Eight ( Part 4)

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Dass ihre Wege sich schon lange getrennt hatten, und der Weg zu der Kreuzung, an der sie sich getroffen hatten mittlerweile von Gras überwuchert war. Dass nichts mehr so sein würde, wie es in jenem Sommer war, und er sich selbst etwas vormachte, wenn er noch immer an etwas Anderem festhielt. " Es ist nicht deine Schuld", widerholte der ehemalige Durstrang Schüler, dieses Mal ein wenig fester, schneidender als zuvor, als hätte irgendwas seiner Stimme die Sanftheit genommen. Anstatt erneut einen Schritt auf Albus zu zumachen, wich er ein wenig vor ihm zurück, verschränkte die Arme leicht vor dem eigenen Oberkörper, und senkte den Blick ein wenig, las wäre es ihm plötzlich zu viel, den ehemaligen Gryffindor anzusehen. Er war verletzt- irgendwas an den Worten des Älteren schien mehr oder weniger bewusst getroffen zu haben, und ein kleiner Teil von ihm, der das Gefühl hatte, das Herz seines ehemaligen Freundes noch immer gut genug zu kennen, ahnte auch bereits, woran es lag. Es war weniger die Äußerung an sich, die den Schwarzmagier schmerzte als viel mehr das, was er vermutlich glaubte, in ihr gehört zu haben. Die unausgesprochene Mitteilung, die darin mitschwang- der subtile Hauch einer Andeutung, der aber dennoch vorhanden war, besagte, dass es nicht nur die Pläne waren, die Albus bereute, sondern auch das, was die beiden Zauberer einst gehabt hatten, und einst nie hatten loslassen wollen. Das, was mit einem Blutpakt besiegelt worden war, der eigentlich eine Ewigkeit hätte halten sollen. Bereust du es? Schien der blick des Jüngeren die unausgesprochene Frage zu stellen. Bereust du uns?

Eine Frage, die ihm fast unmöglich zu beantworten erschien. Und doch wünschte er sich, er könnte dem Anderen die Traurigkeit abnehmen. Doch wünschte er sich, er könnte ihm sagen, dass er keinen der Momente, die sie einst miteinander geteilt hatten bereute. Gerne würde er ihm sagen, wie sehr er ihn seitdem vermisst hatte, dass ihre kurzen treffe nie ausgereicht hatten, um die Sehnsucht wirklich zu stillen. Doch er konnte es nicht, und so blieb er still, während Gellert erneut das Wort erhob. " Du wolltest ihr mit unseren Plänen helfen. Und auch, wenn du mir dies nicht glauben wist, weil du so sehr darauf bestehst, in mir den zu sehen, den das Ministerium darstellt- ich wollte es auch. Es ist leicht für dich und deine Freunde, in meinen Zielen lediglich das negative zu sehen. Aber ich habe es stets ernst geeint, wenn ich sage, dass niemandem unseresgleichen so etwas widerfahren sollte wie deiner Schwester. Niemand von ihnen sollte in der Lage sein, uns so etwas anzutun, und damit davon zu kommen. Und niemand von uns sollte dazu gezwungen sein, im Versteck zu leben." Gellert stockte- seine Lippen bewegten sich, formten ein weiteres Wort, als gäbe s noch viel mehr, was er hinzufügen sollte, doch statt fortzufahren, hielt er sich selbst vom Weitersprechen ab.

Einen Augenblick lang scheinen seine Gesichtszüge erneut ein wenig erweicht zu sein, während der jüngere Zauberer ein wenig in Erinnerungen schwelgte. An Ariana? An ihren Sommer? Oder war es gar nicht nur Ariana, die er in seine Worte mit einbezog? Konnte es sein, dass die Bitterkeit in den Worten, die Trauer einen Moment lang faste erschreckend nahe kam sich nicht nur auf Arianas verlorene Kindheit bezog- sondern auch auf Gellerts Eigene? Dass er ebenfalls dem nachtrauerte, was verloren gegangen war, als sein Vater starb? Die Tatsache, dass auch er in gewisser weise versteckt gelebt hatte- und das von früher Kindheit an, in einem Manor, dass er nie wirklich hatte zu Hause nennen können? " Und letzten Endes", der meist gesuchteste Schwarzmagier der Zaubererwelt gab ein leises Seufzen von sich. " Letzten Endes warst es nicht du allein, der an dem drei-wege-Duell beteiligt war, nicht wahr? Wir alle haben unseren Teil dazu beigetragen...bis zum fatalen ende hin."

Er presste die Lippen zu einer feinen Linie zusammen, während der Unterkiefer des Mannes sich ein wenig anspannte. Sein Adamsapfel bebte leicht, als er schluckte, und die Arme schlossen sich ein wenig stärker um den eignen Oberkörper. Die Finger krallten sich leicht in die vom Mantel bedeckten Unterarme, gerade genug, als dass Abus jene Geste erkennen konnte. Irgendwas an der leicht gebeugten Haltung, an der Art, wie er den Mantel bewusst oder unbewusst mehr um sich zu zeihen schein, ebenso wie der Mondschein, der die Haut des dunklen Magiers so erschreckend blass erscheinen ließ, verlieh dem Mann etwas Verletzliches. Ebenso wie die Tatsache, dass es ihm schwer zu fallen schein, dem kristallblauen Blick des Rothaarigen Stand zu halten- er tat es, in einer Geste, die fast schon etwas Trotziges hatte, als würde er auf eine Art unbedingt bewiesen wollen, dass er seine Worte einst meinte, dass sein Gegenüber ihnen vertrauen konnte- doch er schien sich schwer damit zu tun. Ebenso wie mit den zuvor gesprochenen Worten- Albus zweifelte seit Jahren daran, dass er Gellert noch immer so gut kannte wie einst, doch wusste-spürte er dennoch, dass sein Gegenüber diese Worte meinte, wie er sie sprach.

The Enemy // GrindeldoreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt