Pov Jenny
Was ist denn los? Nicht um sonst würde mir Anja sowas schreiben. Irgendwas ist passiert, da bin ich mir sicher. Ich sitze hier aber fest in diesem Bett in diesem blöden Krankenhaus! Jede Minute bereue ich hier! Anja geht es wohl beschissen und ich kann gar nichts tun!
"Jenny?", ahh mein Frühstück, sehr zuvorkommend von Krissi.
"Ah Hi, danke, Krissi!", ganz schön abwesend begrüße ich sie und bleib mit den Gedanken immer noch bei Anja.
"Wo ist denn deine Freundin, die ist ja um die Zeit immer da.", nein, spreche mich doch bitte nicht auf sie an. "Ich weiß es nicht...mache mir auch etwas sorgen."
"Wird bestimmt gleich kommen. Bis dann Jenny", nun bin ich wieder allein und das ist das letzte, was ich jetzt brauche.Pov Anja
Was für eine Nacht! Mir tut alles weh und dazu sehe ich auch noch scheiße aus. Mit nassen Klamotten versuche ich irgendwie aus dem Bett zu kommen und schlürfe in die Küche, um mir ein Kaffee zu machen. "Na Guten Morgen! Auch schon wach?", mein Vater lächelt mich an. "Wieviel Uhr haben wir denn?", och man...ich bin so fertig, dass ich kaum noch reden dann.
"Halb 11. Ist alles ok, meine Große?", dass meine Mutter wieder herkommt und was merkt, ist doch klar. Irgendwie ist es auch ihre Aufgabe, sich um mich zu sorgen, auch wenn ich schon 30 bin. "Verdammt ich muss zu Jenny!! Ja Mama, ich habe nur schlecht geschlafen.", schnell schnappe ich mir meinen Kaffee mit ins Bad und mache mich einigermaßen fertig. Heute und in meiner Situation, werden nur die Haare gekämmt, das Gesicht nur abgewaschen und die Zähne geputzt. Mensch, sehe ich schlimm aus, als wäre ich eine Woche lang nur im Bett gelegen und mich hinterher nicht fertig gemacht. Aber ich habe einfach keine Lust, mir irgendwie Mühe zu geben. Mein Aussehen soll ruhig meiner Laune entsprechen. Im Zimmer schlüpfe ich in meine Joggingshose und ziehe mir ein Schlabberpulli an. Jenny wird denken, ich würde mich in ein Monster verwandeln. "Bin dann mal bei Jenny.", ich habe es ziemlich eilig und schaffe es in Rekordzeit ins Krankenhaus.
"A-anja...was ist den mit dir passiert", was habe ich gesagt? Sie ist geschockt.Pov Jenny
Och du lieber Gott...ich erkenne Anja ja kaum wieder.
"Schaatz, komm her, erzähl! Was ist passiert?!", wie gebeten kommt sie zu mir und setzt sich auf den freien Platz von meinem Krankenbett. "Nichts, alles ist gut. Mach dir keine Sorgen", boa, am liebsten würde ich jetzt aufstehen und ihr eine reinhauen! Die lügt ohne rot zu werden, obwohl sie weiß, dass ihr die Tränen kommen. "Anja, nichts da! Du weinst, raus mit der Sprache!!"
"Jenny, ich....ich.."
"Anja jetzt!!", nun ist es vorbei, sie weint und legt sich neben mich, mit dem Rücken zu mir.
"Rede mit mir, sag was los ist, BITTE!"
"Ich hab....ich hab ihn gestern gesehen, ich habe JULIAN gestern gesehen!", nein, bitte weine nicht so sehr, das zerreißt mir doch nur das Herz! "Dreh dich um..und jetzt schau mich an.", diese glasigen, hilflosen Augen, voller Verzweiflung, Angst, Wut..sie sind wunderschön, egal was sich hinter ihnen verbirgt. "Ich bin da für dich. Anja, vertrau mir, du bist NICHT allein..du hast mich!", ihre Hand zittert und genau deswegen lasse ich sie nicht los. "Erzähl weiter, hab keine Angst, hier ist niemand, nur du und ich. "Als ich am Abend heim wollte, hat es geschüttet und ich bin in ein Café rein, dort habe ich ihn gesehen, sofort rausgerannt. Nach einiger Zeit kam er zu mir und hat mich erst gar nicht erkannt, als ich ihn angeschriehen hatte, aber als ich ihm einen Anstoß gab, hat er sich wieder erinnert und gemeint er wäre jetzt ein anderer Mensch. Selbst wenn das so wäre, Jenny, er hat meine Kindheit, mein Leben zerstört. Also habe ich ihn einfach zusammengeschlagen und bin gegangen. Ja und Zuhause habe ich dann dir geschrieben.", ich dachte, sie kann nicht mehr heftiger weinen, aber jetzt flennt sie, wie ich es noch nie erlebt hatte. "Der kann was erleben! Das schwöre ich dir! Ich sorge dafür, dass ich morgen hier raus bin, ich lass dich nicht alleine!"
"Danke Jenny, aber wie geht es deinem Bein, kannst du überhaupt laufen?"
"Den Rollstuhl brauche ich sowieso nicht mehr und die Krücken werde ich wohl auch bald los. Aber wie es mir geht, ist scheiß egal! Anja, schlaf eine Runde, ich bin hier und pass auf dich auf.", ganz fest umklammere ich sie, so dass ich ihren Herzschlag spüren kann "ich liebe sich!", das war das letzte was sie sagte, bevor sie eingeschlafen ist.
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Liebe siegt über das Alter
Hayran KurguFanfiction über Anja Mittag und Jenni Cramer. Eine Inhaltsangabe würde zu viel verraten :)