bin die beste Medizinerin, die es gibt!"
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The Unfair Life Of The Mist Hashira [Muichiro FF]
FanfictionMuichiro war als kleines Kind entführt worden. Er konnte sich nun mit 10 Jahren nicht mehr an seine Familie erinnern. Er hatte keine schöne Kindheit gehabt und war immer zu einer anderen "Familie" gekommen. Mit 4 war er zu seinem Vorfahren Kokushibo...