Im Dorf der Schwertschmiede herrschte die typische emsige Atmosphäre – Hämmern und Klopfen erfüllten die Luft, während die Schmiede fleißig an den Schwertern arbeiteten. Nachdem ich jedoch eine Weile herumgelaufen war und jeden Winkel des Dorfes abgesucht hatte, wurde mir klar, dass mein neuer Schmied nicht aufzufinden war. Ein wenig irritiert blieb ich stehen und ließ meinen Blick über die Reihen der Werkstätten schweifen.
Plötzlich kam ein älterer Schmied auf mich zu. „Bist du Muichiro Tokito?" fragte er, seine Maske verschoben und verschmiert von Ruß.
„Ja", antwortete ich kurz angebunden. „Ich suche meinen neuen Schmied. Wissen Sie, wo er ist?"
Der Schmied kicherte leise. „Oh, dein neuer Schmied ist ein besonderer Fall, Junge. Er heißt Kanemori und hat manchmal die Angewohnheit, einfach... zu verschwinden. Sehr eigen, dieser Junge."
Ich starrte ihn kurz an. „Verschwinden? Also arbeitet er nicht an meinem Katana?"
„Keine Sorge! Wenn er dir als Schmied zugeteilt wurde, wird er sich bestimmt um dein Schwert kümmern. Aber... er könnte ein wenig schwer zu finden sein." Der Schmied zwinkerte mir zu. „Wenn ich du wäre, würde ich in den Wäldern suchen. Er geht dort gerne spazieren, sagt er brauche die Ruhe für neue Inspirationen."
Ein leises Seufzen entwich mir. Ein Schmied, der lieber durch die Wälder streift, anstatt zu schmieden? Das war alles andere als ideal. Trotzdem machte ich mich auf den Weg in Richtung der umliegenden Wälder. Es war ungewöhnlich, einen Schmied zu haben, der nicht ständig in seiner Werkstatt war.
Nach einer Weile des Suchens und der schmalen Pfade, die durch den Wald führten, hörte ich schließlich ein leises, melodisches Summen. Neugierig schlich ich näher, und dort, auf einer Lichtung unter einem Baum, saß ein junger Mann mit einer Schmiedemaske und einem sorglosen Lächeln im Gesicht. Er hielt ein Stück Metall in der Hand und schien gedankenverloren damit zu spielen.
„Bist du Kanemori?" fragte ich und trat näher.
Er sah mich auf, überrascht, als ob er gerade erst bemerkt hätte, dass jemand da war. „Oh! Ja, das bin ich. Und du musst... Tokito sein, richtig? Das schartigste Katana der ganzen Region?"
Ich spürte ein kleines bisschen Wut in mir aufsteigen, aber hielt mich zurück. „Ja. Ich habe monatelang gegen Dämonen gekämpft. Mein Katana ist dringend reparaturbedürftig."
Kanemori lachte leise. „Verstehe, verstehe. Aber es geht nicht nur um Reparaturen, junger Krieger. Es geht um... Energie! Dieses Katana spiegelt deine Seele wider. Und um es perfekt zu schmieden, brauche ich die richtige Inspiration."
„Meine Seele...?", fragte ich und zog eine Augenbraue hoch. „Also brauchen Sie Inspiration, um ein funktionierendes Schwert zu schmieden?"
„Ganz genau!" Kanemori sprang auf und hielt mir das kleine Metallstück entgegen, als ob es das Größte der Welt wäre. „Ein Schwert ist mehr als nur ein Werkzeug, verstehst du? Es ist eine Erweiterung deines Geistes, deines Willens! Und wenn ich nicht das richtige Gefühl habe, dann wird dein Katana niemals seine wahre Stärke entfalten."
Ich starrte ihn an, unsicher, ob ich das ernst nehmen sollte. „Aber... bedeutet das, dass Sie nicht einmal mit dem Schmieden angefangen haben?"
„Ähm... vielleicht?", grinste er. „Aber keine Sorge, Tokito. Ein Meisterwerk braucht Zeit. Und wenn ich mich richtig inspiriert fühle, dann wird dein neues Schwert so mächtig sein, dass du Dämonen mit einem einzigen Hieb besiegen kannst!"
Seufzend setzte ich mich auf einen nahegelegenen Felsen. „Also soll ich hier warten, bis Sie inspiriert sind?"
„Exakt!" Kanemori nickte eifrig. „Du bist nicht zufällig musikalisch, oder? Ein bisschen Musik hilft manchmal dabei, die Ideen ins Fließen zu bringen."
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The Unfair Life Of The Mist Hashira [Muichiro FF]
FanfictionMuichiro war als kleines Kind entführt worden. Er konnte sich nun mit 10 Jahren nicht mehr an seine Familie erinnern. Er hatte keine schöne Kindheit gehabt und war immer zu einer anderen "Familie" gekommen. Mit 4 war er zu seinem Vorfahren Kokushibo...