Kapitel 13

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"Und du bist dir wiklich sicher, dass es Mr. Parker war?" Patty runzelte ungläubig die Stirn.

"Todsicher." Ich saß auf meinem Bett und guckte finster. "Es war sein Gesicht, das ich durch den Spalt erkennen konnte!"

"Aber es war dunkel?"

"Ja! Aber er war es wirklich! Es würde sogar ein ein Bisschen Sinn ergeben."

Sie seufzte. So ernst sah man Patty selten. "Ein winziges Bisschen. Und du willst nicht die Polizei rufen?"

"Nein. Denkst du, die glauben mir, dass der Typ dann einfach verschwunden ist?"

Kopfschütteln.

"Das Fenster war verriegelt, hinter der Tür standest du und in dem Raum war absolut niemand mehr, ich weiß." Meine Freundin setzte sich zu mir aufs Bett. "Und dein Vater?"

"Der doch auch nicht."

Ich war ratlos. Irgendeinem Erwachsenen musste ich doch erzählen, was Sache war.

Schon allein wegen dem Fenster.

"Wenn Mr. Parker - jetzt mal ganz theoretisch - wirklich 'weg' ist... ihn muss doch irgendwann jemand vermissen!"

Ich zuckte mit den Schultern. "Bestimmt."

Wir saßen eine ganze Weile still da.

Patty war auf meinen Anruf hin sofort zu mir gekommen.

Hatte mit mir gegrübelt, was alles dahinter stecken konnte.

Und jetzt waren wir ratlos.

Eine Zeit lang herrschte Stille.

Ich ließ mir alles nochmal durch den Kopf gehen.

Sollte da vielleicht ein Zusammenhang zwischen Owens Gespräch mit meinem Ex-Chef und dem Einbruch bestehen?

Kann gut sein.

Er hatte - gegen Owens Verbot - weiter in der Sache mitgemischt.

Mr. Parker war bei mir eingebrochen und hatte etwas gesucht.

Aber was?

Was könnte ihn bei mir interessieren?

Das einzige wirklich Interressante war derzeit das Haarbüschel.

Für Patty und mich.

Aber auch für ihn?

Er hatte etwas mit Owen zu tun.

Und mit Benjamin!

Benjamin wiederum hatte mir warscheinlich das Büschel untergejubelt.

Immerhin tauchte es auf, nachdem er meine Tasche in der Hand hielt.

Also hatte gab es vielleicht auch einen Zusammenhang zwischen Mr. Parker und dem komischen Fläschchen!

Ich musste mein wackliges Konstrukt einer Idee sofort mit Patty teilen!

Doch diese hüpfte plötzlich auf, als hätte sie etwas gestochen.

Ich blickte sie fragnd an, was aber gar nicht nötig gewesen wäre.

"Das Felldings!"

Sie starrte geradeaus, drehte dann schon fast eckig den Kopf zu mir und wartete auf meine Reaktion.

"Kann es sein, dass du meinen Gedankengang kopiert hast?"

Sie grinste. "Wie immer."

                          ×××
 
Der Inhalt meiner Tasche lag verstreut auf dem Boden.

SchattenstimmenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt