In dem sanften Licht des späten Nachmittags, das durch die Fenster des Anwesens von Shinobu Kocho fiel, lag ich auf einem gemütlichen, aber etwas zu bequemen Behandlungstisch. Die Wände waren geschmückt mit kunstvollen, floralen Motiven, die das Gefühl einer blühenden Oase vermittelten. Doch der Anblick der schönen Räume konnte den Schatten nicht vertreiben, der mich bedrückte. Ich war nicht hier, um mich zu entspannen. Ich war hier, um behandelt zu werden, und gleichzeitig fühlte ich mich wie eine Laborratte in einem Experiment, dem ich nicht zugestimmt hatte.
Shinobu, die Insekten-Säule und brillante Ärztin, stand über mir, ihre dunklen Augen funkeln vor Enthusiasmus. Ihre schmale Gestalt war in ein weißes, elegantes Kimono gehüllt, und sie hatte ihr Haar zu einem perfekten Zopf gebunden, der ihr Gesicht umrahmte. Sie sah wunderschön aus, doch ihre Schärfe und ihr analytischer Blick erinnerten mich daran, dass ich in der Gegenwart einer Meisterin war – einer Meisterin der Medizin, aber auch einer Meisterin der Manipulation.
„Lass mich sehen, wie sich deine Wunden entwickeln", sagte sie mit einer Stimme, die so süß klang wie der Honig, den sie oft verwendete. „Ich bin so neugierig auf die Auswirkungen meiner letzten Injektion."
„Ich fühle mich nicht wie ein Patient, Shinobu", antwortete ich, versuchte, die Schärfe in meiner Stimme zu dämpfen. „Ich habe das Gefühl, ich bin ein Experiment."
„Experiment? Oh, das klingt nicht gut", schmunzelte sie und blinzelte mir mit einem Hauch von Unschuld zu. „Aber du bist doch mein Patient, und ich bin dafür verantwortlich, dass du wieder gesund wirst. Es ist nur... manchmal muss ich meine Methoden anpassen, um die besten Ergebnisse zu erzielen."
Ich wusste, was sie meinte. In der Vergangenheit hatte ich bereits einige ihrer „Experimente" überlebt, und obwohl ich ihr Talent bewunderte, war es schwer, die Vorstellung abzuschütteln, dass ich für sie ein Testobjekt war. Sie war eine Genialität, aber auch eine Person, die ihre eigenen Grenzen oft überschritt.
„Kann ich nicht einfach ein normales Heilmittel bekommen, ohne dass du es mit einer deiner schrecklichen chemischen Mischungen kombinierst?" fragte ich und versuchte, einen Hauch von Humor in meine Stimme zu bringen, obwohl mir die Magengegend schmerzte.
„Wo bleibt denn da der Spaß?", erwiderte sie, während sie ihre Instrumente zusammenstellte. „Ich habe neue Techniken entwickelt, die wir ausprobieren könnten. Es könnte dir helfen, schneller zu heilen. Oder vielleicht die Art und Weise, wie du dich bei der nächsten Begegnung mit einem Dämon verhältst, ändern."
„Das klingt nicht beruhigend", murmelte ich, als ich bemerkte, wie sie mit einem kleinen Spritzgerät hantierte, das mit einer grünlichen Flüssigkeit gefüllt war. „Ich habe nicht vor, noch einmal zu kämpfen."
„Oh, das wäre so langweilig!", sagte sie mit einem schelmischen Lächeln. „Kämpfen gehört zum Leben eines Demon Slayer. Glaub mir, ich weiß, wovon ich spreche. Wir sollten uns nicht von ein paar Verletzungen abschrecken lassen."
Mit einem kurzen Schauer der Vorahnung sah ich, wie sie die Spritze auf eine kleine Nadel vorbereitete, während sie sich Notizen in einem dicken Buch machte. „Jetzt, halte still!", befahl sie mit einer Autorität, die keinen Widerspruch duldete.
Ich nickte, obwohl mein Magen sich verkrampfte und ich die innere Unruhe nicht abschütteln konnte. „Ich bin bereit... glaube ich."
Als sie die Nadel ansetzte, spürte ich einen scharfen Schmerz. Es war nicht das erste Mal, dass ich Schmerz erdulden musste, und dennoch brannte es wie Feuer in meiner Haut. Ein unkontrollierbarer Reflex ließ mich zusammenzucken. „Verdammtes Miststück!", entfuhr es mir, und ich schlug meine Hand gegen die Tischkante.
„Halt still, das ist für dein eigenes Wohl!", rief Shinobu scharf und sah mich mit einer Mischung aus Besorgnis und Entschlossenheit an. „Es wird bald vorbei sein."
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The Unfair Life Of The Mist Hashira [Muichiro FF]
Fiksi PenggemarMuichiro war als kleines Kind entführt worden. Er konnte sich nun mit 10 Jahren nicht mehr an seine Familie erinnern. Er hatte keine schöne Kindheit gehabt und war immer zu einer anderen "Familie" gekommen. Mit 4 war er zu seinem Vorfahren Kokushibo...