Back to Love

𝖪𝖺𝗉𝗂𝗍𝖾𝗅 𝟥𝟩

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Die fertige Melodie, welche wir Tom zu verdanken haben, ertönt durch Sierras Handy, während Dolores Stimme aus meinem eigenen Handy dringt.
»Dios mío, wir sitzen seit Freitag an diesem Schritt und ihr bekommt ihn immer noch nicht hin«, beschwert sich die Latina-Amerikanerin mit ihrem leichten Akzent.

Dolores ist meine persönliche Choreografin für Musikvideos und Konzerte, die bereits seit Anfang meiner Karriere an meiner Seite arbeitet.
Durch sie habe ich Logen und Ollis kennengelernt, die beide bei ihr ihre Ausbildung als Tänzer absolviert haben, und seitdem halten wir durch unsere Arbeit regelmäßig Kontakt miteinander.

Sierra stößt ein frustriertes Stöhnen aus und stemmt verärgert die Hände in die Seiten.
»Sie hätten sich ruhig einfache Schritte ausdenken können«, murrt sie, wobei ich mir mühevoll ein Schmunzeln verkneife.
»Noch mal!«, ruft Dolores, während ich durch den Videoanruf auf meinem Handy beobachte, wie Sie sich zurück in die Mitte des Studios begibt, in dem ich üblicherweise in Los Angeles meine Choreografien einübe.

Seit dem Kuss mit Zayne letzte Woche Donnerstag ist nicht viel zwischen uns passiert, außer dass Sierra immer noch nichts davon weiß, obwohl sie mir jeden Abend von James' romantischen Gesten in höchsten Tönen berichtet und stolz ihr drittes Date verkündet hat.

Das einzige, was mir versichert, dass der Kuss mit Zayne kein Traum war, sind die heimlichen Küsse, die wir uns gestatten, während einer kurzen fünfminütigen Trainingspause hinter der Tribüne auf dem Sportplatz oder wenn er mich plötzlich beiseitezieht, einen diskreten Blick über die Schule wirft und sicherstellt, dass uns niemand sieht, bevor er seine vollen Lippen auf die meinen presst.

Es ist nicht so, dass Zayne nicht will, dass jemand von unserer veränderten Beziehung weiß. Um genau zu sein, bin ich es selbst, die es noch geheim halten will.
Wir haben zwar noch nichts festes, aber trotzdem befinden wir uns in einer Schule voller hormongesteuerter Teenager, die das Drama so sehr brauchen wie Drogenabhängige ihre Dosis.

Außerdem will ich, dass Sierra die Erste ist, die es von mir erfährt, und nicht von irgendeinem Nachrichtenbericht, der Boulevardpresse oder irgendwelchen Klatsch- und Tratsch Gespräche auf der Mädchen Toilette.

»Uno, dos, tres«, ruft Dolores Stimme und ich beeile mich, meinen Platz einzunehmen und beginne dann, den Schritt mit Sierra zum ersten Klang der Melodie erneut zu üben.
Die Unsicherheit und Konzentration ist ihr deutlich ins Gesicht geschrieben, aber als wir fertig sind, werfen wir kreischend in eine Umarmung.
»Wir haben es geschafft!«, ruft Sierra ungläubig und Dolores murmelt etwas, das ich nicht verstehen kann.

»Fantástico«, sagt Dolores und klatscht enthusiastisch in die Hände.
»Dann machen wir eine kurze Pause und gehen danach die komplette Choreografie durch!«
Sierra und ich nicken gleichzeitig, und dann verschwindet Dolores Gesicht vom Bildschirm und nur noch ihr Name ist zu sehen sowie das Symbol, das sie sich stumm geschaltet hat.

Sierra lässt sich theatralisch auf den etwas staubigen Holzboden fallen, und dabei entsteht ein nicht gerade vertrauenerweckendes Geräusch.
Ich setze mich auf den Hocker am Klavier.
»Stell dich nicht so an!«, sage ich und binde meine Haare zu einem Zopf. »Schließlich musst du nur die wenigen Tanzschritte mit mir tanzen bei unserem Betreten der Bühne, bevor du dich an das Klavier setzt und ich den Rest alleine machen muss.«

Ich lasse meine Hände knacken und Sierra verzieht angewidert das Gesicht. »Du kannst aber auch tanzen«, sagt sie und setzt sich aufrecht hin, wobei sie dabei ihr Oberteil zurecht zieht, das einen kleinen Soja-Soße-Flecken vom Sushi aufweist, das wir vor Beginn der Tanzprobe gegessen haben.

Da wir gerade Mittagspause haben und alle Schüler entweder in der Cafeteria oder auf dem Pausenbereich sind, können wir hier unten ungestört proben und dabei Musik spielen lassen, ohne Angst haben zu müssen, dass jemand uns hört.

Dolores schaltet plötzlich wieder die Kamera an und entstummt sich.
»So Chicas, jetzt noch mal alles geben!« Sierra steht schnell vom Boden auf, und ich stelle mich mit etwas Abstand zu ihr. Dolores zählt von drei herunter, und genau bei drei setzt die Melodie auf Sierras Handy ein, während wir uns in Bewegung setzen.

Nachdem wir die ersten Schritte des Tanzes perfekt ausgeführt haben, bewegt sich Sierra zum Klavier, um die Akkorde zu spielen, während ich mein Mund zum Playback bewege.
In einigen Abschnitten singe ich mit, bis ich schließlich am Ende der Choreografie ankomme und mich langsam auf die Knie sinken lasse.
Sierra spielt die letzten Akkorde und Dolores applaudiert erneut erfreut.

»Wenn ihr weiter so macht, wird euer Auftritt perfekt!«, sagt Dolores aufgeregt und hält ihr Handy direkt vor ihrem Gesicht.
Ich greife ebenfalls nach meinem Handy und halte es ebenfalls vor mein Gesicht. »Danke nochmals für deine Hilfe«, sage ich lächelnd.

Sierra stellt sich neben mich und streckt ihr Gesicht in Richtung Kamera.
»Ja, danke. Ich hab immer noch Muskelkater von Freitag«, sagt sie, und wir alle drei lachen.

Nach einem lockeren Wortwechsel muss Dolores jedoch auflegen, da sie jetzt eine Tanzstunde geben muss.

Ich stecke mein Handy in meine Hosentasche und gehe zu meiner Jacke und Rucksack, um sie hochzuheben.
»Ich muss jetzt zu Erdkunde ...«, seufze ich, wobei Sierra triumphierend grinst. »Also, ich kann jetzt nach Hause gehen, weil mein Lehrer mal wieder krank ist«, sagt sie und verdreht die Augen.
»Er sollte wirklich aufhören so viele Milchshakes im Unterricht zu trinken. Dann hätte er vielleicht auch nicht so viele Magenprobleme.« Ich lache und gemeinsam gehen wir zur Tür.

»Der arme«, murmle ich lachend und will gerade die Tür öffnen, als ich plötzlich innehalte und Sierra verwirrt anschaue.
»Hast du etwa vergessen, die Tür zuzumachen?«, frage ich, wobei ich auf die Tür zeige, die bereits einen kleinen Spalt geöffnet ist.
Auf Sierras Stirn erscheinen Falten. »Eigentlich nicht ...«, sagt sie und zuckt mit den Schultern, bevor sie sich an mir vorbeischiebt und mit der Schulter die Tür aufschiebt und hindurchschlüpft. »Vielleicht habe ich nicht fest genug zugedrückt.«

»Kann sein«, sage ich, während ich dabei das unangenehme Gefühl in meiner Magengegend ignoriere.

Ich folge Sierra die Treppe nach oben und wir beide schauen um die Ecke, um uns zu vergewissern, dass niemand auf dem Flur ist.
»Na dann sehen wir später. Viel Spaß dir jetzt mit den zwei Stunden bei Mr. Jones«, sagt Sie und bei dem bloßen Gedanken, den alten Mann gleich ertragen zu müssen, muss ich sofort gähnen.
Sein Unterricht ist nämlich genau so trocken wie die Wüste in der Sahara.

Sierra geht auf den Ausgang zu und winkt mir zum Abschied zu, während ich mich zu den Treppen umdrehe.
In dem Moment klingelt es zum Ende der Mittagspause, und ich eile schnell die Treppen hinauf, glücklich, wie weit wir für unseren Auftritt bereits fortgeschritten sind.

Jetzt brauchen wir nur noch die passende Kleidung, und dann bin ich mir guter Dinge, das unser Auftritt in wenigen Wochen großartig wird.

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Ich entschuldige mich jetzt schon mal, dass ich in den nächsten Wochen vermutlich nicht immer regelmäßig am Sonntag updaten kann.

Denn ich befinde mich ab jetzt in der winterlichen Klausurphase.

Yay :(

Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen.

Lasst gerne ein Vote und ein Kommentar da. 🩷🩷🩷

𝐊𝐈𝐌𝐌𝐈𝐔_𝐀𝐌𝐘