《Kapitel 22》

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Am nächsten Morgen lag eine bedrückende Stille über dem Anwesen. Die Nachrichten über Kyojuro Rengokus Tod hatten sich wie ein Lauffeuer verbreitet, und die gesamte Demon Slayer Gemeinschaft war in Trauer. Ich saß in meinem Zimmer, das Licht fiel durch das Fenster und beleuchtete die Staubpartikel, die in der Luft schwebten. Doch selbst dieser Anblick konnte meine Gedanken nicht klären. Ich fühlte mich innerlich leer und unfähig, die Trauer zu zeigen, die ich in mir spürte.

Plötzlich hörte ich Klopfen an meiner Tür. „Muichiro! Bist du da?", rief Tengen, seine Stimme klang besorgt. „Komm raus! Wir müssen reden."

Ich schwieg und zog mich weiter in die Dunkelheit meines Zimmers zurück. Tengen war immer laut und überdreht, und ich hatte das Gefühl, dass er meine Stille nicht verstehen konnte. Das Klopfen hörte nicht auf. „Muichiro, du kannst nicht einfach hier drin bleiben! Wir alle sind betroffen von Kyojuros Tod. Du musst zu uns kommen!"

Ich antwortete nicht. Was hätte ich auch sagen sollen? Ich war nicht in der Lage, mit den anderen zu sprechen. Ein Teil von mir wollte die Unterstützung und das Mitgefühl der anderen, doch ein größerer Teil fühlte sich unwohl bei dem Gedanken, meine Gefühle zu zeigen. Und so blieb ich still, als Tengen sich schließlich zurückzog und seine Stimme in der Ferne verstummte.

Nach einer Weile klopfte es erneut. Diesmal war es Obanai. „Muichiro, ich weiß, dass du da bist. Lass mich bitte hinein. Wir müssen über das Geschehene sprechen."

„Ich habe nichts zu sagen", murmelte ich leise, obwohl ich wusste, dass er es nicht hören konnte. Ich wollte nicht, dass Obanai meine Schwäche sah, wollte nicht, dass er merkte, wie zerbrochen ich mich fühlte. Ich war die Nebelsäule, die immer stark und ruhig war. So wollte ich es den anderen zeigen.

„Muichiro!", drängte Obanai, seine Stimme war eindringlicher geworden. „Wir sind ein Team, und in Zeiten wie diesen ist es wichtig, dass wir zusammenhalten. Du musst nicht allein sein!"

Ich schüttelte den Kopf, obwohl er es nicht sehen konnte. „Ich bin nicht allein", flüsterte ich, „aber ich kann nicht raus." Ich konnte die Trauer nicht zulassen. Sie würde mich zerfressen, und ich wollte nicht, dass sie mich besiegt.

Ein paar Minuten später hörte ich wieder ein Klopfen, diesmal war es Giyu. „Muichiro, ich bin's. Ich mache mir Sorgen um dich. Lass uns einfach nur reden. Wir müssen nicht über Kyojuro reden, wir können über alles andere sprechen."

Die Verzweiflung in seiner Stimme berührte mich, aber ich blieb stumm. In mir war ein Krieg im Gange. Ich wollte schreien, wollte weinen, wollte alles herauslassen, aber die Worte blieben in mir stecken. Ich wusste nicht, wie ich mich ausdrücken sollte. „Warum kann ich nicht einfach trauern wie die anderen?", dachte ich frustriert.

Stunden vergingen, und ich hörte, wie die anderen Säulen sich im Gemeinschaftsraum versammelten. Ihr Lachen und ihre Stimmen schienen aus der Ferne zu kommen, als ob ich in einer anderen Welt gefangen war. Ich wollte nicht, dass sie mich so sahen, wie ich war – schwach und verletzlich. Ich wollte die Säulen nicht enttäuschen.

Schließlich stand ich auf und ging zum Fenster. Die Sonne schien hell, und die Welt da draußen schien sich nicht um die Tragödie zu kümmern, die uns getroffen hatte. In diesem Moment kam ich mir klein und unbedeutend vor. Ich sah nach unten auf den Garten, wo Sanemi und Tengen sich anscheinend an einen Tisch gesetzt hatten, und ich hörte sie lachen. Wie konnten sie lachen? Kyojuro war tot!

„Das ist es", murmelte ich zu mir selbst. „Ich kann nicht herauskommen. Ich kann nicht zeigen, wie sehr ich leidet."

Plötzlich spürte ich einen stechenden Schmerz in meiner Brust. Es war wie ein verschlossener Schrank, der durch meine Gedanken aufbrach und all die Emotionen, die ich unterdrückt hatte, herausdrängte. Tränen stiegen mir in die Augen, und ich ballte die Fäuste. Ich wollte nicht schwach erscheinen, aber ich wollte auch nicht mehr lügen.

The Unfair Life Of The Mist Hashira [Muichiro FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt