Niederlage

280 5 0
                                    

Pov Anja
Heute wird es noch mal ernst, das Halbfinale gegen den vielleicht schwersten Gegner in diesem Turnier - USA.
Ich werde von Anfang an eingesetzt.
Eigentlich bin ich gut drauf, aber die Sache mit Simon lässt mich trotz des Gesprächs letztens nicht los. Fit bin ich heute eher nicht, jede gute Chance verpatze ich einfach, und hinten sind die Mädels auch nicht besonders gut drauf, nur Natze, sie pariert jeden Ball nach dem anderen. Trotzdem reicht es heute nicht, wir  verlieren 1:0 und sind somit im Spiel um Platz 3. Unser Traum ist dieses Jahr somit geplatzt. Silvi, Sara, Lena alle kommen, mir Mut und Trost zuzusprechen. Aber das hilft nichts. Meine Leistung war heute einfach schwach. Ich bin enttäuscht von mir.
Ich gehe noch auf unseren Fanblock zu und klatsche, mit Tränen in den Augen. Alle stehen auf und klatschen Beifall. Ich verbeuge mich kurz, winke und  gehe. "Schatz", Jenni steht hinter mir und nimmt mich in  den Arm. Die  einzige, die mich weinen lässt, ohne etwas zu sagen. Üblich darf ich mir anhören: "du warst klasse, gib nicht auf, alles wird gut."
Doch im Moment nach einer Niederlage ist man am Boden und einfach traurig, da braucht man diese blöden Sprüche nicht.
"Ich bin stolz auf dich, immer!", danke, auf diesen Satz habe ich gewartet, wirklich, keine Ironie und auch kein Sarkasmus. Das ist das einzige, was man gerne hört, wenn man mal was nicht perfekt gemacht hat.

Pov Jenni
Ich sehe, wie Anja weint. Es zerreißt mir das Herz, also nehme ich sie in den Arm und lasse sie weinen.
"Ich bin stolz auf dich, aber lass uns doch jetzt gehen, die meisten sind auch schon weg", ich nehme lege mein Arm um sie und wir gehen. Ohne uns umzuziehen gehen wir ins Hotel. Anja zieht die schuhe aus, lässt sich aufs Bett fallen und fängt an zu weinen. Hemmungslos. "Süße, ich bin stolz auf dich!", sie beruhigt sich etwas. "Ich habe heute nicht alles gegeben! Ich habe versagt!"
"Du bist und bleibst die Beste", ich merke, dass Worte nichts bringen und lege mich zu ihr. Irgendwie schön ihre nassen glitzernden Augen. Ich streichle sie an der Wange und fahre ihr über die Lippen. Sanft küsse ich sie, wie es aussieht, gefällt es ihr. Nun öffne ich ihre Haare und massiere ihre Kopfhaut. Immer mehr beruhigt sie sich. Ich küsse sie wieder und wandere immer tiefer. Ihre schwitzige Haut stört mich nicht. Als ich sie am Oberkörper küsse und ihr Trikot auszuziehe, lasse ich meinen Blick nicht von ihr ab. Mit geschlossenen Augen und einem entspannten Lächeln liegt sie da. Ihre Beine werden nur gestreichelt und massiert, das wird ihr gut tun. Nach 30 Minuten bemerke ich ihren gleichmäßigen Atem. Sie ist eingeschlafen. Ich lege mich neben sie und als sie die Augen öffnet, sage ich ihr, dass ich bei ihr bleibe und auf sie stolz bin. Sie murmelt noch ein kuzes Danke und schläft wieder ein. Diesmal bin ich die jenige, die sie unarmt. Ich hoffe, wir holen uns den 3. Platz.

Liebe siegt über das AlterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt